Die erotische Beziehung zwischen dem Protagonisten Paul (hervorragend durch den hochtalentierten Sebastian Urzendowsky verkörpert) und seiner Tante Anne ist zwar ein wesentlicher Aspekt des Filmes, stellt jedoch nur e i n e von vielen
Konfliktsituationen dar. So wird der traumatisierte Paul beispielsweise mit plumper Hartnäckigkeit von seinem Cousin Robert (als Pianist in diesem Zusammenhang erstaunlich unsensibel) mit Fragen nach den näheren Umständen, die zum Tod bzw. Selbstmord seines Vaters führten, genervt. Insofern ist es eigentlich müßig, über die angeblich versäumte Offenheit dieser Sexszene zu lamentieren. Viel entscheidender ist doch das Kernthema, nämlich die offensichtliche Sprachlosigkeit zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, die letztendlich zur Gewalt eskalieren muss, da kein Konflikt aufgearbeitet wird. PINGPONG überzeugt durch die großartige Regie von Matthias Luthardt und das schauspielerische Können der Darsteller. Es ist ein Fim, der unter die Haut geht. Interessant sind auch die beigefügten Extras der DVD, wie z. B das Making Of und Audiokommentare von Regie,
Drehbuch und Hauptdarsteller.