Andy Williams

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Andy Williams (2006)

Howard Andrew „Andy“ Williams (* 3. Dezember 1927 in Wall Lake, Iowa; † 25. September 2012 in Branson, Missouri[1]) war ein US-amerikanischer Popsänger und Fernsehentertainer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andy Williams wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Wall Lake, einem kleinen Dorf in Iowa auf. Er und seine drei Brüder Bob, Dick und Don traten zunächst gemeinsam als The Williams Brothers auf. 1952 trennten sich die Brüder und Andy begann eine Solokarriere. In der Zeit bis zu seinem Durchbruch lebte Andy Williams in bescheidenen Verhältnissen.

Ab 1956 bis weit in die 1970er Jahre war er mit insgesamt 45 Titeln in den US-Charts vertreten. Im Frühjahr 1957 gelang ihm mit Butterfly ein Nummer-eins-Hit in den USA und in Großbritannien. Weitere populäre Titel beziehungsweise Interpretationen von Andy Williams sind The Impossible Dream (The Quest) aus dem Musical Der Mann von La Mancha, Music to Watch Girls By, Canadian Sunset, Where Do I Begin (Love Story), Born Free, Can’t Take My Eyes off You, Moon River – der Titel aus dem Film Frühstück bei Tiffany gilt als seine Erkennungsmelodie –, Can’t Get Used to Losing You oder Up, Up and Away. In Deutschland war Andy Williams weniger erfolgreich, lediglich zwei seiner Titel erreichten mittlere Platzierungen in der Hitparade: 1963 Can’t Get Used to Losing You Platz 39 und 1971 (Where Do I Begin) Love Story Platz 38.[2]

Andy Williams Musikstil orientierte sich in den 1950er Jahren noch eher am Rock ’n’ Roll. Im darauffolgenden Jahrzehnt wurde er zum Sixties-Popsänger, in den 1970er Jahren war sein „Easy Listening“-Stil unverkennbar.

Zwischen 1962 und 1967 sowie von 1969 bis 1971 hatte er eine eigene Fernsehshow, The Andy Williams Show. Stars wie Peter, Paul and Mary, Ray Charles, Bobby Darin, oder Antônio Carlos Jobim hatten Gastauftritte in dieser Sendung.

1964 spielte er in dem Film I’d Rather Be Rich mit.

Andy Williams mit Claudine Longet (1972)

1962 heiratete er die französische Sängerin Claudine Longet. 1970 trennte das Paar sich und 1975 wurde die Ehe geschieden. Trotzdem trat sie mit ihren drei Kindern bis 1975 regelmäßig in der jährlichen Weihnachtssendung von Williams auf.

Sein zum 80. Geburtstag veröffentlichtes und letztes Album trägt den Titel I Don’t Remember Ever Growing Up. Zwei Jahre später gab er seine Autobiografie Moon River and Me heraus.

Andy Williams war auch im Alter auf der Bühne aktiv. Nachdem er sich 2009 in der Royal Albert Hall in England von Konzerten außerhalb der Vereinigten Staaten verabschiedet hatte, trat er von September bis Dezember in seinem in den 1990er Jahren erbauten eigenen „Moon River Theatre“ in Branson auf.

2011 wurde bei Andy Williams Blasenkrebs diagnostiziert, ein Jahr später starb er im Alter von 84 Jahren an der Krankheit.[3]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Williams hatte einen Gastauftritt in der Zeichentrickserie Die Simpsons; Nelson Muntz zählt in der Folge Die Reise nach Knoxville (Originaltitel: Bart on the Road) zu seinen größten Fans.

Gegen Ende der 1990er Jahre machte ein Fiat-Werbespot, der seinen Song aus dem Jahre 1967, Music to Watch Girls By, in England wieder zum Hit machte, den „Emperor of Easy“ auch bei einer jüngeren Generation bekannt.

Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Ronald Reagan, ein großer Fan des Sängers, bezeichnete Williams einzigartige Stimme einmal als „National Treasure“.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1960 Lonely Street US38
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1959
1962 „Danny Boy“ and Other Songs I Love to Sing US19
(36 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1962
1963 Moon River & Other Great Movie Themes US3
Gold
Gold

(176 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1962
Warm and Willing US16
(44 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1962
Days of Wine and Roses US1
Gold
Gold

(107 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1963
1964 The Wonderful World of Andy Williams US9
Gold
Gold

(24 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1964
The Academy Award Winning „Call Me Irresponsible“ US5
Gold
Gold

(63 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1964
The Great Songs from „My Fair Lady“ and Other Broadway Hits UK30
(1 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1964
Charteintritt in UK erst im April 1966
1965 Dear Heart US4
Gold
Gold

(65 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1965
Hawaiian Wedding Song US61
(18 Wo.)US
Columbia-Wiederveröffentlichung, bereits 1959 unter dem Titel To You Sweetheart, Aloha beim Label Cadence erschienen
Almost There UK4
(46 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1965
Can’t Get Used to Losing You UK16
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1965
1966 May Each Day UK11
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1966
The Shadow of Your Smile UK24
(4 Wo.)UK
US6
Gold
Gold

(54 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1966
1967 In the Arms of Love US21
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1966
Born Free UK22
(11 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(79 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1967
1968 Love, Andy UK1
(22 Wo.)UK
US8
Gold
Gold

(36 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1967
Honey UK4
(17 Wo.)UK
US9
Gold
Gold

(40 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1968
1969 Happy Heart UK22
(10 Wo.)UK
US9
Gold
Gold

(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1969
Get Together with Andy Williams UK13
(11 Wo.)UK
US27
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1969
1970 Can’t Help Falling in Love UK7
(41 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1970
Raindrops Keep Fallin’ on My Head US43
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1970
1971 Home Lovin’ Man UK1
(26 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1971
Love Story UK11
(11 Wo.)UK
US3
Platin
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1971
You’ve Got a Friend US54
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1971
1972 Love Theme from „The Godfather“ UK11
(16 Wo.)UK
US29
Gold
Gold

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juni 1972
Alone Again (Naturally) US86
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1972
1973 Solitaire UK3
Gold
Gold

(26 Wo.)UK
US185
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1973
1974 The Way We Were UK7
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1974
1975 You Lay so Easy on My Mind UK
Silber
Silber
UK
US150
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1974
The Other Side of Me UK60
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1975
1999 In the Lounge with Andy Williams UK39
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1999
2012 Personal Christmas Collection US115
(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1994
2013 Classic Christmas Album US23
(28 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 2013
2014 40 Christmas Classics US158
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 31. Oktober 2014
2018 The Andy Williams Christmas Album UK
Silber
Silber
UK
US14
Platin
Platin

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1963

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andy Williams – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anita Gates: Andy Williams, Crooner of ‘Moon River,’ Dies at 84. In: The New York Times. 26. September 2012, abgerufen am 27. September 2012.
  2. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Taurus Press, Hamburg 1990, S. 218
  3. Samtstimme Andy Williams ist tot@1@2Vorlage:Toter Link/www.n24.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. n24. Vom 27. September 2012
  4. Chartquellen: Chartsurfer DE AT UK US
  5. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.