Big Daddy

Redaktionskritik

Am Schluss steht ein Richter vor der Entscheidung, ob der kleine Julian bei seinem Pflegevater Sonny bleiben darf. Spätestens hier sollte der Fall fürs Kinopublikum eine klare Sache sein. Wie auch für den Mann im Talar: Er muss mit dem Herzen urteilen, zu Gunsten des Helden, gegen alle Paragrafen. Als Zuschauer möchte man aber dem Gesetzesvertreter auf der Leinwand zurufen: "Nein! Tu das dem Kind nicht an, der Mann ist ein verantwortungsloser Idiot!" Dieser Sonny Koufax glaubt tatsächlich, seine aus gutem Grund kriselnde Beziehung kitten zu können, indem er für einen Jungen den Ersatz-Papi spielt. Dabei schleppt er den Kleinen nur durch sein eigenes, trostloses Leben als New Yorker Tagelöhner. Julian (dargestellt von den Zwillingen Cole und Dylan Sprouse) bekommt Fast Food und debile Witzchen vorgesetzt und darf bis in die Puppen vor dem Fernseher sitzen. Dazu lernt er, dass man überall hinpinkeln darf. Überhaupt wird hier so viel gepinkelt, dass man den Bengel nach der Gerichtsverhandlung erst mal zum Urologen und Regisseur Dennis Dugan ("Beverly Hills Ninja - Die Kampfwurst") zum Psychiater schleppen möchte. Nur in diesen Film, da sollte man niemanden reinschicken. <p><i>Gernot Gricksch</i><p> <b>Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Curly Sue" und "Waterboy - Der Typ mit dem Wasserschaden" mochten.</b>