Adolf Eichmann
Die „Welt“ bietet Ihnen Informationen und Hintergründe zum Holocaust-Organisator Adolf Eichmann.
Der SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann zählt zu den Hauptorganisatoren des Holocaust. Als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Eichmannreferats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in Berlin war er zentral mitverantwortlich für die Ermordung von mehr als sechs Millionen Menschen im Deutschen Reich und dem besetztem Europa.
Zur Person Eichmann
Adolf Eichmann, geboren 1906 in Solingen, wuchs im österreichischen Linz auf. Der Sohn eines Buchhalters verließ die Schule ohne Abschluss. 1932 trat er in die NSDAP ein.
Zur Jahreswende 1939/40 übernahm er das Referat „Räumungsangelegenheiten und Reichszentrale für jüdische Auswanderung“ beim Reichssicherheitshauptamt in Berlin. In dieser Funktion organisierte Eichmann seit 1941 die Deportation der Juden aus Deutschland und den besetzten Ländern.
Mit Kriegsende geriet Eichmann in US-Gefangenschaft, konnte aber mit Hilfe gefälschter Ausweise seine Identität verbergen. Er überlebte einige Jahre als Landarbeiter und floh 1950, unterstützt von katholischen Kreisen, nach Argentinien. Der israelische Geheimdienst Mossad fasste ihn 1960 in Buenos Aires. 1961 in Jerusalem zum Tode verurteilt, wurde er 1962 hingerichtet.