Nanci Griffith

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Nanci Griffith bei einem Konzert im Birchmere in Alexandria, Virginia (Februar 2004)

Nanci Caroline Griffith (* 6. Juli 1953 in Seguin, Texas; † 13. August 2021 in Nashville, Tennessee[1]) war eine US-amerikanische Country- und Folksängerin sowie Songschreiberin.[2] Sie wurde 1994 mit dem Grammy ausgezeichnet.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Cambridge Festival, 2007
Nanci Griffith erhält den Lifetime Achievement Award von BBC Radio 2, 2010

Nanci Griffith wurde 1953 in Seguin geboren und wuchs in Austin auf. Ihren ersten professionellen Auftritt hatte sie im Alter von 14 Jahren im Red Lion Club in Austin.

Zu den bekanntesten Stücken, die sie für andere Künstler geschrieben hat, gehören Listen to the Radio und Love at the Five and Dime, das für Kathy Mattea ein Top-drei-Hit in den Country-Charts wurde. Ebenfalls von Mattea wurde Goin’ Gone aufgenommen, 1987 ein Platz eins in den Country-Charts, das Griffith zwar nicht geschrieben, aber die Original-Version 1986 aufgenommen hatte. Der Song Outbound Plane, den Griffith zusammen mit Tom Russell schrieb, erreichte in der Interpretation von Suzy Bogguss Platz neun der Country-Charts.[3] Von Griffith stammt auch die Originalversion von From a Distance (1987), einem Lied, das mehrfach gecovert wurde, bevor Bette Midler damit 1990 einen Welthit hatte. Griffith hat dieses Lied allerdings nicht geschrieben.

Als Sängerin konnte sich Griffith nie ganz in der Country-Szene behaupten. Ihr halbes dutzend Country-Hits kam nicht über mittlere Chartpositionen hinaus. Mit Lone Star State of Mind (1987) und I Knew Love (1988) gelangen ihr immerhin zwei Top-40-Erfolge. Bemerkenswert an diesen beiden Titeln ist, dass auch hier Griffith wieder nicht am Songwriting beteiligt war.[4]

1994 wurde Griffith mit einem Grammy für das beste zeitgenössische Folkalbum Other Voices/Other Rooms ausgezeichnet. Das Album nimmt mit seinem Titel Bezug auf die gleichnamige Novelle von Truman Capote. Other Voices/Other Rooms ist mit über 500.000 verkauften Exemplaren und einer Gold-Auszeichnung das erfolgreichste und bekannteste Album von Griffith.[5] Die 17 Lieder des Albums sind ein Tribut an die Sänger und Songschreiber, die Griffith am meisten beeinflusst haben. Viele dieser Künstler sind als Gaststars auf dem Album zu hören, so unter anderem Bob Dylan, Emmylou Harris, Chet Atkins, Leo Kottke oder John Prine.[6] 1998 folgte mit Other Voices, Too (A Trip Back To Bountiful) eine Fortsetzung. Beide Werke wurden von der Kritik hoch gelobt.[7]

Ihr letztes Album erschien 2012 mit Intersection. Im Jahr darauf tourte Griffith noch in den USA und Großbritannien, sagte dann aber Konzerte aus gesundheitlichen Gründen ab.[8][9] Sie starb im August 2021 im Alter von 68 Jahren.[10] Griffith war von 1976 bis 1982 mit dem Sänger und Songschreiber Eric Taylor verheiratet.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  Coun­try
1987 Lone Star State Of Mind Coun­try23
(15 Wo.)Coun­try
1988 Little Love Affairs UK78
(1 Wo.)UK
Coun­try27
(27 Wo.)Coun­try
1989 Storms UK38
(3 Wo.)UK
US99
(14 Wo.)US
Coun­try42
(13 Wo.)Coun­try
1991 Late Night Grande Hotel UK40
(5 Wo.)UK
US185
(1 Wo.)US
1993 Other Voices/Other Rooms UK18
(6 Wo.)UK
US54
Gold
Gold

(14 Wo.)US
1994 Flyer UK20
(5 Wo.)UK
US48
(8 Wo.)US
1997 Blue Roses From The Moons UK64
(5 Wo.)UK
US119
(6 Wo.)US
1998 Other Voices, Too (A Trip Back To Bountiful) US85
(7 Wo.)US
2001 Clock Without Hands UK61
(1 Wo.)UK
US149
(3 Wo.)US

Weitere Studioalben

  • 1978: There’s A Light Beyond These Woods
  • 1982: Poet In My Window
  • 1984: Once In A Very Blue Moon
  • 1986: The Last of The True Believers
  • 1999: The Dust Bowl Symphony
  • 2004: Hearts In Mind
  • 2006: Ruby’s Torch
  • 2009: The Loving Kind
  • 2012: Intersection

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  Coun­try
1988 One Fair Summer Evening Coun­try43
(20 Wo.)Coun­try
1992 An Irish Evening: Live At The Grand Opera House, Belfast US120
(4 Wo.)US
2002 Winter Marquee Coun­try45
(5 Wo.)Coun­try

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  Coun­try
1993 The Best of Nanci Griffith UK27
Silber
Silber

(4 Wo.)UK

Weitere Kompilationen

  • 1987: Best Rounders – Nanci Griffith
  • 1993: The MCA Years: A Retrospective
  • 1997: Country Gold
  • 2000: Wings To Fly & A Place To Be: An Introduction To Nanci Griffith
  • 2001: 20th Century Masters – The Millennium Collection: The Best Of Nanci Griffith
  • 2002: From A Distance: The Very Best Of Nanci Griffith
  • 2003: Complete MCA Studio Recordings

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1986 Once in a Very Blue Moon
Once in a Very Blue Moon
Coun­try85
(3 Wo.)Coun­try
1987 Lone Star State of Mind
Lone Star State of Mind
Coun­try36
(14 Wo.)Coun­try
Trouble in the Fields
Lone Star State of Mind
Coun­try57
(7 Wo.)Coun­try
Cold Hearts/Closed Minds
Lone Star State of Mind
Coun­try64
(6 Wo.)Coun­try
Never Mind
Little Love Affairs
Coun­try58
(7 Wo.)Coun­try
1988 I Knew Love
Little Love Affairs
Coun­try37
(13 Wo.)Coun­try
Anyone Can Be Somebody’s Fool
Little Love Affairs
Coun­try64
(5 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1988: From a Distance
  • 1989: It’s a Hard Life Wherever You Go
  • 1989: I Don’t Wanna Talk About Love
  • 1991: Late Night Grande Hotel
  • 1993: Speed of the Sound of Loneliness
  • 1994: This Heart
  • 1995: Well...All Right (mit The Crickets)
  • 1997: Maybe Tomorrow
  • 1997: Gulf Coast Highway
  • 1999: These Days in an Open Book

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josie Fischels, Barbara Campbell: Nanci Griffith Has Died. The Texas Singer-Songwriter Was 68. In: National Public Radio. 13. August 2021; (englisch).
  2. Nanci Griffith. 19. Mai 2020, abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).
  3. Nanci Griffith ••• Top Songs as Writer ••• Music VF, US & UK hits charts. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  4. Nanci Griffith Songs ••• Top Songs / Chart Singles Discography ••• Music VF, US & UK hits charts. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  5. Gold & Platinum. Abgerufen am 29. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  6. Other Voices, Other Rooms | Rhino. Abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).
  7. Other Voices, Other Rooms - Nanci Griffith | Songs, Reviews, Credits | AllMusic. Abgerufen am 29. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  8. Jerry Weber says: Illness forces cancellation of Nanci Griffith performance at ECA tonight. 5. April 2013, abgerufen am 29. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Previous Shows Nanci Griffith. Archiviert vom Original am 7. Februar 2019; abgerufen am 26. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. Jon Freeman, Jon Freeman: Nanci Griffith, Folk and Country Songwriter, Dead at 68. In: Rolling Stone. 13. August 2021, abgerufen am 13. August 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. a b c d Chartquellen: UK US
  12. a b c Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK