Bernhard von Baden

Bernhard von Baden

 

geboren 1428 auf Schloss Hohenbaden

gestorben am 15. Juli 1458 in Moncalieri bei Turin

Bernhard wird Ende der 20er Jahre des 15. Jahrhunderts als zweiter Sohn von Markgraf Jakob I. und dessen Gemahlin Katharina von Lothringen geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, doch nennen die meisten Quellen das Jahr 1428. Zu Lebzeiten des Vaters sind Bernhard und sein älterer Bruder Karl häufig mit dem Familienoberhaupt unterwegs. Als 20-jähriger nimmt der junge Adelige an der Belagerung Esslingens und 1450 an den Friedensverhandlungen in Heidelberg teil. Zwei Jahre später ist er als Berater bei seinem Onkel René von Anjou, einem Schwager König Karls VII. von Frankreich. Im Folgejahr zieht er mit einer Söldnertruppe für den neuen Mailänder Herzog Francesco Sforza nach Italien, um damit seine Ausbildung in der Kriegskunst zu verbessern.

Der Tod seines Vaters führt ihn 1453 zurück nach Baden, wo er die Herrschaft über die Stadt Pforzheim, sowie zahlreiche Ämter und Lehen erhält. Noch im gleichen Jahr erfährt Bernhard jedoch von Plänen für einen Kreuzzug gegen die Türken. Der junge Markgraf begibt sich umgehend an den Hof von Kaiser Friedrich III., den er bei seinem Vorhaben tatkräftig unterstützen will.

In dieser Zeit teilt Bernhard sein garantiertes Jahreseinkommen in drei Teile. Eines soll für Arme verwendet werden, ein weiteres der Kirche zugute kommen und nur ein Drittel verwendet er für sich selber. Darüber hinaus führt er ein streng religiöses Leben und entsagt allen weltlichen Vergnügungen, was ihm bereits zu Lebzeiten Achtung und Respekt einbringt.

Als kaiserlicher Gesandter wirbt Bernhard in Deutschland, Frankreich und Italien für einen Kreuzzug und übernimmt die Statthalterschaft in Italien.

Seine letzte Reise führt Bernhard ins Herzogtum Orleans und nach Genua. Auf der Rückreise erreichen er und seine Begleiter schwer erkrankt gerade noch Moncalieri, wo der Markgraf am 15. Juli 1458 in einer Herberge neben dem Franziskanerkloster stirbt.

Wegen seiner Stellung als Fürst und Gesandter des Kaisers wird Markgraf Bernhard II. von Baden vor dem Hochaltar der Kirche Santa Maria della Scala zur letzten Ruhe gebettet. Bernhards Grab wird rasch zu einem Wallfahrtsort, an dem sich zahlreiche Wunder ereignet haben. 1769 erfolgt seine Seligsprechung.

Moncalieri, die Partnerstadt von Baden-Baden, ehrt ihren Schutzpatron mit alljährlich mit der "Festa die Beato Bernardo".

 

Der selige Bernhard von Baden im zeitgeschichtlichen Kontext:

Literatur:

Ein Seliger aus Baden. Leben und Verehrung des Markgrafen Bernhard II.; Christine Schmitt, 88 Seiten, Kunstverlag Josef Fink, 2008,
ISBN 978-3-89870-404-5

Erzdiözese Freiburg