Mit einer Vergleichszahlung will der Elektroauto-Hersteller Tesla einen Prozess um einen Todesfall mit seinem Fahrassistenz-System "Autopilot" quasi im letzten Moment abwenden. Die Verhandlung sollte diese Woche im kalifornischen San Jose beginnen. Wie viel Tesla an die Familie des verunglückten Fahrers zahlen will, ging aus den am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen nicht hervor. Der Konzern beantragte, den Betrag geheim zu halten.
In dem Verfahren ging es um den Tod eines Apple-Mitarbeiters im März 2018. Sein Tesla Model X war mit eingeschaltetem "Autopilot"-System auf einem Highway im Silicon Valley gegen einen Betonpoller zwischen den Fahrspuren gefahren. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB führte das Unglück auf Grenzen des Systems sowie Unachtsamkeit des Fahrers zurück. Das "Autopilot"-System sei möglicherweise einer falschen Spurmarkierung gefolgt und habe dadurch das Auto bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde direkt in Richtung des Pollers gesteuert. Der Tesla habe dabei keinen rechtzeitigen Warnhinweis auf ein Hindernis gegeben.
Das Assistenzsystem ist bereits seit Jahren umstritten. Kritiker stören sich unter anderem daran, dass die Bezeichnung suggeriert, das Auto könne damit autonom fahren. Im Internet kursieren Videos von Tesla-Besitzern, die während der Fahrt auf den Rücksitz geklettert sind und den leeren Fahrersitz gefilmt haben. Musk verspricht seit Jahren, der Durchbruch beim autonomen Fahren stehe kurz bevor. Vor wenigen Tagen hat er die Präsentation eines Robotaxis für den 8. August angekündigt. Bisher ist der Autopilot jedoch lediglich ein Assistenzsystem auf Level 2.