Axel Springer und andere Medienkonzerne fordern Milliarden von Google

Axel Springer und andere Medienkonzerne fordern Milliarden von Google

Das Werbegeschäft ist Googles Geldmaschine, doch einige Medienunternehmen fühlen sich davon benachteiligt. Axel Springer und weitere Konzerne ziehen deshalb vor Gericht.

29. Februar 2024 um 11:00

Mathias Döpfner (Foto: Axel Springer)

Im Streit um eine mutmaßliche Benachteiligung im Werbegeschäft ziehen Axel Springer und weitere europäische Medienunternehmen gegen Google vor Gericht. «Mehr als 30 europäische Nachrichtenmedienunternehmen haben heute eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,1 Milliarden Euro gegen Google wegen dessen Praktiken im Bereich Adtech eingereicht», teilte die beauftragte Kanzlei Geradin Partners am Mittwoch laut einem dpa-Bericht mit. Die Klage sei bei einem Gericht in Amsterdam eingereicht worden.

Die Kläger werfen Google unfaire Praktiken im sogenannten Adtech-Bereich vor, der Software hinter dem Online-Werbegeschäft. Dem US-Konzern wird seit Jahren vorgeworfen, sich bei den Anzeigendiensten gegenüber Rivalen zu bevorteilen und so den Wettbewerb zu verzerren. Auch die EU-Kommission leitete ein Verfahren ein.

Eine Sprecherin von Axel Springer erklärte gegenüber dpa, in der Klage gehe es darum, sich für ein «faires Wettbewerbsumfeld einzusetzen».

Ein Google-Sprecher sagte zu dpa: «Die vorliegende Klage ist von spekulativer und fragwürdiger Natur, und wir werden energisch und sachlich dagegen vorgehen». Google arbeite partnerschaftlich mit Medienunternehmen in Großbritannien und ganz Europa zusammen. In dieser Zusammenarbeit werde auch die Werbetechnik stetig weiterentwickelt. Googles Werbegeschäft ist für den Mutterkonzern Alphabet der mit Abstand wichtigste Geschäftsbereich. Allein im Schlussquartal 2023 hatte der Konzern hier 65,5 Milliarden Dollar erlöst.

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