türk. Wirtschaftswissenschaftler und Politiker; Staatspräsident 2007-2014; Außenminister 2003-2007; Ministerpräsident 2002/2003; MdP 1991-2007; Vertreter in der Parl. Versammlung des Europarats 1991-2001; Ko-Gründer und fr. stellv. Parteivors. der AKP
* 29. Oktober 1950 Kayseri
Herkunft
Abdullah Gül wurde am 29. Okt. 1950, dem türkischen Nationalfeiertag, in der zentralanatolischen Stadt Kayseri als Sohn einer Handwerkerfamilie geboren. Er wuchs in einem religiös konservativen, aber ökonomisch aufstrebenden Milieu auf, das später mit dem Begriff "islamischer Calvinismus" beschrieben wurde.
Ausbildung
G. absolvierte ein Volkswirtschaftsstudium an der Universität Istanbul (Abschluss 1974) und promovierte dort 1983 mit einer Dissertation über "Islam und Entwicklung" zum Ph.D. Als Doktorand forschte er mit einem Stipendium zwei Jahre an den britischen Universitäten Exeter und London. Während des Studiums war er in der islamistischen Nationalen Union türkischer Studenten (MTTB) aktiv.
Wirken
Nach dem Militärputsch 1980 wurde G. vorübergehend inhaftiert. Er war 1980 auch an der Gründung der Fakultät für Fertigungstechnik an der Universität Sakarya beteiligt, wo er bis 1983 Volkswirtschaft lehrte. Danach arbeitete er acht Jahre als Ökonom bei der Islamischen Entwicklungsbank in Dschidda (Saudi-Arabien), was mit zahlreichen Dienstreisen verbunden war. 1991 erhielt er eine außerordentliche Professur für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Istanbul.