Lexikoneintrag: B wie Bonifatius

Bonifatius, heiliger

Eigentl. Winfried, Apostel von Deutschland, auch: Apostel der Deutschen; Benediktiner und der wohl wichtigste Missionar im Frankenreich, * 672/673 in Wessex/England, † 5. Juni 754 bei Dokkum in Friesland. Er wurde in den Benediktinerklöstern Exeter, dann in Nursling (bei Winchester) erzogen und ausgebildet. Nach seiner Priesterweihe im Alter von etwa 30 Jahren war Bonifatius als Lehrer für Grammatik und Dichtung tätig. 716 nahm er seine Missionstätigkeit in Friesland auf, kehrte jedoch noch einmal nach Nursling zurück, wo er zum Abt geweiht wurde. 718 verließ er England für immer und brach zu einer Pilgerfahrt nach Rom auf. Von Papst Gregor II. (715-731) bekam Bonifatius seinen Namen und erhielt den Auftrag, den "wilden Völkern Germaniens" das Evangelium zu verkünden. Nach Missionstätigkeit in Hessen und Gründung des Klosters Amöneburg kehrte Bonifatius zurück nach Rom. Dort wurde er am 30. November 722 zum Bischof ohne festen Bischofssitz geweiht. Es folgten weitere Missionsreisen nach Hessen, Thüringen und Bayern. 732 wurde Bonifatius zum Erzbischof des östlichen Frankenreiches ernannt, 738 folgte die Ernennung zum päpstlichen Legaten für Germanien. Bonifatius gründete u. a. die Klöster Fritzlar, Tauberbischofsheim und Fulda sowie die Bistümer Freising, Eichstätt, Erfurt, Würzburg und Büraburg. 747 wurde er zum Bischof von Mainz ernannt. Als 80-Jähriger kehrte er zurück in die Mission. Am 5. Juni 754 wurde er bei Dokkum in Friesland von Einheimischen erschlagen. Sein Grab befindet sich im Dom zu Fulda.