Angelo Stiller

Fußball | Bundesliga

Angelo Stiller - das neue Metronom des VfB Stuttgart

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AUTOR/IN
Pirmin Styrnol

Mit Angelo Stiller hat der VfB Stuttgart einen neuen Taktgeber im Mittelfeld. Der 22-Jährige glänzt in seiner neuen Rolle bei der bisherigen Überraschungsmannschaft der Saison.

"Maultaschen!", antwortet Angelo Stiller wie aus der Pistole geschossen. Den wichtigsten Integrationstest der Schwabenmetropole hat der Mann aus Bayern damit bestanden. Auf die Frage "Weißwurst oder Maultaschen" kann es aus Sicht der VfB-Fans schließlich nur eine richtige Antwort geben. Stiller grinst verschmitzt: "Maultaschen schmecken sehr gut. Mit Spätzle!", lacht er in die SWR-Kamera.

VfB Stuttgarts Angelo Stiller mit 93% Passquote

Dass Stiller sowohl menschlich als auch sportlich in Stuttgart angekommen ist, hat der 22-Jährige in dieser Saison schon mehr als einmal bewiesen. Sein gekonntes Umschaltspiel, seine öffnenden Pässe und sein ruhiges und souveränes Auftreten haben ihn schnell zum Taktgeber der bisherigen Überraschungsmannschaft der laufenden Bundesliga-Saison gemacht.

"Er ist immer in der Lage sich auch an höheres Niveau zu adaptieren", schwärmt VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Die Passquote von Stiller spricht für sich: 93,3 Prozent seiner Pässe fanden in dieser Saison bislang ihr Ziel. "Weil er das Spiel versteht, weil er weiß, wie viele Kontakte er in welcher Situation braucht - und das sind selten mehr als zwei, manchmal auch nur einer. Er ist in der Lage ein Spiel mitzudiktieren. Und das gibt's nicht so oft", so Hoeneß zufrieden. Und er muss es wissen. Hoeneß und Stiller, das passt schon lange.

Stiller schon zum dritten Mal "Hoeneß-Schützling"

Bereits bei den Amateuren des FC Bayern spielte der damalige Bayern-Nachwuchskicker unter Sebastian Hoeneß, feierte mit ihm die Drittligameisterschaft und beeindruckte seinen Trainer anscheinend so sehr, dass dieser ihn auch zu seiner ersten Station als Bundesligatrainer nach Hoffenheim holte. Unter Hoeneß überzeugte Stiller bald als Stammspieler, kam in seiner ersten Saison 29 Mal zum Einsatz und erzielte drei Tore.

Eine Verletzung und der Trainerwechsel von Sebastian Hoeneß zu André Breitenreiter sorgten in seiner zweiten Saison bei der TSG jedoch für lediglich acht Startelfeinsätze. Eher ernüchternd für das so amibitionierte Mittelfeldtalent. Nur konsequent also, dass Stiller in der Sommerpause 2023 ein weiteres Mal "seinem" Fußballlehrer Sebastian Hoeneß folgte und seitdem mit dem Brustring-Trikot aufläuft. Eine gute Entscheidung, finden die Fans. Denn Stiller und Hoeneß - das passt auch beim VfB.

Angelo Stiller: "Das beflügelt jeden Einzelnen"

"Ich finde, dass er Endo super ersetzen kann - wenn er's nicht sogar ein kleines Stück besser macht, sogar", bilanziert ein junger Fan am Rande des Testspielsiegs gegen Wehen Wiesbaden (5:1) am vergangenen Wochenende. Ein Lob, das an diesem Tag viele VfB-Anhänger teilen. Das erfreut nicht nur den Trainer, sondern natürlich auch den Gelobten selbst. Es mache derzeit einfach Spaß, sagt er - und schwärmt von der Stimmung durch die Stuttgarter Fans: "Es ist einfach schön, wenn die Fans Lieder anstimmen und einfach Party machen", so Stiller. "Das beflügelt natürlich jeden Einzelnen."

So sehr sogar, dass Stiller und der VfB am Wochenende die Tabellenführung übernehmen könnten. Ein Sieg gegen Union Berlin bei einem gleichzeitigen Punktverlust von Bayer Leverkusen gegen Wolfsburg wäre dafür die Voraussetzung. Möglich ist das allemal. Die Form passt, die Stimmung sowieso. Dass der sympathische 22-Jährige aber nicht nur gut kicken kann, sondern zudem auch noch die Schwäbische Küche mag; das kommt in Stuttgart besonders gut an. Stiller scheint in der Kesselstadt angekommen. Mit einer kleinen Einschränkung: "Wasen oder Wiesn?", will der SWR-Reporter wissen. Stiller grinst. "Ganz klar Wiesn", antwortet er dann.

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Pirmin Styrnol