Haus der Bayerischen Geschichte - Königreich - Alexander I. von Russland

Alexander I. von Russland

Titel: Zar von Russland
Geburt: 23. Dezember 1777, St. Petersburg
Tod: 1. Dezember 1825, Taganrog
Konfession: russisch-orthodox

Alexander I. stammte aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp und war der älteste Sohn des Großfürsten Paul I. und seiner zweiten Gemahlin, Maria Feodorowna von Württemberg. 1793 wurde er mit Luise von Baden verheiratet. Nach der Ermordung seines Vaters am 24. März 1801 regierte er als Zar Alexander I. von Russland.

Mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. verband ihn seit 1802 eine herzliche Freundschaft. Gleichzeitig trat er mit Napoleon Bonaparte in engen politischen Kontakt, um gemeinsam die Angelegenheiten Europas friedlich zu leiten. Allerdings kam es 1804 zum Bruch; Alexander unterstützte nun die Koalition gegen Frankreich. Alexander I. vermittelte den Frieden von Tilsit (1807), dem das berühmte Treffen des russischen und des französischen Kaisers auf zwei Flößen in der Mitte der Memel (25. Juni 1807) vorausging. 1808 wurde der Bund zwischen Frankreich und Russland erneuert, er hielt bis 1812. In den Befreiungskriegen gegen Napoleon war er der mächtigste Herrscher unter den Verbündeten. Er nahm dann auch großen Einfluss auf die Neugestaltung Europas durch den Wiener Kongress. Alexander I. setzte sich für die Eintracht unter den Fürsten und die Herstellung einer festen Ordnung ein, wobei er unter dem Einfluss liberaler Ansichten handelte.

1815 dagegen gründete er mit Preußen und Österreich die „Heilige Allianz“, die gegen liberale und revolutionäre Bewegungen gerichtet war. In Russland wurde daraufhin die Zensur wieder eingeführt, die Büchereinfuhr strengstens überwacht, Wissenschaft, Literatur und Unterricht von offener und geheimer Polizei kontrolliert, Untersuchungen wegen demagogischer Umtriebe eingeleitet sowie Freimaurerlogen und Missionsgesellschaften unterdrückt. Alle Reformpläne wurden aufgegeben.