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Klima-Aktivistin Luisa Neubauer zeigt sich schwer enttäuscht von den Grünen

Klimaaktivistin Neubauer Klimaaktivistin Neubauer
Luisa Neubauer hätte gern Robert Habeck vor Fotovoltaik-Dächern als in „nachdenklichen Handyvideos“ aus Katar
Quelle: dpa/Christoph Soeder
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Eins der bekanntesten Gesichter der Klimabewegung, Luisa Neubauer, kritisiert die Grünen scharf. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg würden mit hoher Geschwindigkeit „fossile Entscheidungen“ getroffen. Die Illusion, dass nur die Richtigen regieren müssen, liege nun „in Scherben“. Auch Habeck gefällt ihr nicht.

Sechs Monate nach dem Start der Ampel-Koalition kritisiert die Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Grünen: „Wenn es jemals die Illusion gab, dass sich das mit dem Klima schon klärt, sobald die Richtigen regieren – dann liegt sie jetzt in Scherben“, schreibt Neubauer, die selbst Grünen-Mitglied ist, in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“.

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg schreibt die Fridays-for-Future-Aktivistin: „Erstmals erleben wir die lang ersehnte Geschwindigkeit in der Politik, bloß nicht für die Klimawende, sondern für immer mehr fossile Entscheidungen“, so Neubauer.

„Sollte uns das überraschen, nur weil die Grünen mitregieren? Auch nicht! Die werden so hart für jedes Gramm an Idealen gefeiert, das sie über Bord werfen, da wird sich absehbar keine neue Öko-Opposition herausbilden.“ Und weiter: „Man wird weiterhin auf die Fossilität setzen, nur diesmal mit doppeltem Feel-good-Vibe, weil deputinisiert und von Grünen beworben.“

Ein geplantes Gesetz sieht vor, zur Abschaltung vorgesehene Steinkohlekraftwerke in eine Netzreserve zu überführen und die Bereithaltung von bereits in Reserve gehaltenen Stein- und Braunkohlekraftwerken zu verlängern, um einen Ausfall russischer Gasversorgung abfedern zu können.

Ablehnung auch von Habecks „nachdenklichen Handyvideos“ aus Katar

Die Arbeit des grünen Vizekanzlers Robert Habeck bewertet Neubauer in der „Zeit“ zwiespältig. Zwar erkläre er viel. Aber: „Ähnlich schnell wie die Embargo-Debatte kippte die Überzeugung, dass eine rasante Energiewende automatisch folgen würde, denn seine nachdenklichen Handyvideos sendete Robert Habeck nicht von Touren über Fotovoltaik-Dächer, sondern aus Katar.“ Russisches Gas soll nach einer Idee von Habeck auch mit Flüssiggas aus Katar ersetzt werden.

Auch von der Regierungspartei SPD zeigt sich die Klimaaktivistin enttäuscht: „Wo sind eigentlich die 49 Jusos im Bundestag, die doch irgendwann noch mal Revolution in der SPD machen wollten? Fossile Energien befeuern Krieg und rauben Lebensgrundlagen, für eine radikale Energiewende muss man gar kein Öko mehr sein, es reicht schon, Frieden und Freiheit ganz gut zu finden.“

coh

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