Löst sich die enge Verbindung zwischen CDU und ZdK auf?

Grütters sieht beiderseitige Bringschuld

Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters sieht die einst enge Verbindung ihrer CDU zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken in Auflösung. Um diesen Umstand zu ändern, sieht sie beide Seiten gefordert.

Logo des Zdk (Archiv) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Zdk (Archiv) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Da haben sowohl das ZdK als auch die Unionspolitiker eine Bringschuld, wenn sie die bisherige Nähe vermissen", sagte Grütters der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost".

Monika Grütters / © Soeren Stache (dpa)
Monika Grütters / © Soeren Stache ( dpa )

In der Bundestagsfraktion seien zwar sehr viele nicht nur katholisch getauft, sondern würden sich auch zur Kirche bekennen und sich dort engagieren. Aber es sei dennoch kein Selbstläufer mehr, "wenn man ZdK sagt, mehrheitlich eine Unionsmeinung oder -politik dort zu vermuten".

Daniel Günther / © Axel Heimken (dpa)
Daniel Günther / © Axel Heimken ( dpa )

Grütters selbst ist Mitglied im ZdK. "Ich bin froh, dass ich noch dabei bin neben einigen, die keine aktiven Parlamentarier mehr sind." Dabei verwies sie auf die ehemalige Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, und Mechthild Heil.

Aufeinander zugehen

Tatsächlich aber sei es so, dass sich die Unionspolitiker in dem Gremium zunehmend Gehör verschaffen müssten: "Andererseits ist das ZdK keine Parteiorganisation, und umgekehrt gilt das eben auch." Die CDU-Politikerin riet dazu, aufeinander zuzugehen, aber der Sache wegen, nicht aufgrund der Parteizugehörigkeit.

Nach den Worten der CDU-Politikerin muss ihre Partei gesellschaftliche Realitäten anerkennen, wie etwa die berühmten Patchwork-Familien. Aber es tue ihr weh, wenn es heiße, man könnte das Wort "christlich" im Parteinamen durch "bürgerlich" ersetzen. Das seien zwei vollkommen verschiedene Denkmuster: "Da verteidige ich natürlich das Christliche als ganz maßgeblichen Kern unserer Politik."

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)  / © Harald Oppitz (KNA)
Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA