WEISMAIN

Schlaglichter der Geschichte Weismains bei Kolpingsfamilie

Einen Vortrag über die Geschichte Weismains und die Entwicklung des eigenen Betriebs bis hin zu aktuellen wirtschaftlichen und politischen Themen hielt Alois Dechant bei den Weismainer Kolping-Männern.

Zuerst ging Dechant auf einige geschichtliche Daten Weismains ein. Bei Ausgrabungen rund um Weismain, etwa bei der Philippenhöhle in Wallersberg (80.000 vor Christus), der „Schrägen Wand“ im Bärental (8000 vor Christus) oder der Diebeshöhe bei Kleinziegenfeld (4000 vor Christus), zeigten, dass schon in früheren Jahrtausenden der Jura ein beliebtes Ansiedlungsgebiet war, meinte Alois Dechant mit einem Schmunzeln.

Bekannte Äbte

Um 1000 nach Christus wurde die Niestener Burg errichtet und von den Herzogen von Andechs-Meranien übernommen. Dort starb Herzog Otto II von Andechs-Meranien 1248. In dieser Zeit wurde durch Bischof Ekbert von Andechs in Bamberg der Dom errichtet. In späteren Jahren kamen vier Äbte von Klosterlangheim aus dem Juragebiet um Weismain, die dort Geschichte geschrieben haben, und zwar Peter Schönfelder, Johann Bückling Mauritius Knauer und Gallus Knauer.

Von diesen wurden auch viele Klosterniederlassungen gegründet, zum Beispiel in Kulmbach, Himmelkron, Trieb sowie im Coburger Land. Als besonderer Glanzpunkt in baulicher Hinsicht sei die Errichtung des Turms der Stadtpfarrkirche um 1500 anzusehen mit dem später dazugekommenen spätgotischen Chor.

Geschichte geschrieben

Unter Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach war Weismain um 1552 auch für einige Zeit evangelisch.1572 wurde der Rolandsbrunnen am Mark errichtet. Weitere interessante Daten waren 1313 die Stadterhebung Weismains, 1410 der Erhalt des Bierbraurechtes und 1431 die Errichtung des Stadtgrabens.

Viele bekannte Personen Weismains haben Geschichte geschrieben, wie zum Beispiel Ignaz von Rudhart, der Ministerpräsident von Griechenland wurde. Die Familie Neydecker errichtete das jetzige Rathaus und das alte Neydeckerhaus, das später Amtsgericht wurde. Um 1800 gab es in Weismain noch Landgericht, Rentenamt und verschiedene andere Behörden und Einrichtungen, wie Polizei, Notar und so weiter.

Einen Bogen schlug Alois Dechant mit Blick auf seine Familiengeschichte. Andreas Dechant, geboren 1710, wurde vom Hochstift Bamberg in Weismain eingesetzt. Seine Einkünfte erzielte er im Gartenbau und in der Fischerei. 1881 gründete Michael Dechant das Bauunternehmen Dechant, das er selbst im Jahre 1965 übernahm.

Das Waldstadion

Auch aufgrund des SC Weismains und des Weismainer Waldstadions wurde Weismain über die Grenzen Oberfrankens hinaus bekannt. Der Referent erinnerte an die vielen bekannten Fußballmannschaften, die hier zu Gast waren. Er zählte Großprojekte der Firma auf wie den Reichstag in Berlin, das Polizeipräsidium in Frankfurt und den dortigen Flughafen oder das BMW-Forschungs- und Innovationszentrum in München.

Auch auf die prekäre Finanzlage der Stadt Weismain ging Dechant ebenfalls ein. Durch die aufwändigen Kanal- und Wasserleitungsarbeiten wurde das „Stadtsäckel“ stark geschwächt.

Vortrag über die Geschichte Weismains
Der Turm der Stadtpfarrkirche wurde um 1500 in der jetzigen Form errichtet.

Die Zukunft des Wohnens

Die Qualität des Wohnens sei von großer Bedeutung, hob der Referent hervor. Anzustreben seien kleine Wohneinheiten, wie das Einfamilienhaus oder eine Doppelhaushälfte mit kleinem Garten.

Der Einfamilienhausbau ermögliche es auch älteren Familienangehörigen, bis zum Lebensende in der Familie bleiben. Dadurch könnten Bau- und Pflegekosten wesentlich minimiert werden.

Für Weismain hielt er fest, dass aus der Mühlenstadt mit über 20 Mühlen an Krassach und Weismain beziehungsweise aus der ehemaligen Bauern- und Bierstadt eine Stadt der Bauunternehmen mit interessanten Gewerken entstanden ist. Kolping-Vorsitzender Uwe Dück dankte Alois Dechant für seine Ausführungen, denen sich eine interessante Diskussion anschloss.

 

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