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Pistorius stellt Ziel von 203.000 Soldaten bis 2031 infrage

„Der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung werden auch uns weiter fordern“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius „Der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung werden auch uns weiter fordern“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius
„Der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung werden auch uns weiter fordern“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius
Quelle: AP/Markus Schreiber
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Beim Besuch im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zweifelt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), ob die Zahl der Soldaten wie geplant um gut 200.000 steigen wird. Er nennt vier Punkte, wie die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver werden will.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat infrage gestellt, ob das Ziel der Aufstockung der Bundeswehr auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2031 eingehalten werden kann. „Ich wage keine Prognose, ob wir die Zahl erreichen können“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. „Wir tun alles dafür, aber vielleicht müssen wir die Zahl auch mal überprüfen, sowohl nach unten wie nach oben.“

Das sei bislang noch nicht geschehen „und wird auch sicherlich irgendwann passieren müssen“, sagte er weiter. Zur Zielmarke von 203.000 sagte Pistorius: „Ob sie ausreicht oder nicht, ist im Augenblick eine sekundäre Frage. Die primäre Frage ist, ob wir sie erreichen können.“ Bei der Bundeswehr gibt es aktuell rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten.

Seit der Corona-Pandemie gebe es einen Einbruch bei den Bewerberzahlen, sagte Pistorius. Man arbeite daran, dieses Tal zu verlassen. „Wir sind zuversichtlich, ohne euphorisch zu sein, weil die Bedingungen schwierig sind und schwieriger werden“, sagte er.

Pistorius kündigt neue Anwerbekampagne für Bundeswehr an

Pistorius kündigte eine neue Anwerbekampagne für die Bundeswehr an. „Der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung werden auch uns weiter fordern“, sagte er. Jedes Jahr sinke die Zahl derjenigen, die auf den Arbeitsmarkt kommen. „Deswegen müssen wir dranbleiben, um uns weiter auf diesem Arbeitsmarkt zu behaupten.“

Das Thema Personalgewinnung bleibe „neben der Materialbeschaffung meine höchste Priorität“, so der Minister. Die Bundeswehr werde mit einer überarbeiteten öffentlichen Kampagne um Interessentinnen und Interessenten werben – und wolle dabei verstärkt auf Vielfalt setzen, um insbesondere mehr Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte anzusprechen. Die Bundeswehr müsse zudem ihre „Alleinstellungsmerkmale“ als Arbeitgeber besser hervorheben – etwa die „besondere Sinnstiftung durch gelebte Kameradschaft“, sagte Pistorius.

Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln bearbeitet die Personalangelegenheiten für Soldatinnen und Soldaten wie für zivile Beschäftigte. Mit Behördenchefin Sabine Grohmann tauschte sich Pistorius über neue Wege zur Personalgewinnung aus.

Der Minister nannte nach dem Gespräch vier Punkte, mit denen die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver werden wolle. Sie müsse im Bewerbungsprozess „besser werden“, sagte er. Bewerberinnen und Bewerber müssten schneller Gewissheit darüber bekommen, wann und wo sie anfangen können.

Zweitens müsse die Bundeswehr größeres Gewicht auf Vielfalt unter den Beschäftigten legen. „Hier sehe ich Potenzial“, sagte Pistorius. Dier Bundeswehr solle eine Truppe sein, „die Vielfalt lebt und die Vielfalt als Gewinn betrachtet“.

Bei der Anwerbung neuen Personals müsse die Bundeswehr drittens „neue Wege gehen“ und alte Wege vertiefen, sagte Pistorius. „Hier dürfen wir nicht nachlassen, wir müssen öffentlich präsent sein.“

Viertens müsse die Bundeswehr beim Thema Personalbindung besser werden – insbesondere beim Bemühen, freiwillig Wehrdienstleistende für eine längere Verpflichtung bei der Truppe zu gewinnen. Die Bundeswehr werde „proaktiv auf sie zugehen“, sagte Pistorius.

dpa/AFP/jr

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