Amartya Sen: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

Amartya Sen

 3,9 Sterne bei 28 Bewertungen
Autor*in von Die Identitätsfalle, Ökonomie für den Menschen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Amartya Sen ist Professor für Philosophie und Professor für Ökonomie an der Harvard Universität. 1998 erhielt er den Nobelpreis für Ökonomie, 2020 wurde ihm der Friedenspreis des deutschen Buchhandels zuerkannt. Mehr als 100 Ehrendoktorate wurden ihm bis heute verliehen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Amartya Sen

Cover des Buches Die Identitätsfalle (ISBN: 9783406558122)

Die Identitätsfalle

 (9)
Erschienen am 17.07.2020
Cover des Buches Ökonomie für den Menschen (ISBN: 9783446269071)

Ökonomie für den Menschen

 (6)
Erschienen am 21.09.2020
Cover des Buches Die Idee der Gerechtigkeit (ISBN: 9783406606533)

Die Idee der Gerechtigkeit

 (4)
Erschienen am 17.07.2020
Cover des Buches Gleichheit? Welche Gleichheit? (ISBN: 9783150113172)

Gleichheit? Welche Gleichheit?

 (2)
Erschienen am 03.07.2020
Cover des Buches Indien (ISBN: 9783406670299)

Indien

 (1)
Erschienen am 17.11.2014
Cover des Buches Die Welt teilen (ISBN: 9783406762550)

Die Welt teilen

 (0)
Erschienen am 16.12.2020
Cover des Buches Elemente einer Theorie der Menschenrechte (ISBN: 9783150140703)

Elemente einer Theorie der Menschenrechte

 (0)
Erschienen am 04.12.2020

Neue Rezensionen zu Amartya Sen

Cover des Buches Gleichheit? Welche Gleichheit? (ISBN: 9783150113172)
Seralina1989s avatar

Rezension zu "Gleichheit? Welche Gleichheit?" von Amartya Sen

Kritik ohne echte Lösung
Seralina1989vor 2 Jahren

Der Text insgesamt ist sehr wirtschaftswissenschaftlich geschrieben. Deswegen wären mE Vorkenntnisse im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich – Gleichheits-/ Gerechtigkeitstheorien (Utilitarismus, Gleichheit des Gesamtnutzens, Rawls’sche Gleichheit) durchaus von Vorteil. Hatte hier den Vorteil meines Studiums, sodass mir alle drei schon mal was gesagt haben.

In diesem Essay versucht der Autor zu begründen, warum keine der drei genannten Theorien einen positiven Effekt hat – woran sie kränkeln. Warum sie auch vermischt nicht zwangsläufig alle Kritik beseitigen. Sen gibt außerdem eine Erweiterung für eine dieser Gleichheiten, um die Probleme dieser einen Theorie zumindest etwas mehr einzugrenzen. Sagt aber selbst, dass dies noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Einen echten Lösungsansatz hat er aber aufgrund der sehr vielschichtigen Thematik auch nicht zu bieten.

Cover des Buches Die Idee der Gerechtigkeit (ISBN: 9783423347198)
Sokratess avatar

Rezension zu "Die Idee der Gerechtigkeit" von Amartya Sen

Rezension zu "Die Idee der Gerechtigkeit" von Amartya Sen
Sokratesvor 11 Jahren

Gerechtigkeit - was ist das? Und vor allem wie kann sie in einer globalen, von unterschiedlichen Lebensanschauungen und voneinander zum Teil grob abweichenden Lebensstandards weltweit gewährleistet werden? - Der Nobelpreisträger Amartya Sen arbeitet sich in seinem Buch von John Rawls "Theorie der Gerechtigkeit" ausgehend quer durch die Möglichkeiten dessen, wie man Gerechtigkeit oder Fairness definieren könnte. Dabei schaut er insbesondere auch über den "Tellerrand", denn seiner Meinung nach sind insbesondere die indische / östliche Philosophie ein Besuch wert, wenn man mögliche Antworten auf diese Frage erhalten möchte. Während er die Ergebnisse der europäischen Aufklärung grundsätzlich begrüßt, im Detail jedoch als zu unzureichend ansieht, plädiert er für eine stärkere Einbeziehung der bislang weitgehend unbeachteten indischen Rechtstradition. -- Das Buch besticht trotz seines anspruchsvollen Themas durch eine eindringliche und dynamische Sprache. Vorkenntnisse in Rawls Theorie sind unbedingt notwendig, da Sen nicht grundsätzlich eine Werkeinführung bringt, sondern von Vorwissen beim Leser ausgeht. Insoweit ist das Buch leider keine Lektüre für Zwischendurch, aber für interessierte Soziologen, Philosophen oder kritische Mitmenschen absolut lesenswert.

Cover des Buches Die Idee der Gerechtigkeit (ISBN: 9783423347198)
M

Rezension zu "Die Idee der Gerechtigkeit" von Amartya Sen

Rezension zu "Die Idee der Gerechtigkeit" von Amartya Sen
M.Lehmann-Papevor 12 Jahren

Ideal oder reale Handlungsmaxime?

Die Gerechtigkeitsdebatte ist öffentlich allenthalben im Gange. Gerade in Zeiten offenkundiger Krisen und damit einhergehender „Umverteilungen“, die nicht unbedingt der großen Masse der Bevölkerungen dienen. Aber hinter diesen aktuellen Diskussionen findet sich die Frage nach der Gerechtigkeit seit Jahrzehnten eigentlich bereits im Fokus des Interesses informierter Kreise. Vom Nord-Süd Gefälle bis zu Ressourcenverteilung, vom Großgrundbesitzer bis zum Kaffeebauern, von der Frage des Hungers in der Welt zur Welt der Börsen und Spekulationen, mithin oft und oft im Kern zu Fragen der „Verteilung“.

Ist nun diese Idee der Gerechtigkeit ein Ideal oder kann Gerechtigkeit tatsächlich eine der Maximen praktischen wirtschaftlichen und politischen Handelns werden und sein?

Der Nobelpreisträger der Ökonomie, Amartya Sen, geht diese Frage aus einer anderen als der gewohnten Richtung an. Nicht vom Ideal her betrachtet er letztlich die Frage der Gerechtigkeit hauptsächlich (auch wenn die klassischen Theorien und Ideen der Gerechtigkeit im Buch bearbeitet werden), sondern direkt, zupackend und pragmatisch wirkt das, was er vor den Augen des Leser anhand vieler praktischer Beispiele und klarer Gedanken entfaltet.

Nicht die „Idee der Gerechtigkeit“ auf abstrakter Ebene ist für Sen der Schlüssel zu „mehr Gerechtigkeit“, sondern die ganz konkrete, praktische Arbeit an der „Beseitigung herrschender Missstände“. Dies setzt Sen dann auch als Maßstab zur Beurteilung eines „Denkens“ über Gerechtigkeit. Inwieweit aus einem solchen Denken Handeln folgt und inwieweit ein solches daraus folgendes Handeln dann auch konkret ein Teil, ein Ort der Ungerechtigkeit überwunden werden kann. Wobei hier eine der großen Stärken Sens mit in seine Überlegungen hineinspielt. Sen ist „Kultur-bewandert“ und kann so seine Sicht der Dinge unterlegen mit einem Respekt, aber auch einem vielfältigen Wissen über verschiedene kulturelle Lebens- und Sichtweisen weltweit. Auf vielfältige Weise gelingt es ihm so auch, seine Überlegungen mit lebensnahen Beispielen, Anekdoten, anderen Herangehensweisen in anderen Kulturen zu unterlegen, was nicht nur die Lektüre des umfassenden Buches einfacher und praxisnäher gestaltet, sondern auch andere Denkweisen in die Diskussion mit einbringt.

Immer wieder findet Sen so auch eingängige Analogien, wie die des australischen Kricket Teams, um seine Grundanliegen plastisch darzustellen (in diesem Zusammenhang des Kricket plädiert Sen überzeugend dafür, in Fragen der „Befähigung“ nicht nur individuelle, sondern auch Gruppenchancen zu bedenken und einfließen zu lassen, auch wenn am Ende des Tages eine individuelle Wertung vorrangig im Raume stehen wird).

Auf der einen Seite geht Sen zwar überaus strukturiert vor, durchaus aber verliert sich seine Darstellung an einigen Punkten zu sehr im einzelnen Beispiel und macht es dem Leser nicht einfach, den übergeordneten Zusammenhang ständig präsent zu halten. In der Klarstellung aber, dass Gerechtigkeit konkret mit einem Handeln zu tun hat, welches messbar Ungerechtigkeiten überwindet, in der Grundlegung, dass zu einem solchen Handelnd die kritische Vernunft das wichtigste Instrument ist und in den vielen Beispielen, wie das pragmatisch und kulturell differenziert angegangen werden könnte, überzeugt Sen mit klarer Argumentation und praxisorientiertem Denken.

Das Buch bildet einen wichtigen Baustein in der aktuellen und drängenden Diskussion um und über eine „Machbarkeit“ von Gerechtigkeit in der Welt.

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von 4 Leser*innen aktuell gelesen

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