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Schulschließungen: Geheim-Protokolle enthüllen: Bei Lockdown hörte Merkels Regierung nicht auf die Experten
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Regierung unter Merkel missachtete Expertenrat zu Schulschließungen

Die geheimen Corona-Sitzungsprotokolle des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind nach einer Gerichtsentscheidung mittlerweile öffentlich. Darin stehen brisante Informationen. Der Krisenstab hatte der Regierung von Schulschließungen zur Corona-Eindämmung abgeraten - diese zog sie dennoch durch.

Die Schulschließungen in der Corona-Pandemie sind bis heute umstritten. Nun wirft die Auswertung der bislang geheimen Sitzungsprotokolle des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein neues Licht auf diese.

Am 4. Dezember 2020, im ersten Winter nach Ausbruch der Pandemie, analysierte der Krisenstab des RKI Zahlen aus dem Ausland, unter anderem aus Spanien, Finnland. Frankreich und Irland. Diese legten nahe, dass Schulen keine Corona-Treiber sind. „Fazit: Fälle in Schulen treiben das Infektionsgeschehen nicht maßgeblich voran“, wurde damals festgehalten. Darüber berichtet „ Bild “. 

Obwohl Schulen keine Corona-Treiber waren, sperrte Regierung sie zu

Fünf Tage später trat der Stab erneut zusammen und vermerkte im Protokoll, dass „Schulen nicht das Mittel sind, um die Pandemie einzudämmen, das zeigen auch andere Länder“.

Öffentlich wurde hingegen anders kommuniziert. „Natürlich ist es so, dass das Geschehen in die Schulen getragen wird“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler damals. „Und auch aus den Schulen rausgetragen wird.“ 

Am 13. Dezember legte dann schließlich der Bund-Länder-Gipfel fest, dass Kinder „wann immer möglich zu Hause betreut werden“ sollten. Bis zum 10. Januar seien „die Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt“. Am 19. Januar wurde dieser Beschluss sogar bis zum 14. Februar verlängert. Offenbar vertraute die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dem Urteil der eigenen Experten nicht.

Schulschließungen sollten bewirken, dass Erwachsene zuhause bleiben

Als mögliche Erklärung werden die Erwachsenen angesehen. Durch die Schulschließungen sollten diese dazu gebracht werden, zuhause zu bleiben. Eine öffentliche Erklärung zu diesem Thema gab es aber nie - das ist bis heute so geblieben.

Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn hat in einem Buch bereits eingestanden, dass die Schulschließungen ein schwerer Fehler waren. „Die Lockdowns hatten nicht nur eine wirtschaftliche Dimension, sondern immer auch eine zutiefst menschliche und soziale“, schrieb er in seinem Buch „Wir werden einander viel verzeihen müssen“. Schüler, Jugendliche und Kinder seien es, „die wir, die politisch Verantwortlichen, um Verzeihung bitten müssen.“

sh
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