Mischa Sander über den ersten konzernweiten D&I-Bericht von Axel Springer – Axel Springer SE
a~inside Story14.03.2024

Mischa Sander über den ersten konzernweiten D&I-Bericht von Axel Springer

Diversity und Inclusion (D&I) werden bei Axel Springer als zwei wesentliche Facetten der Freiheit - dem Kernwert des Unternehmens seit Gründungstagen - betrachtet. Mit dem Ziel, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld zu fördern, in dem sich alle Mitarbeiter respektiert, wertgeschätzt und zugehörig fühlen, hat Axel Springer im Jahr 2021 ein eigenes D&I-Team ins Leben gerufen, welches die konzernweite D&I-Strategie steuert. Im Februar 2024 wurde das Team in den übergreifenden ESG-Bereich (Kurzform von: Environmental, Social and Governance) integriert, der von Mischa Sander, Senior Vice President Strategy & Operations for idealo and ESG, geleitet wird und Teil des Vorstandsbereichs Talent & Culture ist.

Angesichts Mischa Sanders erweiterter Rolle und der Veröffentlichung des ersten D&I-Berichts haben wir uns mit Mischa zusammengesetzt, um mit ihm über die Integration von D&I in ESG, die wichtigsten Erkenntnisse und Highlights, die er aus dem Bericht mitnimmt und die nächsten Schritte in der D&I-Strategie von Axel Springer zu sprechen.

  1. Seit dem 1. Februar ist das Diversity & Inclusion-Team Teil des ESG-Bereichs und unterliegt somit Deiner Verantwortung als Leiter des ESG-Teams. Warum hat diese Zusammenlegung stattgefunden? Die Integration unseres D&I-Teams in den ESG-Bereich entspricht unserer strategischen Vision, einen ganzheitlichen Ansatz für unternehmerische Verantwortung und nachhaltige Geschäftspraktiken zu schaffen. Die D&I-Arbeit ist ein wichtiger Teil der „sozialen“ Säule von ESG. Wir haben ein klares Ziel: Wir möchten die vorhandenen Synergien zwischen diesen beiden Bereichen nutzen, was perspektivisch auch unser Nachhaltigkeitsteam mit einschließt. Die Teams haben bereits an vielen Projekten zusammengearbeitet, wie dem „Award for Change.“ Ein weiteres Beispiel ist die Vereinheitlichung unseres Reportings und der KPIs (Kennzahlen, mit denen Fortschritt und Erfolg gemessen werden können). Das hilft uns dabei, unsere langfristige Vision zu verwirklichen: Nämlich dafür zu sorgen, dass Vielfalt und Inklusion in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit und Unternehmenskultur fest verankert sind.
  2. Letztes Jahr hast Du Axel Springer dabei geholfen, das ESG-Board ins Leben zu rufen. Seitdem übernimmst du in diesem eine koordinierende Rolle. Wie trägt das ESG-Board dazu bei, die Ziele des D&I-Teams zu verwirklichen? Die Arbeit unseres ESG-Boards hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, da es Expertinnen und Experten aus E, S und G auf der Ebene der Axel Springer Holding unter der Leitung unserer Vorständin Niddal Salah-Eldin zusammenbringt. Innerhalb des ESG-Bereichs hat D&I für uns eine hohe strategische Priorität. Daher vertrete ich neben meiner koordinierenden Rolle bei der ESG-Strategie auch das globale D&I-Team im ESG-Board. So stelle ich sicher, dass unsere D&I-Ziele mit unseren allgemeinen ESG-Zielen in Einklang stehen. Die Schaffung des ESG-Boards war ein wichtiger Schritt für uns als Unternehmen. Er hat uns geholfen, unsere Kräfte zu bündeln und mit einem einheitlichen Fokus durch ein sich ständig veränderndes Umfeld zu navigieren.
  3. Was sind in diesem Zusammenhang die nächsten Schritte für das D&I-Team?Unser Team wird sich auch in Zukunft auf die von uns definierten Initiativen konzentrieren und diese vorantreiben. Beispielsweise haben wir unternehmensweit Schulungen zu unbewussten Voreingenommenheiten (Unconscious Bias) eingeführt und werden diese weiter ausbauen. Auch den D&I-Council möchten wir weiter stärken, denn der Austausch zwischen D&I-Vertreten aus unterschiedlichen Bereichen hat sich für uns als sehr wertvoll erwiesen. In der ersten Jahreshälfte 2024 werden wir unsere D&I-Strategie überprüfen und nachjustieren. Dabei schauen wir uns an, was bisher funktioniert hat und was wir noch besser machen können. So werden wir uns beispielsweise vor allem damit befassen, wie D&I sich noch mehr in den Produkten unserer Geschäftsbereiche widerspiegeln kann, indem wir unsere Marken noch stärker in unsere Ideenfindungsprozesse einbinden.
  4. Eine der zentralen Verpflichtungen, die in der D&I-Strategie festgelegt wurden, ist die Veröffentlichung des D&I-Berichts. Welche Ziele verfolgt ihr mit dem Bericht? Die Veröffentlichung des ersten konzernweiten D&I-Berichts ist ein Meilenstein für uns, auf den wir seit 2022 im Rahmen der D&I-Strategie hingearbeitet haben. Der Bericht ermöglicht uns, unseren Weg, bisherige Erfolge, aber auch die Herausforderungen, auf die wir während der Umsetzung der D&I-Strategie gestoßen sind, transparent zu teilen. Wir veröffentlichen den Bericht bewusst jetzt, da wir zuerst unseren D&I-Fortschritt gründlich anhand akkurater Daten analysieren wollten. Nun können wir mit dem Bericht sicherstellen, dass er nicht nur informativ ist, sondern auch andere dazu anregt, Maßnahmen im Bereich D&I zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen.
  5. Was sind die aus Deiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse und Highlights des Berichts? Der D&I-Bericht zeigt zum einen auf, wo wir in der Umsetzung unserer D&I-Strategie stehen, zum anderen aber auch, wo wir uns noch verbessern können. Ein Highlight für mich sind insbesondere die vorgestellten Produkte, wie der Gender Bias Decoder, ein Tool, das bei The Stepstone Group eingeführt wurde und Stellenanzeigen auf geschlechterneutrale Sprache überprüft. Besonders schön zu sehen ist das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sogenannten Employee Resource Groups (ERGs), wie etwa in unserem LGBTQ+ Netzwerk queerseite, oder as_women, ein Mitarbeiternetzwerk, das Frauen und auch Männer anspricht. Der Bericht zeigt die Initiativen auf, die dazu beitragen, die globale Zusammenarbeit dezentraler ERGs zu stärken.
  6. Der Bericht dokumentiert, inwieweit D&I seit 2022 zu einer vielfältigen und inklusiven Unternehmenskultur beigetragen hat und in die Geschäftspraktiken integriert wurde. Kannst Du uns sagen, welche Fortschritte Ihr auf dem Weg erzielt habt? Wir haben zum Beispiel große Fortschritte bei der Einbeziehung von D&I-Kriterien in die Leistungsbeurteilung unserer Top-Führungskräfte gemacht. Darüber hinaus haben wir auch eine Analyse der bereinigten Lohnlücken (Pay Gap) bei einzelnen Geschäftseinheiten durchgeführt und diese verringern können. Ein weiteres Beispiel ist die Optimierung unserer Produkte hinsichtlich der digitalen Barrierefreiheit („digital accessibility“), beispielsweise durch die Einführung von Untertiteln bei WELT TV. Unser Ziel ist es, bis 2026 sicherzustellen, dass D&I ein integraler Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit ist und dass alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verinnerlichen und erleben, wie wichtig D&I für den Erfolg von Axel Springer ist.
  7. Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen: Welche langfristige Vision verfolgt das D&I-Team? Einfach ausgedrückt: Unsere Vision ist und bleibt es, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld bei Axel Springer zu schaffen, in dem alle respektiert und geschätzt werden und sich zugehörig fühlen. Wir sind uns der Bedeutung von D&I für unseren weiteren Erfolg bewusst und glauben fest an die positiven Effekte, die ein vielfältiges Arbeitsumfeld auf wirtschaftlicher, sowie auf zwischenmenschlicher und auch individueller Ebene mit sich bringt. In dieser Hinsicht ist das wichtigste strategische Ziel unseres D&I-Teams die kontinuierliche Förderung einer Unternehmenskultur, in der sich alle einbringen und mitgestalten können, unabhängig von ihrer Rolle oder Hierarchien.
  8. Und wie geht es mit der ESG-Strategie weiter? Wir werden uns in Zukunft weiter mit ESG-Themen im Rahmen von Personalstrukturen und -Prozessen befassen. Zusätzlich betrachten wir die Themen Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit verstärkt aus der Produktperspektive , um so neue Geschäftsmöglichkeiten für uns zu erschließen. Dies ist ein Feld, in dem ich meine Arbeitserfahrung und damit verbundenes Fachwissen über Geschäftsentwicklung und -strategie gut einbringen kann. Grundsätzlich arbeiten wir kontinuierlich daran, unseren übergreifenden ESG-Ansatz weiter an die spezifischen Bedürfnisse unserer Geschäftseinheiten anzupassen, damit sie jeweils ihre individuellen Ziele erreichen –sei es im Bereich Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung.
  9. Letzte Frage: Was ist Deiner Meinung nach das Besondere an der Unternehmenskultur von Axel Springer und was reizt Dich am meisten an Deiner Aufgabe? Bei Axel Springer summiert sich die Vielfalt der unterschiedlichen Unternehmenskulturen zu einer „Kultur der Kulturen“, wie wir es gerne nennen – das ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, wie wir diese Vielfalt nutzen, zum Beispiel wenn unsere Geschäftseinheiten zusammenarbeiten und so neue, unternehmerische Initiativen entwickeln. In meiner Rolle möchte ich unsere ESG-Strategie weiter vorantreiben, aber auch gemeinsam mit meinem Team dezentrale Initiativen unterstützen, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Geschäftsfelder und Unternehmenskulturen zugeschnitten sind. Ich bin mir sicher, dass all das in Summe dazu beiträgt, Axel Springer zukunftssicher zu machen.

Über die D&I-Strategie:

Eine Übersicht der D&I-Strategie

Die globale Diversity & Inclusion-Strategie von Axel Springer umfasst 15 Ziele innerhalb von 5 Säulen, die als entscheidend für ein inklusives Arbeitsumfelds identifiziert wurden. Bis 2026 sollen diese, in enger Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten von Axel Springer, erreicht werden. Weiterführende Informationen zur D&I-Strategie gibt es hier.

Über das D&I-Team:

Das neu zusammengesetzte ESG und D&I-Team, von links nach rechts: Mischa Sander (Senior Vice President Strategy & Operations for idealo and ESG); Nele Fritsche (Manager Global D&I); Katie Protano (Senior Manager Global D&I); Inga Grömminger (Senior Manager ESG Content & Community); Mina Saidze (Data Lead ESG Strategy)

Das globale Diversity & Inclusion Team wurde 2021 gegründet. Seit der Einführung der globalen D&I-Strategie von Axel Springer im Jahr 2022 unterstützt das Team die Umsetzung der Strategie und verfolgt dabei das Ziel, Axel Springer als Arbeitgeber noch vielfältiger und inklusiver zu gestalten. Gemeinsam mit dem D&I Council – der D&I-Vertreter der Geschäftseinheiten zusammenbringt – treibt das Team den systemischen Wandel voran, indem es kurz- und langfristige Strategieziele über alle Geschäftsbereiche und Hierarchieebenen des Konzerns hinweg umsetzt. Seit Februar 2024 sind die Verantwortung und das Team für D&I im ESG-Bereich angesiedelt, der von Mischa Sander, als Teil von Niddal Salah-Eldins Vorstandsbereich Talent & Culture, geleitet wird. Diese Integration zielt darauf ab, eine noch engere Zusammenarbeit aller Teams zu fördern, um gemeinsam unsere ESG-Ziele zu erreichen. Das D&I-Team besteht aus Katie Protano und Nele Fritsche, beides Expertinnen mit umfangreicher Berufserfahrung in dem Bereich D&I.

Über Mischa Sander:

Mischa Sander, Senior Vice President Strategy & Operations for idealo and ESG

Mischa ist Senior Vice President Strategy & Operations for idealo and ESG bei Axel Springer. Nach Stationen bei Siemens und OC&C Strategy Consultants kam Mischa 2009 als Junior Executive zu Axel Springer und arbeitete am Launch der iPhone-Apps für BILD und WELT. In seiner Rolle als Director Strategy and Business Development unterstützte Mischa zunächst bei BILD Digital und später der BILD-Gruppe die Gründung von BILDPlus, STYLEBOOK und der BOOK-Familie und die Multi-Channel-Strategie von BILD. Dann nahm Mischa Elternzeit und lebte mit seiner Familie in Mexico City, wo er auch Unternehmen in digitaler Transformation beriet. Nach seiner Rückkehr war Mischa als SVP Strategy bei Axel Springer zunächst für den Bereich Classifieds (bis 2022) und idealo, ab 2023 auch für die ESG-Strategie zuständig. Seit Februar 2024 ist Mischa zusätzlich verantwortlich für das D&I-Team und die Umsetzung der D&I-Strategie als Teil des ESG-Ansatzes von Axel Springer.

Miriam KloosSenior Corporate Communications Manager
Milena ZettelAssociate Communications Manager

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