Bürgermeisterwahl: Lampersbach wirft bei der SPD seinen Hut in den Ring
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Lampersbach bringt sich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Stellung. Mit Unterstützung des Vorstands geht er in die Nominierung. Sein Ziel: 2025 das Rathaus für die SPD zurückgewinnen.
Bönen – Dirk Lampersbach will das Rathaus für die SPD zurückerobern. Der Fraktionsvorsitzende im Rat hat parteiintern schon vor längerer Zeit seine Bereitschaft zur Kandidatur bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 bekundet und nun die Empfehlung des Gemeindeverbandsvorstandes dazu. Das letzte Wort über alle Nominierungen haben im Sommer die SPD-Mitglieder und final die Delegiertenkonferenz.
Die Mitglieder entscheiden mit, wer‘s machen soll
„Wir wollen ein offenes und transparentes Verfahren, wie wir es zuvor bei der Nominierung von Silvia Gosewinkel für die Landtagswahl gemacht haben“, sagte Lampersbach „Aber ja: Ich habe die Absicht zu kandidieren und stehe dazu. Nur soll jeder Genosse, jede Genossin die Möglichkeit haben, sich zur Wahl zu bewerben.“
Zuerst hat die Familienkonferenz getagt
Die Zeit der Festlegungen in Hinterzimmern, die anschließend pflichtschuldig abgenickt werden, sei vorbei, so Lampersbach weiter. „Darum stellt sich für mich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt auch nicht. (...) Ich habe mich 2023 dazu entschieden und mit meiner Familie besprochen, ob das mit zwei kleinen Kindern in unsere Lebensplanung passt.“
In Bönen ist es schon keine Geheimnis mehr
Mit dem Okay am Küchentisch habe er sich der Frage im Ortsverein Bönen-Mitte und in der Rolle des Fraktionschefs gestellt, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könne. Nun, die Antwort pfeifen die Spatzen schon eine Weile vom Dach.
Für den Gemeindeverbandsvorstand „der Beste“
Jetzt ist sie aber „amtlich“: „Dirk Lampersbach ist der Beste, den wir dafür haben. Deshalb wird ihn der Gemeindeverbandsvorstand für die Bürgermeisterkandidatur vorschlagen“, berichtete Sabine Lutz-Kunz. Die Ratsfrau ist bei der jüngsten Delegiertenkonferenz der SPD-Bönen zur Sprecherin der Partei gewählt worden. So begleitete sie den dort neu aufgestellten Vorstand zum WA-Gespräch über die Neuausrichtung.
Norbert-Rüdiger Meyer neuer Parteivorsitzender
Norbert-Rüdiger Meyer (68) ist der Neue an der Spitze, Nachfolger des schon eine Weile nicht mehr präsenten, vorherigen Bürgermeisterkandidaten Thomas Semmelmann aus Bergkamen. Der habe sich aus ernsten beruflichen und privaten Gründen aus dem politischen Engagement in Bönen zurückgezogen, so Lutz-Kunz.
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Begleiter auf dem Weg zur nächsten Generation
Nun also Norbert-Rüdiger Meyer: seit 41 Jahren in der SPD zuhause und seit elf Jahren auch in Bönen, über die Stationen Dortmund und Holzwickede. Dass er den Generationswechsel nicht verkörpert, ist allen bewusst. Als erfahrene Kraft soll der gelernte Kfz-Elektriker und Betriebswirt Repräsentant sein und die Stellvertreter an die Übernahme heranführen.
„Ich bin eine Figur des Teams“, sagte Meyer über seine Rolle. „Ich begleite mit meiner Parteierfahrung zwei junge Leute, die sich aufgemacht haben. Allein entscheiden kann ich hier nix.“
Dennis Przybilla und Annika Hawickenbrauck Stellvertreter
Auf Dennis Przybilla (34) und Annika Hawickenbrauck (27) ruhen die Hoffnungen auf Verjüngung und Erneuerung. Sie sind mit Olaf Weinmann (Wiederwahl) zu Stellvertretern Meyers gewählt worden – in neuer Konstellation: Wie unzählige Vereine, hat auch die SPD mit aktuell 200 Mitgliedern und Alterungserscheinungen ihre liebe Müh, Ämter zu besetzen.
Neben den Dreien zählen nur noch Kassierer Benedikt Müller (Stellvertreter Helge Dollenkamp) und Schriftführerin Ute Brüggenhorst (Stellvertreter Dirk Lampersbach) sowie Sprecherin Lutz-Kunz zur Führung. Beisitzer und dergleichen sind abgeschafft.
Eine angehende Juristin und ein Kaufmann
Annika Hawickenbrauck stammt aus Lenningsen, ist mit 16 Jahren in die Partei eingetreten und zum Jurastudium in die Welt gezogen. Zum Ende des Referendariats zieht es sie zurück. „Ich will langfristig wieder in die Heimat“, sagt sie. Im Ausschuss Familie, Sport und Kultur sammelt sie als sachkundige Bürgerin, wie auch Przybilla, erste Gremienerfahrung. Dennis Przybilla ist Einzelhandelskaufmann von Beruf, seit 2019 SPD-Mitglied und Stellvertreter im Ortsvereinsvorstand Bönen-Mitte.
2015 verlor die SPD das Rathaus, 2020 blieb‘s dabei
Das Rathaus (und die absolute Mehrheit im Rat) verloren hat die SPD 2015, als der parteilose Stephan Rotering mit dem Bündnis von CDU, Grünen, FDP und BgB im Rücken sich mit 64,8 Prozent gegen Robert Eisler (35,4) durchsetzte. 2020 behauptete der Amtsinhaber sich mit 69,9 Prozent gegen SPD-Herausforderer Thomas Semmelmann (30,1).