Blauer Himmel, Sonnenschein: Kaiserwetter in Sanssouci. Sophie Prinzessin von Preußen, 37, spaziert mit GALA durch den Park in Potsdam. Freundlich strampelnd im Kinderwagen: ihre vier Monate alte Tochter Emma Marie.
Erstes privates Fotoshooting und Interview
Es ist das erste private Fotoshooting und das erste Interview der Ehefrau von Georg Friedrich von Preußen, 39, dem Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. Sie genießt diesen Morgen, wirkt sehr entspannt.
Das Paar lebt mit den drei Kindern – die Zwillinge Carl Friedrich und Louis Ferdinand sind zwei Jahre alt – zurückgezogen in der Nähe von Bremen. Warum sich Sophie von Preußen nun aus der Deckung wagt? Am Wochenende startet in Berlin eine Ausstellung über die Frauen der Hohenzollern, jener Familie, die einst Preußens Könige stellte. Als Ehefrau des Oberhaupts des Hauses Hohenzollern hat Sophie von Preußen die Schirmherrschaft übernommen.
"Ich will meinen eigenen Weg gehen"
Mit den Vorfahren ihres Mannes habe sie sich schon vor ihrer Hochzeit beschäftigt, erzählt sie GALA. "Wer sich ein wenig für Geschichte interessiert, kommt an der des Hauses Preußen, das Deutschland und Europa über viele Jahrhunderte geprägt hat, nicht vorbei. Darüber hinaus ist meine Familie mit der meines Mannes seit vielen Jahren eng befreundet."
Auch mit den Frauen dieser Dynastie kennt sie sich gut aus, ein Vorbild hat sie aber nicht: "Ich finde es wichtig, meinen eigenen Weg zu gehen."
Sandkastenliebe verbindet das Paar
Eine sogenannte Sandkastenliebe verbindet Sophie und Georg Friedrich. Die Hochzeit im Sommer 2011 fand gleich hier um die Ecke statt, in der Friedenskirche im Park Sanssouci. Nur wenige Wochen zuvor hatten Prinz William und Kate in London geheiratet, ganz Deutschland lag noch im royalen Hochzeitsfieber. Als der RBB drei Stunden lang die Vermählung des ranghöchsten deutschen Adelspaares übertrug, kommentierte Rolf Seelmann-Eggebert live.
Hohenzollern dürfen nur standesgemäß heiraten
Anders als die bürgerliche Kate Middleton stammt Sophie aus einer alten Adelsfamilie, ist eine gebürtige Prinzessin von Isenburg. Ein Glücksfall! Denn das Hausgesetz der Hohenzollern legt bis heute fest, dass nur Chef des Hauses sein kann, wer standesgemäß heiratet. Wie steht Sophie von Preußen zur Heiratspolitik der Hohenzollern, die über Jahrhunderte vor allem dynastischen Überlegungen folgte? "Für mich gibt es nur ein Kriterium, und das ist, dass man sich liebt und den Lebensweg gemeinsam gehen möchte. In guten und in schlechten Zeiten."
Auch in ihrem Freundeskreis spiele die Herkunft keine Rolle, betont sie. Auf Events der High Society sieht man Sophie und Georg Friedrich genau so selten wie auf Festen des internationalen Hochadels. Eine Ausnahme: die Hochzeit von Fürst Albert und Charlène von Monaco vor vier Jahren.
Bürgerlicher Alltag
In ihrer Freizeit fühlt sich Sophie von Preußen ohnehin in Hosen viel wohler als in Kostüm und Hut. "In meinem Privatleben ist es mir vor allem wichtig, mich gut bewegen zu können – was bei drei kleinen Kindern wesentlich ist. Da rückt die Zweckmäßigkeit klar in den Vordergrund."
Überraschend normal, geradezu bürgerlich wirkt ihr Alltag, wenn man bedenkt, dass Georg Friedrich Kaiser wäre, wenn Deutschland nicht vor hundert Jahren die Monarchie abgeschafft hätte. Eine Möglichkeit, die der bescheiden auftretende Unternehmensberater stets weit von sich weist.
Sie kümmert sich um Kinder und Jugendliche
Auch Sophie, die ebenfalls Betriebswirtschaft studiert hat, will vor allem aus eigener Kraft etwas bewirken: "Seit ein paar Jahren bin ich im Stiftungswesen tätig. Eine hochinteressante Aufgabe, die ich nach meiner Elternzeit wieder aufnehmen möchte."
Als Vorstandsvorsitzende der Prinzessin- Kira-von-Preußen-Stiftung kümmert sie sich zudem um Kinder und Jugendliche mit sozial schwierigem Hintergrund. Regelmäßig werden sie zu kostenlosen Ferien auf der Burg Hohenzollern, der Stammburg der Familie, eingeladen, können dort Musicals einstudieren oder Seifenkisten bauen. Kann man sein Schloss schöner nutzen?