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Atlaskorrektur – kleiner Wirbel, titanische Wirkung

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Der Begriff Atlaskorrektur bezeichnet die manualtherapeutische Behandlung einer funktionellen Störung im Kopfgelenk- sowie unterem Halswirbelsäulenbereich. Der Fokus liegt dabei auf der Mobilisation und Manipulation des obersten Halswirbels – dem Atlas – bei seiner Fehlstellung, Verschiebung oder Blockierung.

Der Atlas ist das zentrale Element des Bewegungsapparates, dessen Beeinträchtigung daher den ganzen Körper beeinflussen kann. Darum haben Patienten mit Atlas-Problemen auch verschiedene Symptome wie Nackenschmerzen, Schluckstörungen, Schwindel oder gar Fehlhaltungen.

In diesem Beitrag klären wir,

✔ wie sich Probleme mit dem Atlas speziell auf den Kopf, unteren Rücken und Hüftbereich auswirken, 

✔ die Ursachen einer Atlasfehlstellung sowie

✔ die gängigsten Techniken einer Atlaskorrektur.

Außerdem geben wir dir 3 Liebscher & Bracht Übungen® an die Hand, mit denen du hohe Muskelspannungen an der Halswirbelsäule (HWS) und dem Atlas senken kannst – sofern bei dir keine strukturellen Probleme mit dem Atlas bestehen!

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Wichtig: Lasse dich ärztlich untersuchen, falls du bei dir ein Atlas-Problem vermutest und starke Beschwerden an der Halswirbelsäule hast, um strukturelle Störungen auszuschließen, die spezifischere Therapien benötigen könnten! Dies gilt insbesondere bei

  • einem Verdacht auf ein Trauma (Fraktur) oder Paresen (motorische Teilausfälle eines Muskels),
  • Hinweisen auf Bandscheibenvorfälle sowie
  • Degenerations-, neurologischen Ausfall- oder Tumor-Erkrankungen.1)

Auch die Anwendung unserer Übungen solltest du bitte vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin absprechen.

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Mann mit eingezeichnetem Skelett und Atlaswirbel auf dem Rücken

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com

1. Atlaswirbel und Kopfgelenke


Der Atlas ist der erste Wirbel deiner Wirbelsäule. Er zählt zum oberen Bereich der Halswirbelsäule und zwar zu den Kopfgelenken – im Volksmund auch Genick genannt. Die HWS ist nämlich ein zweigeteiltes System:2)

  • Kopfgelenke (Okziput bis C3) = Gelenke zwischen dem Hinterhauptbein (Okziput), dem Atlas (C1), dem zweiten Halswirbel (C2), auch Axis genannt, sowie die gelenkige Verbindung zum dritten Halswirbel (C3)
  • untere HWS (C3 bis C7)
Anatomische Betrachtung des Hinterkopf-Nacken-Bereichs.

© SciePro | shutterstock.com (bearbeitet)

Der Name des ersten Halswirbels kommt nicht von ungefähr. Der Begriff „Atlas“ stammt vom gleichnamigen Titan aus der griechischen Mythologie, der nach einem verlorenen Titanenkampf gegen die Olympier eine Strafe zugeteilt bekam. Atlas hatte fortan die Aufgabe, am Rande der Erde zu stehen und das Himmelsgewölbe abzustützen. So sollte er verhindern, dass sich Erde und Himmel zu nahe kommen.

In deinem Körper nimmt der Atlaswirbel eine ähnliche Aufgabe wie der griechische Titan wahr: Er ist das Bindeglied zwischen deinem Kopf und dem restlichen Körper und fungiert gleichzeitig als Stütze für das Skelett. So soll er dafür sorgen, dass alles am richtigen Platz bleibt.

Der Atlaswirbel ist das zentrale Element der Kopfgelenke:

  • Diese ermöglichen es dir, deinen Kopf zu bewegen.
  • Dabei sind es die örtlichen Muskeln und ihre formgebenden Faszien, aber auch ferner gelegenen Muskulaturen wie die des Kiefersystems, die deinen Kopf drehen oder neigen.
  • Am eindrücklichsten verdeutlichen dies deine Augenbewegungen, denn sie bahnen geradezu deine Nachfolgebewegungen mit dem Kopf und Körper.3)

Spannend ist auch, dass die Muskeln unterhalb des Hinterhaupts eine hohe Dichte an Rezeptoren (Propriozeptoren = Zellen zur Reiz- und Signalweiterleitung an das Zentrale Nervensystem) aufweisen:

  • Sie dienen dir nämlich dazu, deine Position und Bewegung im Raum wahrzunehmen.4)
  • Deshalb kann ein Symptom bei Atlas-Problemen auch Gleichgewichtsstörungen sein.
  • Überhaupt befinden sich die Kopfgelenke in unmittelbarer Nähe zum Hirnstamm und damit auch zu den Hirnnerven. Dieser Zusammenhang erklärt die bunte Symptomatik.5)

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2. Symptome bei Problemen mit dem Atlaswirbel


Aus einer Fehlstellung des Wirbels können sich eine Reihe von anderen Beschwerden ergeben. Typische Symptome einer Atlasfehlstellung oder Atlasblockade sind:6)

Du siehst, der Atlas muss nicht nur die Last des Kopfes tragen und ausgleichen, sondern ist an vielen Beschwerden im Körper beteiligt – wenn er nicht am richtigen Platz sitzt. Um alles wieder ins Lot zu bringen, ist häufig eine Atlaskorrektur nötig. Doch bevor wir auf die Korrektur des Wirbels in unserem Kapitel Atlasbehandlung näher eingehen, möchten wir dir erklären, wie es überhaupt zu einer Atlasverschiebung kommen kann.

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3. Ursachen von Atlasfehlstellungen und Blockaden


Verschiebungen, Blockierungen oder Fehlstellungen des Atlaswirbels können strukturelle Störungen verursachen. Auslösen können diese zum Beispiel Traumata, Abnutzung, Verschleiß und Alterung (Degeneration, Arthrose) oder auch Entzündungen.

Als viel häufiger gelten in der manuellen Medizin jedoch funktionelle Störungen, die sich auf veränderte Spannungsverhältnisse der Muskulaturen und der Faszien rund um die Kopfgelenke, die HWS und den Kopf beziehen.8) 9)

Nichtsdestotrotz sind ärztliche Untersuchungen, um ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können, wichtig. Denn insbesondere die Nerven können bei langanhaltenden Beschwerden eine Rolle spielen, gerade nach Traumatisierungen.10) Auch degenerative Veränderungen an der HWS sind nicht selten. Mit einer differenzialdiagnostischen Untersuchung können Expertinnen und Experten feststellen, ob eine arthrotische Entwicklung auch Auslöser der Symptome ist.11)

Weitere Ursachen-Erkrankungen, die es bei der Symptomatik abzuklären gilt, sind:

  • Bandscheibenvorfälle mit neurologischen fortschreitenden Ausfällen
  • Knochen-Tumore und Metastasen
  • Knochenkrankheiten mit erhöhtem Frakturrisiko wie Osteoporose
  • Gefäßanomalien
  • Durchblutungsstörungen

3.1 Einseitige Haltungen und erhöhte Muskelspannungen als Auslöser

Atlas-Probleme wie eine Blockade können auch durch Fehlhaltungen entstehen: Die Arbeit vor dem Rechner sorgt für lange Phasen des Sitzens, wobei der Kopf permanent nach vorne geschoben wird. Das erhöht die Chance, einen Geierhals zu entwickeln und im Schulterbereich zusätzlich noch einen Brettnacken. Verstärkt wird das Ganze durch Stress und große Konzentration.12) Der Atlas wird dabei immer wieder in eine unnatürliche Position gezogen und sitzt folglich nicht mehr symmetrisch an seinem vorgesehenen Platz.

Ein Mann sitzt mit Nackenschmerzen im Büro vor seinem Laptop

© g-stockstudio | shutterstock.com

Ist der Atlaswirbel durch Verspannungen der umliegenden Muskeln und Faszien verschoben, kann sich das bis in die Beckenregion auswirken und umgekehrt. Die entstehende Fehlhaltung von Kopf, Hals und Nacken kann auf lange Sicht eine funktionelle Störung des Iliosakralgelenks (ISG-Schmerzen) oder in der Kau- und Nackenmuskulatur (CMD), einen Beckenschiefstand oder Skoliose begünstigen. Unter Verdacht steht hier konkret der längste Muskel im Körper, der Musculus longissimus, der das Becken mit dem Kopf-Hals-Bereich verbindet.13)

3.2 Der Atlas und Beschwerden im Lenden-, Becken- und Hüftbereich

Der Atlaswirbel trägt viel zur gesamten Körperstatik bei. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass bei Beschwerden oder Veränderungen am Atlaswirbel auch andere Probleme und Schmerzzustände im Körper folgen. Ärzten und Ärztinnen ist immer wieder aufgefallen, dass Menschen mit nachgewiesenen Veränderungen am Atlas auch oft unter Schmerzen im Lenden-, Becken- und Hüftbereich litten. So haben Forschende ein Jahr lang systematisch Röntgenbilder ausgewertet, auf denen eine sogenannte Hypoplasie des Atlas zu erkennen war.14) Das bedeutet, dass Teile des Wirbels bereits verschlissen oder ungewöhnlich schwach ausgeprägt waren.

  • Die Auswertung zeigte, dass in diesen Fällen die Patientinnen und Patienten gleichzeitig eine größere Belastung im unteren Rücken, also im Bereich der Lendenwirbelsäule, aufwiesen. Wenn dort über längere Zeit die Gelenke und Wirbelkörper zu stark beansprucht werden, fördert dies die Bildung von Arthrose und Schmerzen können entstehen.
  • Auch Auswirkungen auf die Hüftregion konnten die Forschenden feststellen. In diesem Bereich beobachteten sie zum einen flache und fehlgebildete oder verschleißte Hüftgelenke, zum anderen statisch relevante Veränderungen wie Beinlängendifferenzen.
  • Die Analysen zeigten schlussendlich auch, dass ein isoliertes Auftreten der Beschwerden deutlich seltener vorlag als die Kombination aus Beschwerden am Atlas, in der Lendenwirbelsäule und in der Hüfte.

3.3 Der Atlas und sein Wirken bei Kopfschmerzen

Wie du bereits weißt, ist langes Arbeiten am Computer nicht optimal für deine gesamte Körperhaltung – und erst recht nicht für den Atlaswirbel. In einer Untersuchung mit über 550 Teilnehmern mit Computer-Arbeitsplätzen gaben nur vier Personen an, beschwerdefrei zu sein. Die meisten nannten Kopfschmerzen als ihren häufigsten Schmerzzustand.15) Eine weitere Untersuchung von über 300 Kopfschmerz-Patienten ergab in mehr als der Hälfte der Fälle behandelbare Befunde an der Halswirbelsäule.

Eine Frau beugt sich nach vorne und massiert mit beiden Händen ihre Schläfen.

© sebra | shutterstock.com

Diese Ergebnisse machen deutlich, dass Probleme in der Halswirbelsäule und mit dem Atlaswirbel oft auch Kopfschmerzen verursachen. Doch nicht nur das: Migräne, Schwindel, Tinnitus oder Nackenschmerzen können in einer Kettenreaktion folgen.

Liegt eine obere Atlasblockade vor, also eine Funktionsstörung, die sich zwischen dem Hinterhauptbein und dem Atlaswirbel manifestiert, spürst du womöglich starke Kopfschmerzen, kannst deinen Kopf aber noch gut in alle Richtungen bewegen.16)

Die Blockade des Atlas kann aber auch zwischen dem Atlaswirbel und dem darunterliegenden Axis sitzen. Auch in diesem Fall können Kopfschmerzen auftreten. Diese Funktionsstörung kommt häufig bei jüngeren Personen vor. Im Gegensatz zur oberen Atlasblockade empfindest du hier eine störende Bewegungseinschränkung bei der Rotation.

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4. Atlaskorrektur — Beschwerden behandeln


Liegen keine strukturellen Ursachen vor, kann bei Schmerzen oder Beschwerden, die sich dem Atlaswirbel zuordnen lassen, eine Atlaskorrektur hilfreich sein. Mittels gezielter Handgriffe, Mobilisations- und Manipulationstechniken sollen die Beweglichkeit wieder gesteigert und Schmerzen reduziert werden.

Wer führt Atlaskorrekturen durch?

Neben Ärztinnen führen Heilpraktiker, Osteopathen und vor allem Chiropraktikerinnen Atlaskorrekturen durch. Die Manipulationstechnik dürfen allein Ärzte anwenden.

Bitte versuche niemals, eine Atlaskorrektur selbstständig durchzuführen! Die Halswirbelsäule mit ihren Kopfgelenken weist sehr feine Strukturen auf, die sich ganz in der Nähe des Hirnstamms und wichtiger hirnversorgender Blutgefäße befinden. Sinnvoller können dagegen unsere Dehnübungen sein.

Typische Behandlungsverfahren sind folgende:17)

  • Mobilisation ohne Impuls (MOI): Der Therapeut zieht wiederholt und in langsamen Bewegungen die paarbildenden Bewegungssegmente, also die Wirbelgelenke, auseinander. Das nennt sich Traktion. Dazu fixiert er mit einer Hand einen Wirbel (Segment), während er den angrenzenden Wirbel (das Partnersegment) in einer Linie (man sagt auch translatorisch) wegbewegt, um so das Weichteilgewebe zu dehnen und die Rezeptoren in diesem zu stimulieren. Statt einer Traktion kann dies auch durch eine gleitende translatorische Bewegung gelingen.
Ein Therapeut oder eine Therapeutin fixiert mit seiner Hand die Schulter seiner/ihrer Patientin, während er/sie gleichzeitig mit der anderen Hand den Kopf bewegt.

© procy | shutterstock.com

  • Manipulation mit Impuls (MMI): Bei einer Blockade der Gelenke bringt die Therapeutin das Gewebe zunächst in eine schützende Vorspannung. Dann setzt sie mit schnellen, ruckartigen Bewegungen intensive Impulse, um anhaltende Kontraktionen in der Muskulatur aufzulösen und das Gelenk wieder einzurenken.
  • Neuromuskuläre Inhibitionstechnik (NMI): Hier wird ein Muskel mittels Anspannung seines Gegenspielers gedehnt. Der Gegenspieler wird gehemmt, damit der zu dehnende Muskel durch einen geringen Kraftaufwand in die Streckung gelangt.

Was ist die Atlastherapie nach Arlen? 

Bei der Atlastherapie nach Arlen werden über die Querfortsätze des Atlas kurze und schnelle, aber sanfte Impulse in den Umgebungsbereich gesendet. Diese Korrekturimpulse sollen Rezeptoren im Nackenbereich aktivieren, so ein muskuläres Ungleichgewicht beseitigen, Spannungen normalisieren und das Nervensystem ansprechen.18)

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5. Liebscher & Bracht Übungen® für eine entspannte Nackenmuskulatur


Probiere unsere Übungen aus, wenn

  • bei dir strukturelle Störungen am Atlas oder den Kopfgelenken allgemein sowie der HWS ärztlich ausgeschlossen wurden,
  • deine Beschwerden auf verspannte Muskeln und Faszien im Nackenbereich zurückzuführen sind und
  • dein Arzt oder deine Ärztin grünes Licht für die Übungen gegeben hat.

Die hier gezeigten 3 Dehnübungen dienen dazu, zu hohe Spannungen in den Muskeln, Bändern und Faszien rund um den Atlaswirbel und im Nackenbereich wieder zu normalisieren, damit der muskulär-fasziale Zug und Druck an den Wirbeln der HWS gesenkt wird. Die zusätzliche Faszien-Rollmassage soll den Stoffwechsel anregen und Verfilzungen lösen.

Schaue dir jetzt dieses Übungs-Video an:

Übung 1: Nackenmuskulatur dehnen

Eine Frau sitzt aufrecht auf einem Stuhl. Ihre Hände liegen oben auf ihrem Kopf, die Ellenbogen ziehen zueinander und der Kopf beugt sich Richtung Brust nach unten.
  1. Setze dich aufrecht hin, greife mit deinen Fingerspitzen relativ weit hinten an deinen Kopf und ziehe ihn mit dem Kinn in Richtung Brust.
  2. Intensiviere die Dehnung, indem die Ellenbogen zueinanderziehen.

Du spürst die Dehnung in der Mitte und relativ weit oben an deiner Halswirbelsäule. Bleibe stets aufrecht in deiner Wirbelsäule, runde den Rücken nicht.

  1. Steigere dich 2 Minuten lang in die Dehnung.

Übung 2: Seitliche Nackenmuskulatur dehnen

Eine Frau sitzt auf einem Stuhl. Ihre linke Hand liegt auf ihrem Kopf, ihren rechten Arm beugt sie an, um die Schulter nach unten zu ziehen. Den Kopf zieht sie nach links unten.
  1. Setze dich aufrecht hin.
  2. Greife mit deiner linken Hand an deinen Kopf. Sie sollte dabei etwas rechts am Kopf liegen.
  3. Beuge deinen rechten Arm, balle eine Faust und ziehe die rechte Schulter nach unten.
  4. Dann dehne deinen Kopf nach vorne und links unten. Achte während der Dehnung darauf, dass das Kinn zum Kehlkopf ausgerichtet ist.
  5. Dehne dich 2 bis 2,5 Minuten intensiv. Bleibe aber immer aufrecht in der Brustwirbelsäule.
  6. Wiederhole die Übung für die rechte Seite.

Übung 3: Hals überstrecken

Eine Frau sitzt auf einem Stuhl, mit ihren linken Fingern tippt sie sich an die Stirn und legt ihren Kopf in den Nacken.
  1. Setze dich aufrecht hin – am besten auf einen Stuhl – und lasse die Schultern nach unten fallen.
  2. Nimm dein Kinn nach hinten und lehne dich mit deinem Oberkörper an der Stuhllehne an.
  3. Nimm dein Kinn weiter zurück und dafür deine Hände zu Hilfe: Eine Hand greift an dein Kinn, die andere an deine Stirn.
  4. Bewege deinen Kopf in dieser Position weiter nach hinten, aber überstrecke den Kopf noch nicht! Bleibe einen Moment dort.
  1. Dann beginne damit, deinen Kopf langsam in den Nacken zu legen. Die Hand an der Stirn führt dich.
  2. Liegt dein Kopf im Nacken, lege deine linke Hand an die rechte Stirnseite und ziehe deinen Kopf nach links. Achtung: Der Kopf dreht sich nicht! Der rechte Arm ist gebeugt und die rechte Schulter zieht nach unten.
  3. Jetzt wechsle die Seiten: Ziehe mit deiner rechten Hand an der Stirn deinen Kopf nach rechts. Die linke Schulter zieht nach unten.
  4. Löse langsam die Position auf.

Faszien-Rollmassage

Eine Frau setzt die Mini-Kugel von Liebscher & Bracht an ihrem hinteren Schädel, etwas über der Halswirbelsäule an.
  1. Nimm dir die Mini-Kugel aus unserem Faszien-Set zur Hand.
  2. Kippe den Kopf nach vorne.
  3. Jetzt suchst du an deinem Hinterkopf genau den Punkt, an dem der Schädelknochen aufhört. Bei vielen Menschen gibt es dort eine kleine Delle am Kopf.
  4. Dort setzt du die Mini-Kugel an und rollst sie in kleinen Spiralen nach rechts und links. 

Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

6. FAQ

Anhaltende Nackenschmerzen, Kopfschmerzen oder auch Schwindel sowie Tinnitus können auf eine Fehlstellung, Verschiebung oder Blockierung des Atlas-Wirbels deuten. Insgesamt ist die Symptomatik jedoch sehr bunt und die Beschwerden können in unterschiedlicher Kombination auftreten.

>> Die Symptome bei Atlas-Problemen liest du oben nach.

Eine manualmedizinische Untersuchung sowie Röntgenaufnahmen dienen der genauen Diagnosestellung. Insbesondere gilt es herauszufinden, ob ein funktionelles oder ein strukturelles Problem besteht.

Eine Atlaskorrektur ist eine manualtherapeutische Behandlung an den sensiblen Kopfgelenken. Sie sollte nur von geschulten Therapeuten oder Ärztinnen durchgeführt werden.

Nein, bitte versuche niemals, eigenständig und auf Verdacht eine Atlaskorrektur durchzuführen. Ein verschobener Atlas oder eine Atlasblockade sollte zunächst ärztlich diagnostiziert werden. Die behandelnde Ärztin legt dann den Behandlungsplan fest. Es kann sein, dass je nach Ursache deiner Beschwerden und Schwere des Atlas-Problems eine Überweisung an einen Physiotherapeuten, Osteopathen oder eine Heilpraktikerin erfolgt.

Ein Halswirbel wird normalerweise von Muskeln, Sehnen und Bändern fest an seinem Platz gehalten. Trotzdem können Verspannungen, Traumata, Verschleiß, Entzündungen und sonstige Erkrankungen einen Wirbel durchaus aus seiner Position bringen.

Ärzte, Heilpraktiker, Chiropraktiker und Osteopathen führen Atlaskorrekturen durch.

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 20.04.2023 | Letzte Aktualisierung: 11.01.2024

Quellen & Studien

Wenn du Atlas-Beschwerden hast, kann dir dieses Wissen helfen:

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Symptome bei Atlas-Problemen

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