Ocean Atlantic

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ocean Atlantic
Ocean Atlantic 2018 in Ushuaia
Ocean Atlantic 2018 in Ushuaia
Schiffsdaten
Flagge Portugal Portugal
andere Schiffsnamen
  • SC Atlantic (2010–2012)
  • Rus (1989–2010)
  • Konstantin Chernenko (1986–1989)
Schiffstyp Passagierschiff
Klasse Dmitriy-Shostakovich-Klasse
Rufzeichen CQEJ5
Heimathafen Madeira
Eigner Atlprt Atlantic Partners
Bauwerft Stocznia Szczecinska
Baunummer B-492/06
Kiellegung 21. Dezember 1985
Stapellauf 24. Januar 1986
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 139,55 m (Lüa)
125 m (Lpp)
Breite 21,40 m
Seitenhöhe 12,60 m
Tiefgang (max.) 5,80 m
Verdrängung 9944 t
Vermessung 12.798 BRZ / 4.653 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 4 × Sulzer-Dieselmotoren (Typ: 6 ZL 40/48)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 12.800 kW (17.403 PS)
Höchst­geschwindigkeit 17 kn (31 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2.059 tdw
Container 35 TEU
laufende Spurmeter 540 m
Zugelassene Passagierzahl 240
PaxKabinen 128
Fahrzeugkapazität (als Fähre) 344 PKW
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nummer 8325432

Die Ocean Atlantic ist ein unter der Flagge Portugals betriebenes Passagierschiff. Das Schiff wurde 1986 als Ro-Ro-Fähre gebaut. Es ist das letzte Schiff der aus ursprünglich sieben Einheiten bestehenden Dmitriy-Shostakovich-Klasse.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiff als Rus der Far Eastern Shipping Company

Das Schiff wurde 1986 unter der Baunummer B-492/06 auf der polnischen Werft Stocznia Szczecinska gebaut. Die Kiellegung fand am 21. Dezember 1985, der Stapellauf am 24. Januar 1986 statt. Die Ablieferung an die sowjetische Reederei Far Eastern Shipping Company (FESCO) in Wladiwostok erfolgte am 21. Dezember 1986.

Das Schiff kam als Konstantin Chernenko in Fahrt und wurde zunächst im Japanischen Meer eingesetzt. 1989 wurde das Schiff in Rus umbenannt. Ab Ende 1997 war es zwischen Stockholm und Riga eingesetzt, ab 2000 zwischen Odessa und Haifa und später wieder in Ostasien. 2010 wurde das Schiff umgebaut und als SC Atlantic für Kreuzfahrten in der Ostsee eingesetzt.[1] Bereits Ende 2010 wurde der Dienst wieder eingestellt und das Schiff in Sankt Petersburg aufgelegt.

Im Juli 2012 wurde das Schiff von Ocean Atlantic Partners gekauft und in Ocean Atlantic umbenannt. Das von Cruise Management International in Miami bereederte Schiff[2] stand unter anderem für Expeditionskreuzfahrten und als Hotelschiff für Offshore-Bauvorhaben zur Verfügung.[3]

2021 wurde das Schiff an Atlprt Atlantic Partners verkauft. Das zuvor unter der Flagge Panamas betriebene Schiff wurde unter die Flagge Portugals gebracht. Das nun von Sunstone Ships bereederte Schiff war zuletzt an das auf Expeditionskreuzfahrten spezialisierte Unternehmen Albatros Expeditions verchartert.

Im Mai 2022 wurde das Schiff im Rahmen einer Hafenstaatkontrolle durch die Maritime and Coastguard Agency wegen verschiedener Mängel in Greenock an der Westküste Schottlands arrestiert.[4] Im Juli 2022 kam es vor Spitzbergen zu einem Vorfall, bei dem der Rumpf beschädigt wurde und Wasser ins Schiff eindrang.[5] Bei einer anschließenden Kontrolle wurden erhebliche Mängel am Schiff festgestellt und das Schiff in Longyearbyen erneut arrestiert.[6] Albatros Expeditions sagte in der Folge die geplanten Kreuzfahrten ab und gab das Schiff an den Eigner zurück.[7]

Technische Daten und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird von vier Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Herstellers Sulzer mit jeweils 3200 kW Leistung angetrieben. Die in Polen in Lizenz gebauten Motoren wirken auf zwei Verstellpropeller. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 20 kn. Es verfügt über ein mit 588 kW Leistung angetriebenes Bug- und zwei mit jeweils 368 kW Leistung angetriebene Heckstrahlruder.

Für die Stromversorgung stehen vier von Sulzer-Dieselmotoren (Typ: 8AL 25/30) mit jeweils 1000 kW Leistung angetriebene Generatoren mit jeweils 1250 kVA Scheinleistung sowie ein von einem Dieselmotor mit 200 kW Leistung angetriebener Notgenerator (Scheinleistung 250 kVA) zur Verfügung.

Das Schiff verfügt über neun Decks. Ein über zwei Decks reichendes Autodeck ist weiterhin vorhanden. Dieses ist über eine Heckrampe und über eine Seitenrampe auf der Steuerbordseite im Achterschiffsbereich zugänglich. Das 100 Meter lange und 9 Meter breite Autodeck kann mit 27 t/m² belastet werden. Die Rampen können 3 t/m² tragen. Im Autodeck können auch etwa 35 20"-Container geladen werden.[8]

Für die Passagiere stehen unter anderem mehrere Lounges und Bars, ein Restaurant und ein Bistro sowie eine Bibliothek, eine Sauna, ein Schwimmbecken und ein Fitnessbereich zur Verfügung.

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse 1B).[8]

Das Schiff verfügt über 128 Passagierkabinen, davon 99 Außen- und 29 Innenkabinen, und bietet insgesamt 240 Passagieren Platz. Für die Besatzung stehen 57 Kabinen mit 108 Betten zur Verfügung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: IMO 8325432 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kari Reinikainen: New Russian cruise venture starts operating 7-night Baltic cruises, Cruise Business Online, 29. Juli 2010.
  2. Our Fleet (Memento vom 29. Dezember 2016 im Internet Archive), Cruise Management International.
  3. SC Atlantic Aquisition (Memento vom 9. August 2014 im Internet Archive), Pressemitteilung, International Shipping Partners, 27. Juli 2012 (PDF, 752 kB).
  4. Cruise ship impounded in Greenock over safety breaches, BBC News, 25. Mai 2022. Abgerufen am 27. Mai 2022.
  5. Aurora Berg: Cruiseskip ved Svalbard tok inn vann – meldte ikke fra, NRK, 20. Juli 2022. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  6. Knut Anders Finnset, Trygve Grønning, Ingeborg Grindheim Slinde: Cruiseskip med flere alvorlig mangler: Får ikke lov å forlate Longyearbyen, NRK, 26. Juli 2022. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  7. Albatros Expeditions: Aus für die Ocean Atlantic, Touristik aktuell, 29. Juli 2022. Abgerufen am 22. August 2022.
  8. a b Ocean Atlantic (Memento vom 29. Dezember 2016 im Internet Archive), Comfort at Sea.