Émile aus Frankreich ist tot: Mysteriöse Wanderin im Fokus – Polizei entdeckt Kleidung
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Émile aus Frankreich ist tot: Mysteriöse Wanderin im Fokus – Polizei entdeckt Kleidung

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Auch nachdem der Schädel des Zweijährigen gefunden wurde, bleiben viele Unklarheiten im Fall Émile. Das Verhalten der Finderin wirft neue Fragen auf.

Le Haut Vernet – Ganz Frankreich hält im Kriminalfall um den rätselhaften Tod des zweijährigen Émile weiterhin den Atem an. Der kleine Junge war zu Besuch bei seinen Großeltern im kleinen Dorf Le Vernet in der südfranzösischen Region Alpes-de-Haute-Provence, als er am 08. Juli 2023 spurlos verschwand. 

Spaziergängerin findet Überreste von Émiles Schädel – und hinterlässt Tatort nicht unangetastet

Beinahe exakt neun Monate später fand eine Frau bei einer Wanderung durch ein Waldgebiet etwa zwei Kilometer außerhalb von Haut-Vernet die Überreste eines Schädels. Am Dienstagabend (2.April 2024) bestätigte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon bei einer Pressekonferenz in Aix-en-Provence, dass es sich bei ihm zweifelsfrei um den von Émile handelt. 

Ein Stück weiter fanden die Ermittler verstreut einige Kleider – sein Hemd, seine Hosen und Schuhe. Der Chefermittler präzisierte, an dem Knochen seien Biss- und Kratzspuren gefunden, die nach dem Tod des Jungen zugefügt worden seien – etwa durch Tiere. In der Nähe soll sich außerdem ein Bach befinden, der sich den Ermittlern zufolge bei Regen in ein Wildwasser verwandeln und dann sogar schwere Objekte mitführen könne – auch einen Körper. Die weiträumig abgesperrte Suche nach den restlichen Knochen und Indizien wurde jetzt bis zum 14. April verlängert.

Verwischte die Fußgängerin absichtlich Spuren am Fundort?

Von den restlichen Knochen fehlt nämlich auch nach dem Fund des Schädels weiterhin jede Spur. Damit tappen die Ermittler auch neun Monate, nachdem der Zweijährige verschwunden war, weiterhin im Dunkeln. 

Am Osterwochenende nun fand eine Spaziergängerin den Schädel des Jungen, wie sich nach einer DNA-Analyse ergab. Im Kriminalfall um die Todesumstände des Jungen gibt es aber nach wie vor einige Rätsel.
Neun Monate lang war der vermisste zweijährige Émile gesucht worden © IMAGO/Durand Thibaut/ABACA

Besonders mysteriös ist die Tatsache, dass die Finderin den Schädel des Jungen in einer Plastiktüte an die Polizei aushändigte. Und den Tatort somit nicht unangetastet ließ – eine Straftat. Auch soll die Frau den Schädel nach ihrem Fund zunächst mit nach Hause genommen haben, bevor sie ihn an die Polizei aushändigte, berichtete der Fernsehsender France TV Info unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Spürhund brach Suche in unmittelbarer Nähe zum späteren Schädel-Fundort ab

Dabei waren bis auf eine Entfernung von fünfzig Meter nahe der Fundstelle schon Leichenspürhunde im Einsatz. Dort soll ein Hund die Suche nach dem Jungen sogar mehrmals in unmittelbarer Nähe zum späteren Fundort abrupt abgebrochen haben, berichteten französische Medien. Laut Experten könnte das abrupte Enden einer menschlichen Spur darauf hindeuten, in ein Auto eingestiegen zu sein.

So gibt der Fund des Schädels vorerst keine Gewissheit über die Todesumstände zum des zweijährigen Émile. „Zwischen einem Sturz des Kindes, fahrlässiger Tötung und Mord können wir noch immer keine These als wahrscheinlicher erachten als die anderen, um das Verschwinden und den Tod des Kindes Émile zu erklären“, erklärte Staatsanwalt Blachon bei der Pressekonferenz weiter.

Auch der Großvater des Jungen geriet bereits in den Fokus der Ermittler

In den Fokus der Ermittler geriet auch Philipe V. (58), der Großvater des Kindes. Bereits zweimal durchsuchten die Ermittlungsbehörden bereits Häuser der Großeltern Émiles. Es stellte sich heraus, dass Philippe V. bereits 2016 wegen Fällen sexuellem Missbrauchs und der Misshandlung Jugendlicher aus dem Jahr 1993 angeklagt worden war.

Damals war der Großvater des ermordeten Émile Erzieher in der streng katholischen Vereinigung „Riaumont“, in der körperliche Gewalt zum Erziehungsalltag gehörte. „Ich bin der Meinung, dass die Unschuldsvermutung verletzt wird, mit dramatischen Folgen für die Familie. Diese Menschen sind am Boden zerstört. Die einzige Angst meines Mandanten ist, dass die Ermittler dadurch Zeit für Émile verlieren“, erklärte V.’s Verteidigerin Isabelle Colombani dem französischen Fernsehsender TF1.

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