Bis zu 80 E-Scooter: Firma will nach Gröbenzell expandieren
  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Gröbenzell

Bis zu 80 E-Scooter: Firma will nach Gröbenzell expandieren

Erstellt:

Von: Guido Verstegen

Kommentare

Haben nicht das beste Image: die E-Scooter, die gerne einmal nicht ordnungsgemäß abgestellt werden und somit für Ärger sorgen. Symbo
Haben nicht das beste Image: die E-Scooter, die gerne einmal nicht ordnungsgemäß abgestellt werden und somit für Ärger sorgen. Symbo © imago

Der E-Scooter-Riese Lime will seine Roller auch in Gröbenzell zum Verleih anbieten. Im Gemeinderat ist man sich einig, dass das nur unter einer Voraussetzung funktionieren kann:

Gröbenzell – ‚Damit gemeint ist eine Art Verpflichtungserklärung, dass alles ordnungsgemäß abläuft. Denn das Image der Roller ist nicht das beste: Die zu ihrem Start 2019 als ein Fixpunkt in der deutschen Verkehrswende gepriesenen E-Scooter wurden schnell zum Ärgernis. Sie liegen vielerorts kreuz und quer herum, werden in Gewässer geworfen und haben ein erhöhtes Unfallrisiko.

Walter Voit (Grüne) wies in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend auf die „negativen Erfahrungen“ hin, die man in München mache. Der Referent für Verkehr, Energie und Klimaschutz sieht im E-Roller vor allem „ein Spaßfahrzeug“ beziehungsweise „eine Stolperfalle“ für Fußgänger.

Verhindern kann man es eh nicht

Dennoch erachtete Voit den von der Verwaltung vorgeschlagenen Weg als „sinnvoll“: Mit einer vom Anbieter unterzeichneten freiwilligen Selbstverpflichtung nehme man zumindest ein bisschen Einfluss, zurrt Regularien wie Umverteilung, Reparatur, Unfälle und Versicherung fest.

Verhindern könne man die Sache eh nicht – das betonten Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) und Bauamtsleiter Markus Groß in der regen Debatte immer wieder. Prinzipiell kann der Anbieter nämlich einfach loslegen, so er sich denn an die sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung hält.

In Fürstenfeldbruck

Seit Juni 2022 ist Lime in Fürstenfeldbruck mit Stationen präsent, die Verantwortlichen unterzeichneten die Erklärung. Nach Angaben des Anbieters wird das Angebot dort und auch in Germering gut angenommen, berichtete Groß, Lime wolle auch nach Puchheim und Olching expandieren.

In Gröbenzell bevorzugt man das flexiblere „Free Floating“-Prinzip, würde also auf feste Stationen verzichten. In der Vereinbarung gibt die Gemeinde unter anderem Plätze vor, an denen die E-Scooter auf keinen Fall geparkt werden sollen – nämlich in den Unterführungen an der S-Bahn (Freyastraße und Kirchenstraße/Bahnhofstraße). Im besten Fall wird das System so programmiert, dass die Nutzer die Gefährte dann dort gar nicht abstellen können.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.)

„Die Roller sollen weiter vorne stehen, bei den Fahrradparkplätzen – aber nicht auf extra markierten Flächen“, sagte Schäfer. „Wenn das Geschäft für den Anbieter funktioniert, ist das womöglich eine Bereicherung für Gröbenzell.“

Pilotphase

40 bis 80 E-Scooter sollen in einer ersten dreimonatigen Pilotphase kommen. Peter Falk (SPD) monierte, dass man noch immer „die Altlasten“ von Ex-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer tragen müsse, der die E-Scooter ohne ein Regelwerk eingeführt habe. Gerade das wilde Abstellen von E-Scootern auf Gehwegen ist ein großes Problem, das weiß auch Bürgermeister Schäfer: „Wir reden hier dann über Gröbenzeller – die müssen halt gut mit dem Thema umgehen.“

Michael Jaumann würde „mit diesem Zirkus“ am liebsten erst gar nicht anfangen. Sein CSU-Kollege Thomas Eichler wünscht sich neun Monate nach der – noch nicht entschiedenen – Einführung eine Sitzung zu dem Thema. „Dann sollten wir Bilanz ziehen und im Zweifel eben auch als Signal klar formulieren, dass wir das politisch nicht wollen.“

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck finden Sie auf Merkur.de/Fürstenfeldbruck.

Auch interessant

Kommentare