Bereit für einen langen Filmabend mit Welket Bungué, Albrecht Schuch und Jella Haase? Arte serviert zum Bergfest die preisgekrönte Produktion „Berlin Alexanderplatz“.

Im Kino konnte die moderne Neuverfilmung des Klassikers „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin ihr Potenzial nicht ausschöpfen – bedingt durch die Pandemie. Gut drei Jahre später kommt es nun zur TV-Premiere des knapp dreistündigen Mammutwerks von Regisseur Burhan Qurbani. Arte zeigt dieses am 9. August zur Primetime um 20:15 Uhr. Bis 6. November ist der Film auch in der Mediathek des Kultursenders verfügbar.

Zeitgenössische Interpretation eines Klassikers

Qurbani und Co-Autor Martin Behnke haben die Geschichte des Romans aus dem Jahre 1929 völlig neu interpretiert und in die Gegenwart geholt. Im Zentrum dieser steht Francis (Welket Bungué), der als einziger Flüchtling eine illegale Überfahrt von Afrika nach Südeuropa überlebt. Auch seine Freundin Ida ist ums Leben gekommen. Francis schwört sich, seine Schuldgefühle fortan als besserer und rechtschaffener Mensch hinter sich zu lassen und sein neues Leben zu umarmen.

Doch er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie schwer es für ihn ohne Papiere und Arbeitserlaubnis werden wird. Francis kommt in einem Flüchtlingsheim in Berlin unter und schlägt sich als Schwarzarbeiter auf einer Baustelle durch. Doch nach einem blutigen Zwischenfall steht er plötzlich wieder ohne Job und Unterkunft da. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Hilfe des charismatischen Deutschen Reinhold (Albrecht Schuch) anzunehmen.

Von einem Unglück ins nächste

Zwischen den beiden Männern entwickelt sich eine zerstörerischen Freundschaft. Reinhold spannt Francis in seine illegalen Geschäfte ein und versucht schließlich sogar, ihn nach einem Raubüberfall zu töten. Francis' Liaison mit Clubbesitzerin Eva (Annabelle Mandeng) lässt den Psychopathen vor Eifersucht kochen.

Erneut überlebt Francis, verliert jedoch einen Arm. Sein Lebensmut scheint nun völlig verloren. Der Protagonist will seinem Leid ein Ende setzen. Allerdings vereitelt die Prostituierte Mieze (Jella Haase) seinen Selbstmordversuch. Die beiden werden zum Paar und erwarten bald sogar Nachwuchs. Dem Neuanfang steht abermals Reinhold im Weg, der Francis' Glück schon bald zu zerstören weiß.

Fünffacher Triumph beim Deutschen Filmpreis

Zur weiteren Besetzung von „Berlin Alexanderplatz“ gehören Joachim Król, Nils Verkooijen, Richard Fouofié Djimeli, Thelma Buabeng, Faris Saleh, Michael Davies, Lena Schmidtke und Celina Meral.

Beim Deutschen Filmpreis 2020 räumte die gemeinschaftliche Produktion von Sommerhaus Filmproduktion, Lemming Film, ZDF und Arte fünf Auszeichnungen ab. Sie konnte die Kategorien „Bester Spielfilm – Filmpreis in Silber“, „Beste Kamera / Bildgestaltung“ (Yoshi Heimrath), „Beste Filmmusik“ (Dascha Dauenhauer) und „Bestes Szenenbild“ (Silke Buhr) für sich entscheiden. Außerdem wurde Albrecht Schuch als bester Nebendarsteller geehrt.

Quelle: YouTube / eOne Germany