Den hab ich noch immer nicht.
Dafür Rosalie.
Bei meiner Recherche war ich auf diesen schmucken Gartenherd gestoßen.
Das Interesse war geweckt, Kundenrezensionen gelesen, Youtube konsultiert.
Letzteres liefert übrigens erstaunlich wenige Beiträge zu diesem hübschen Spielzeug, und was man findet ist Werbemotiviert.
Den Rezensionen hier auf Amazon ist auch nicht unbedingt zu vertrauen, hm.....
Egal ich WILL dieses Ding!
Also eine Kopfentscheidung war das nicht.
In diesem Bewusstsein hab ich skeptisch ausgepackt.
Ok, schaut tatsächlich gut aus.
Sicher, hauptsächlich aus Blech gefertigt, aber das war klar bei diesem Leichtgewicht.
Letzters war für mich sogar Ausschlag gebend.
Ist noch genau in dem Rahmen, wo ich das Teil gut hanhaben und auch mal mitnehmen kann.
Und dann gestern der erste Praxistest.
Laut Anleitung soll man die ersten Male moderat anfeuern und erst danach das Backfach nach vorhergehender längerer Vollbefeuerung (um den Lack vollständig einzubrennen, bzw auszugasen
nutzen.
Daran habe ich mich gehalten, wobei nichts gegen die sofortige Nutzung der Herdplatte stand.
Allerdings hab ich natürlch auch das Thermometer vom Backfach beobachtet und bin auch da sehr zuversichtlich, dass sich damit gut arbeiten lässt. Die Temperatur steigt schnell auf über 200 Grad und lässt sich mittels bedachtsamer Feuerung gut stabil halten. Mehr Hitze wollte ich beim ersten mal noch nicht. Update folgt.
Anzünden und befeuern funktioniert jedenfalls einwandfrei.
Der Ofen zieht gut, die Regulierung von Zuluft und heißer Abluft,
über oder um das Backfach herum ist sinnig und effizient.
Überhaupt scheint das ganze Konzept durchdacht und stimmig.
Und zum Schluß das Beste und die Motivation für meinen kleinen Aufsatz:
Es macht einfach Freude und Spaß dieses Teil zu bedienen!
Preis und Leistung stimmen.
Von mir eine klare Empfehlung und gerne gegeben :-)
Update 1: Heute zweite Aktion und gleich mal zu der 1 Stern Bewertung, wo behauptet wird der Kamin wäre nicht zu gebrauchen und der Ofen wäre zu klein.
Ersteres kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Der tut genau was er soll.
Zum einen Zug und damit den Abbrand verbessern, zum anderen den Rauch höher abzublasen.
Die beiden Rohre im Lieferumfang machen das schon gut und können (11er Rohre) leicht erweitert werden.
Dass der Ofen zu klein wäre ist nun komplett unfair.
Die Maße sind doch angegeben!
2 große Pfannen lassen sich immerhin gleichzeitig betreiben, da die GANZE Oberplatte heiß genug wird.
Und ja, das ist ein Blech Ofen.
Wie soll man sonst auf ein Gewicht kommen wo man das Teil (gerade noch) flexibel nutzen kann?
Wichtig ist doch ob man damit vernünftig arbeiten kann.
OK, nach ca. 8 Stunden Betrieb kann ich freilich kein sicheres Urteil darüber fällen in wie weit sich die Leichtbauweise auf die Lebnesdauer auswirkt.
Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen was da noch groß passieren soll.
Heute hatte ich das Backfach immerhin schon problemlos längere Zeit auf 325 Grad und da geht noch mehr.
Noch hab ich es aus erwähnten Gründen nicht genutzt, aber mit der Herdplatte lässt es sich definitiv sehr gut arbeiten. Diesmal hab ich eine beschichtete Pfanne benutzt, welche merklich, villeicht wegen dem geringeren Andruck, weniger heiß wurde als die Gusseiserene. Ausreichend zum ordentlich Braten war das aber allemal.
Für bestimmt wesentlich mehr Power kann man die Ringe heraus nehmen wobei dann halt der Pfannenboden sicher rußig wird. Um zügig Pfannenkuchen in einer leichten Pfanne zu backen ist das allerdings viellleicht nötig.
Mein nächster Versuch gilt vorerest aber dem Backfach.
Pizza und dann Auflauf oder umgekehrt :-)
Update 2 :
Endlich hat das Wetter mitgespielt, Samstagmorgen gab es Spiegeleier und Bohnen im Topf.
Wie schon gesagt, lässt sich die ganze Oberplatte zum kochen nutzen, wobei die Stelle über dem Feuer freilich am heißesten wird. Sehr heiß sogar. Daß mit den zügig Pfannenkuchen nehme ich zurück, die Hitze reicht locker. Anschließend hab ich ordentlich aufgelegt um das Backfach wie empfohlen für gut eine Stunde bei voller Leistung einzubrennen. 350 Grad lassen sich locker halten, um 375 Grad ist aber Ende.
Am Abend dann der erste Versuch mit einem großen Hackfleisch/Gemüse Auflauf, optimistischerweise gleich mit 4 Gästen.
Resume: Voller Erfolg!
Etwas aufpassen muss man schon.
Die Oberfläche war schon nach Minuten hinten kross, einmal drehen und nebenbei Temperatur ablassen nötig, aber am Ende stand ein absolut perfekter Auflauf auf dem Tisch.
Und das auf Anhieb.
Zweifellos ist das Backfach nach dieser Erfahrung auch auch wunderbar für Pizza geeignet.
Und natürlich hat diese Art der Zubereitung neben der gegebenen Funktion auch einigen Unterhaltungswert.
Negativ aufgefallen oder zu bemängeln?
Da fällt mir wirklich (noch) nichts ein.
Auch nach längerem befeuern was die Brennkammer hergiebt schaut das Ding aus wie am Anfang.
Die emailierte Oberplatte ist gut zu reinigen.
Erwähnenswert vielleicht, dass es sinnvoll ist wirklich richtig trockenes Holz zu verwenden.
Hab ich anfänglich nicht so beachtet mit dem Resultat, dass sich neben unnötig viel Qualm auch schon unnötig viel Ruß im Kamin angesammelt hat. Nicht schlimm aber halt bis zu einem gewissen Grad vermeidbar.
Es bleibt bleibt jedenfalls bei 5 Sternen.
Tolles Gerät, funktioniert richtig gut und macht Freude, volle Empfehlung!
Update 3: Mittlerweile können wir uns fortgeschrittene Nutzer nennen.
Wir haben den Herd viel in Betrieb und neben der hauptsächlichen Nutzung zum kochen und braten auch so einiges im Backfach zubereitet. Diverse Aufläufe, Pizza, Fisch, Fleisch alles ohne Erfahrung mit einem Holzofen, sind auf Anhieb zu meinem eigenen Erstaunen sehr gut gelungen.
Hervorragend gelingt auch das Arbeiten mit einer Wok Pfanne, die man nach herausnehmen der Ofenringe in die Herdplatte einsetzen kann, wobei der Boden dann freilich rußig wird.
Apropos rußig: Selbst bei Verwendung von gutem trockenen Holz kommt man/frau nicht umhin nach mindestens jedem zweiten längern Durchgang den Kamin zu 'fegen' will man nicht abgelöste Rußflocken in die Pfanne segeln sehen. Mehr oder weniger schwarze Hände sind auch so bei der Arbeit schwer zu vermeiden, aber so ist das halt mit Feuer.
Ein weiterer Punkt der für manche wichtig sein dürfte ist die Rostanfälligkeit.
Probehalber hatten wir den Herd 2 Tage draußen stehen.
Zwar überdacht, aber halt doch regenfeuchter Luft ausgesetzt.
Bereits nach dieser Zeit hat sich an den Stahlnieten und auch an Teilen im Inneren schon leichter Flugrost gebildet. Draußen stehen lassen würde ich also nicht empfehlen.
Im übrigen hab ich herausgefunden, dass sich die, auch mit trockenem Holz nicht ganz unerhebliche Rauchentwicklung erheblich reduzieren lässt, wenn die Ofentür nicht ganz geschlossen wird.
Eine Kamin Verlängerung sollte eine sauberere Verbrennung ebenfalls begünstigen.
So, das wars dann meinerseits.
Legt euch dieses Teil zu, ich bin sicher ihr habt ebenfalls Freude damit.