„Weil ich so individuell bin“. Adele Schopenhauer - Das älteste Literaturarchiv in Deutschland

„Weil ich so individuell bin“. Adele Schopenhauer

Laufzeit: 02.08. - 15.12.2019

Adele Schopenhauer (1797–1849) wird oft bloß als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Nur wenige kennen ihr künstlerisches und dichterisches Werk, dem das Goethe- und Schiller-Archiv in ihrem 170. Todesjahr erstmals eine eigene Ausstellung widmet. Im Original gezeigte Briefe geben Einblick in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum ‚Vater‘ Goethe, die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann und die Verhandlungen mit dem Brockhaus-Verlag.

Präsentiert werden ihre Tagebücher wie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen. Neben den berühmten Scherenschnitten sind phantasievolle Aquarelle und Arabesken zu sehen. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ottilie von Goethe und Allwina Frommann nach Weimar gelangte.

Ausstellungsbuch

Adele Schopenhauer
Unbekanntes aus ihrem Nachlass in Weimar

Adele Schopenhauer wird 1797 in Hamburg geboren und stirbt 1849 in Bonn, aber sie ist vor allem mit Weimar verbunden. 1806 kommt sie gemeinsam mit ihrer Mutter in die Stadt, nur wenige Tage vor der Ankunft der napoleonischen Truppen. Im bedeutenden Salon Johannas, zwischen Klassizismus und romantischen Strömungen, vollzieht sich ihre ästhetisch-intellektuelle Bildung. Weimar wird zu dem Ort, an dem sich – dank ihrer Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen – ihr Nachlass befindet. Adele Schopenhauer, die zu Lebzeiten vor allem die Tochter der berühmten Romanautorin war, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, auf die Schwester des Philosophen reduziert. Erst seit Kurzem interessiert sich die Forschung für die Originalität ihrer Werke und für ihr bewegtes Leben, das ihr auch ein spätes Glück in Italien schenkte. Ihre literarischen Texte und die zahlreichen Kunstobjekte, die sich ihr inzwischen zuschreiben lassen, zeigen eine weibliche Persönlichkeit mit starken individuellen Zügen und weiten kulturellen Interessen, die Goethe unter seinen jungen Freundinnen ganz besonders schätzte.

Bearbeiter
Francesca Fabbri und Claudia Häfner, mit einem Beitrag von Ronny Teuscher

Erscheinungsjahr
2019, Nachauflage erscheint im Frühjahr 2021

ISBN/ISSN
978-3-7374-0277-4

Ausstellungsbuch "Adele Schopenhauer. Unbekanntes aus ihrem Nachlass in Weimar" (2019)

Ausstellungsflyer

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.