Martin Sheen

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Martin Sheen (2008)

Martin Sheen, bürgerlich Ramón Antonio Gerardo Estévez (* 3. August 1940 in Dayton, Ohio), ist ein US-amerikanischer Filmschauspieler.

Der Durchbruch gelang ihm 1979 mit der Hauptrolle in Apocalypse Now. Seitdem ist er ein gefragter Darsteller für Fernseh- und Kinoproduktionen. Größere Beliebtheit erlang Sheen durch seine Darstellung des fiktiven US-Präsidenten Josiah Bartlet in der vielfach prämierten Fernsehserie The West Wing – Im Zentrum der Macht, für die er zwischen 1999 und 2006 mehrfach nominiert und ausgezeichnet wurde. Neben weiteren Auftritten in Spielfilmen wie Catch Me If You Can (2002) oder Departed – Unter Feinden (2006) engagierte sich Sheen in der Vergangenheit auch zu gesellschaftlichen Themen. So setzte er sich unter anderem gegen den Irakkrieg und für mehr Umweltschutz ein.

Familie und Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Sheen mit seinem Sohn Emilio

Sheen ist der Sohn eines galicischen Vaters und einer irischen Mutter. Er ist mit Janet Sheen (bürgerlich: Janet Estevez, geborene Templeton) verheiratet und Vater von Emilio Estevez (* 1962), Ramón Estevez (* 1963), Charlie Sheen (* 1965, bürgerlich Carlos Estévez) und Renée Estevez (* 1967) sowie der ältere Bruder von Joe Estevez (* 1946), ebenfalls Schauspieler. Da er am Beginn seiner Karriere mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen hatte, nahm er den Namen „Martin Sheen“ an, während sein Bruder bei seinem Geburtsnamen blieb. Seinen Künstlernamen wählte der bekennende Katholik zu Ehren des US-amerikanischen Erzbischofs Fulton John Sheen. Dieser war Bischof von Rochester und einer der ersten Fernsehprediger der Vereinigten Staaten.[1]

Zunächst war Sheen auf Theaterbühnen und in Filmnebenrollen aktiv. 1979 erfolgte mit Apocalypse Now sein internationaler Durchbruch. Er bekam die Rolle, weil die Darstellung des ursprünglichen Hauptdarstellers Harvey Keitel den Regisseur Francis Ford Coppola nach zwei Wochen Drehzeit noch immer nicht zufriedenstellte.[2]

Sheen ist politisch aktiv und protestierte u. a. in den 1980ern gegen die militärischen Pläne und atomare Anlagen unter der Regierung Ronald Reagans sowie gegen den Irakkrieg 2003. Seine öffentliche Kritik am US-Präsidenten George W. Bush fand nicht zuletzt deshalb Aufmerksamkeit, weil Sheen in der Rolle des Präsidenten Josiah Bartlet in der erfolgreichen Fernsehserie The West Wing – Im Zentrum der Macht zur gleichen Zeit große Popularität genoss. Außerdem setzt er sich aktiv für den Umweltschutz ein und unterstützt die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Society.[3] Am 18. Oktober 2014 wurde bekannt gegeben, dass die Flotte von Sea Shepherd um ein Segelschiff (Ketsch) erweitert wurde, welches den Namen Martin Sheen trägt.[4] 2008 wurde ihm für sein humanitäres Engagement die Laetare-Medaille verliehen. Zudem setzt sich Sheen für den 1990 wegen Doppelmordes inhaftierten deutschen Staatsbürger Jens Söring ein, von dessen Unschuld er überzeugt ist.[5] Söring wurde im Dezember 2019 aus der Haft entlassen und nach Deutschland abgeschoben.

In Deutschland wird Sheen zumeist von Christian Brückner synchronisiert.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheens linker Arm wurde bei der Geburt durch eine Geburtszange gebrochen. Deshalb kann er diesen nicht vollständig strecken, zudem ist er 7,5 cm kürzer als der rechte. Dies ist auch der Grund für seine charakteristische Art, sich das Jackett anzuziehen, die häufig in The West Wing zu sehen ist.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzähler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Sheen bei einer Demonstration vor dem Haupttor zur „Nevada Test Site“, Sommer 1988
  • 1992: The Crucible
  • 1988: Julius Caesar
  • 1979: Mr. Roberts
  • 1975: Tod eines Handlungsreisenden (Death of a Salesman)
  • 1970: The Happiness Cage
  • 1969: Hello and Goodbye
  • 1968: Romeo und Julia (Romeo and Juliet)
  • 1967: The Wicked Crooks
  • 1967: Hamlet
  • 1964–1966: The Subject was Roses
  • 1964: Never Live Over a Pretzel Factory
  • 1953: The Connection

Videospiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheen wurde für seine Rolle in der Fernsehserie The West Wing – Im Zentrum der Macht im Jahr 2000 bei den Satellite Awards ausgezeichnet. Im Jahr darauf erhielt er für die gleiche Rolle einen Golden Globe Award.

Während seiner Karriere war er mehrere Male für den Emmy nominiert, 1994 konnte er diesen Preis für einen Auftritt in der Fernsehserie Murphy Brown gewinnen. Martin Sheen wurde ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verliehen.

2010 wurde er für den Nuclear-Free Future Award in der Kategorie Lebenswerk ausgewählt. 2012 erhielt Sheen den Thomas Merton Award.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein politischer Hollywoodstar – Zum 70. Geburtstag auf news.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.news.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Arun Starkey: Why Francis Ford Coppola fired Harvey Keitel from 'Apocalypse Now'. In: FAROUT Magazine. 13. Oktober 2021, abgerufen am 12. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tierschutz-online.de
  4. Sea Shepherd Conservation Society: Martin Sheen präsentiert Sea Shepherds neustes Schiff, das ihm zu Ehren seinen Namen trägt. Abgerufen am 6. November 2014.
  5. "Das Versprechen" - neue Hoffnung für Jens Söring. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 18. November 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Martin Sheen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien