Berlin um die Ecke
Wir zeigen zwei filmische Beiträge zum Thema "Der verbotene Film".
Schornsteinfeger & Maloche Dieter Schüler, 42 Jahre alt und Schornsteinfegermeister, radelt im Kiez von Einsatz zu Einsatz. Schwindelfrei muss er sein und kommunikativ, die Anwohner sehen in ihm auch ein Glückssymbol. Nach Feierabend muss der Staub des Tages wieder raus, am besten ist es, wenn man mit Wodka und Bier nachspült. Zeitig um halb vier beginnt der Arbeitstag der selbstständigen Marktleute in Pankow. Da wird geschleppt und die Ware drapiert, viele der Händler sind schon seit Ende der Vierzigerjahre auf dem Markt, auch Familie Ziervogel verkauft hier ihre heißen Würstchen. Direktor Weigert vermeldet hingegen, dass die privaten Händler mit der Umstrukturierung der Ackerhalle alle raus mussten. Aber das neue Konzept bewährt sich seit Jahren, die Mischung aus Selbstbedienung und Bedienung kommt auch hier scheinbar gut an. Während der letzten acht Jahre Recherche sind wir auf so manchen Film gestoßen, der teilweise in Prenzlauer Berg gedreht wurde, es aber aus den verschiedensten Gründen nicht ins Programm geschafft hat. Filmwissenschaftler Torsten Gareis zeigt einige Szenen aus diesen Filmen.
Berlin um die Ecke Die jungen Metallarbeiter Olaf und Horst ecken mit losem Mundwerk im Betrieb an, kritisieren die Zustände, veraltete Maschinen und Materialmangel führen zu Frust bei den jungen. Auch privat läuft es nicht bei Olaf, seine Liebe zu Karin, Sängerin und Arbeiterin in einer Großküche, wehrt ihn zunächst ab. Wie viele der 1965 gedrehten DEFA-Filme wird auch Berlin um die Ecke schon im Rohschnitt verboten, er überzeichne einen Generationenkonflikt und stelle die sozialistische Wirklichkeit unfreundlich und trist dar. Erst zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 wird die Rohfassung einmalig gezeigt, 1990 erlebt der Film seine Fertigstellung.
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