Albert Speer hieß wie sein Vater und Großvater und hatte denselben Beruf. 3 Generationen im Überblick:

Albert Friedrich Speer
Architekt

* 6.5.1863 in Dortmund
† 31.3.1947 in Heidelberg

Großvater von Prof. Albert Speer. Studium in Berlin und München. Eigenes Büro 1900-1923 in Mannheim. Seine klassizistischen, dem Jugendstil nahe stehenden, heute zum Teil denkmalgeschützten Wohn- und Fabrikbauten stehen vor allem in Mannheim.

Albert Speer
Architekt, Politiker

* 19.3.1905 in Mannheim
† 1.9.1981 in London

Vater von Prof. Albert Speer. Ausführliche Informationen zu Person und Lebenslauf unter:
ArchINFORM
Deutsches Historisches Museum

Prof. Albert Speer
Architekt, Stadtplaner

* 29.7.1934 in Berlin
† 15.9.2017 in Frankfurt am Main

Prof. Albert Speer war 25 Jahre lang Professor für Stadt- und Regionalplanung an der Universität Kaiserslautern und ist einer der wichtigsten deutschen Stadtplaner. Der Wahl-Frankfurter hat die Leitformel von der „intelligenten Stadt“ geprägt und früh Zeichen gegen den Trend zur Verödung der Stadtzentren gesetzt. 1972 erhielt er den ersten großen Architekturauftrag von der DG Bank in Frankfurt/Main. Heute ist Speers Name unter anderem mit Großprojekten wie der EXPO 2000 in Hannover verknüpft, die unsere Städte und Landschaften nachhaltig verändern. Das 1964 gegründete Büro AS+P Albert Speer + Partner GmbH beschäftigt heute mehr als 200 Architekten, Landschaftsarchitekten, Stadt- und Verkehrsplaner. Zu den aktuellen Aufträgen gehören der strategische Masterplan für Alexandria in Ägypten, die Planung des Ministerium für Handel und Industrie (MCI) Business Parks in Riad, der Masterplan und das Innovationshandbuch für die InnovationCity Ruhr der Modellstadt Bottrop, das House of Logistics & Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen sowie diverse weitere Architektur-, Stadt- und Verkehrsplanungs-Projekte.

Albert Speer (…) wurde 1934 als Sohn von Hitlers Baumeister und Rüstungsminister Albert Speer geboren. Nach einer Schreinerlehre studierte er Architektur in München. 1964 gründete er sein Büro für Stadt-und Regionalplanung in Frankfurt. AS+P Albert Speer + Partner GmbH ist mit heute knapp 200 Mitarbeitern für Stadt- und Verkehrsplanungen, Wohnviertelarchitektur und sportliche Großereignisse über Europa hinaus bekannt. Speer gewann Preise und erhielt Ehrendoktorwürden, sein Name ist etwa mit dem Frankfurter Museumsufer, der Hannover-Expo 2000 oder der Allianz-Arena in München verbunden. Er lehrte Raum- und Umweltplanung. Für die wissenschaftliche Weiterentwicklung von Architektur und Stadtplanung erhielt er 2006 das Bundesverdienstkreuz.

Er hatte sich (…) vom übermächtigen Schatten seines Vaters, des Rüstungsministers und Architekten von Adolf Hitlers Monumentalbauten, befreit. Stadtplanung setze keine Denkmäler, sondern betrachte Städte als komplexe und lebende Organismen, lautete sein Credo.

Mit seinem Anliegen, Städte für Mensch und Umwelt verträglich und nachhaltig zu planen, setzte Albert Speer Junior die baumeisterliche Tradition seiner Familie fort, ohne in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen. „Es wurde oft geschrieben, ich hätte mich bewusst vom Vater absetzen wollen. Aber das war nicht so. Ich wusste, dass meine Stärken nicht bei der Architektur lagen.“ Sein Vater habe nie verstanden, worum es bei nachhaltiger Stadtplanung gegangen sei.

Später erfuhr Speer, dass der Vater dennoch stolz gewesen sei, als er in der Haft in Berlin-Spandau von den Preisen erfahren habe, mit denen der Sohn seit seinem ersten gewonnenen Wettbewerb 1964 in Ludwigshafen ausgezeichnet wurde. Stadtplanung habe den Vater dennoch nie interessiert, schon gar nicht, warum man sich mit Flächennutzungsplänen und Bürgereinsprüchen auseinandersetzen oder bei Bauämtern vorsprechen müsse, um lebenswerte Städte bauen zu können. „Das war nicht seine Welt.“ Aber es sei eine, auf die es heute überall ankomme.

von Johnny Erling, Auszug aus: Die Welt, 3.11.2013