Laschet (CDU) fordert Corona-Aufarbeitung
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Laschet kritisiert Impf-Politik

„Entweder du bist dafür oder du bist ein Corona-Leugner“

Berlin / Lesedauer: 2 min

Ungewohnte Töne von einem, der zu Corona–Zeiten selbst maßgeblich mitentschied: Der frühere NRW–Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert eine Aufarbeitung der Corona–Politik
Veröffentlicht:20.03.2023, 19:01

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Eine Woche nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich mit dem früheren Ministerpräsidenten Nordrhein–Westfalens, Armin Laschet (CDU) ein weiterer Spitzenpolitiker aus der Corona–Zeit zum Thema Impfnebenwirkungen geäußert. Laschet sagte in der ZDF–Sendung „Berlin direkt“, es sei falsch gewesen, dass Politik und Medien anfangs kaum über das Thema Impfnebenwirkungen berichtet hätten.

Nicht über Impf–Nebenwirkungen geredet — das war falsch

„Man hat‘s nicht kommuniziert“, stellte Laschet dazu fest und sagte, die Kritik am damaligen „Kommunikationsmanagement“ der Politik sei gerechtfertigt. Man habe damit Leugnern und Verschwörtungstheroetikern Raum gegeben, weil jeder wisse, dass es bei einer Impfung auch Nebenwirkungen geben könne.

Dass Lauterbach bei seinem ZDF–Interview zum selben Thema in der Vorwoche für nähere Zahlen zum Thema Impfnebenwirkungen auf das Paul–Ehrlich–Institut verwiesen habe, dieses die Zahlen aber gar nicht messe, schaffe ebenfalls kein Vertrauen, kritisierte Laschet weiter.

„Entweder du bist dafür oder du bist ein Corona–Leugner“

Der CDU–Politiker, der bei der Bundestagswahl 2021 als Unions–Kanzlerkandidat gegen Olaf Scholz unterlegen war, forderte eine Enquete–Kommission im Bundestag, „die alle Fehler, alle Schäden dieser Pandemie–Politik einmal untersuchen würde, um es beim nächsten Mal besser zu machen, damit wir nicht wieder in eine solche Schwarz–Weiß-Republik verfallen: Entweder du bist dafür oder du bist ein Corona–Leugner. Es gab wissenschaftliche Stimmen, die nicht gehört wurden, die vor einzelnen Maßnahmen gewarnt haben. Und unsere Diskussionskultur muss in Zukunft besser werden.“

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Laschet sprach sich auch explizit gegen eine Impfpflicht aus und kritisierte den Druck der Politik auf Menschen, die sich nicht hatten impfen lassen wollen. Neben ihm fordert auch die FDP im Bundestag eine Enquete–Kommission über die Corona–Zeit. In Reaktion auf Laschet sagte FDP–Mann Wolfgang Kubicki, der seit langem als Kritiker der Corona–Politik gilt, der Bild–Zeitung: „Ich bin sehr froh, dass sich die Union jetzt auch unserer Forderung anschließt, eine Enquete–Kommission zur Corona–Aufarbeitung einzurichten. Es ist richtig, Armin Laschet war in den Reihen der CDU ein einsamer Rufer, der sich vergeblich darum bemüht hat, dass die Grundrechtsbeschränkungen nicht leichtfertig implementiert werden.“