Liste der Postleitregionen in Deutschland

Liste der Postleitregionen in Deutschland

Werbestempel vom 30. Juni 1993: »Denk dran! – Ab 1.7. gelten neue Postleitzahlen«

Die Liste der Postleitregionen in Deutschland gibt einen Überblick über die seit 1941 genutzten Postleitregionen. Der geschichtliche und systematische Aufbau der Postleitsysteme in Deutschland befindet sich im Artikel Postleitzahl (Deutschland).

Die Deutsche Reichspost führte ab 1941 ein zweistelliges System ein. Dieses wurde von den alliierten Besatzungsmächten weitergeführt und erst in den 1960er Jahren durch zwei jeweils vierstellige Postleitzahlensysteme der Deutschen Bundespost und der Deutschen Post der DDR abgelöst. Am 1. Juli 1993 wurde das aktuelle fünfstellige Postleitzahlsystem eingeführt.

Die erste Ziffer der fünfstelligen Postleitzahl bezeichnet die Zone (und damit den Verkehrsflughafen, ab dem die Post ausgeliefert wird), die zweite Ziffer die Region (die ersten beiden Ziffern heißen daher oft Postleitregion oder Leitregion; meist im Gegenuhrzeigersinn vom Zentralort aus fortlaufend – beginnend im Süden). In den Postleitregionen sind die Postleitgebiete zusammengefasst, die dieselben beiden Anfangsziffern haben. Meist betreibt die Post in den Leitregionen eines der 82 Briefzentren, 10 dieser Zentren sind für jeweils 2 Leitregionen zuständig.

Liste

Zweistelliges System 1941 bis 1945

Werbung auf der Rückseite der Feldpost-Faltbriefe ab 1943
Parteigaue, Reichsgaue und Generalgouvernement 1944
Postleitgebietskarte um 1943

Während die Postleitgebiete ab 1941 zunächst nur für Päckchen und Pakete galten, wurden sie 1944 für den normalen Postversand von Briefen und Postkarten verbindlich. Die nachfolgende Tabelle enthält daher den Stand von 1944. Bei der Vergabe der Postleitzahl orientierte man sich meist an den vorhandenen Gaugrenzen der NSDAP, auch in den besetzten Gebieten. Die in der nachfolgenden Tabelle genannten Gebiete und Städte entstammen dem nebenstehend abgebildeten Feldpost-Faltbrief.

Weiternutzung des zweistelligen Systems von 1945 bis 1961/1965

Alliierte Besatzungszonen

„Postleitgebiets- und Zonen-Karte“ vom 1. Juli 1946. Die Britische Besatzungszone ist rot hervorgehoben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzen die Alliierten Besatzungsmächte die vorhandenen Postleitgebiete weiter. Es mussten jedoch leichte Anpassungen an die jeweiligen Besatzungszonen gemacht werden. Die Postleitgebiete 4 bis 9 sowie 11 und 12 entfielen. In den Leitgebieten 14b, 17b und 18 gab es keine Reichspost- bzw. Oberpostdirektion, daher stehen die Orte nur exemplarisch für die größeren Städte der jeweiligen Region in Klammern und sind zusätzlich kursiv gehalten.

Änderungen nach Gründung der beiden deutschen Staaten 1949

Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurden die zweistelligen Postleitgebiete mit leichten Veränderungen weitergenutzt. Nachfolgend werden nur die Änderungen kurz aufgeführt.

  • 03a wurde in 03a und 03b aufgeteilt.
  • 10a wurde in 10a und 10b aufgeteilt.
  • 15a wurde in 15a und 15b aufgeteilt.
  • 18a wurde komplett durch die 22b abgelöst.
  • 19a wurde in 19a und 19b aufgeteilt.
  • 20a wurde in 20a und 20b aufgeteilt.
  • 22a wurde in 22a und 22c aufgeteilt.
  • 24a wurde in 24a und 24b aufgeteilt.

Diese Postleitgebiete hatten bis zu den beiden vierstelligen Systemen, welche in den 1960ern eingeführt wurden, Gültigkeit.

Vierstellige Systeme West und Ost von 1961/1965 bis 1993

Die beiden vierstelligen Postleitgebiete bis 30. Juni 1993

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der beiden vierstelligen Postleitzahlensysteme der Deutschen Bundespost und der Deutschen Post der DDR, die in der ersten Hälfte der 1960er Jahre eingeführt wurden. Von der deutschen Wiedervereinigung 1990 bis zur Einführung eines einheitlichen Postleitzahlensystems 1993 wurden die früheren Gebiete der beiden Postverwaltungen als Verkehrsgebiet West beziehungsweise Verkehrsgebiet Ost bezeichnet. Die Tabelle enthält für jede Hunderternummer die Orte mit der entsprechenden Postleitzahl in den beiden Gebieten. Bis zur Einführung der elektronischen Datenverarbeitung in den 1970er Jahren wurden dabei die Nullen am Ende jeder Zahl nicht geschrieben, beispielsweise hatten Kiel oder Stralsund die Postleitzahl 23 statt später 2300.

Anmerkungen zur obigen Tabelle:

– Postleitbereich wurde nicht vergeben, bzw. freigelassen
Verkehrsgebiet West:
  • Verschiedene Änderungen ergaben sich durch die kommunalen Neuordnungen, aber auch aus anderen Gründen. So änderten sich z. B. 314 Lüneburg (im Bereich 31 Celle) zu 2120 Lüneburg (im Bereich 21 Hamburg 90) und 515 Bergheim (im Bereich 51 Aachen) zu 5010 Bergheim (im Bereich 50 Köln).
  • Die Postleitzahl 6700 wurde neben Ludwigshafen am Rhein auch von der Feldpost der Bundeswehr benutzt, ohne dass es irgendwelche Zusammenhänge zu Ludwigshafen gegeben hätte. Die Feldpostleitstelle war zu diesem Zeitpunkt in 6100 Darmstadt.

Bei den folgenden Städten in der Bundesrepublik durfte eine Abkürzung für den Namen der Stadt benutzt werden. Diese hier aufgeführten Abkürzungen waren nur zulässig, wenn ein Stadtteilname (im Verzeichnis heißt es fälschlicherweise Vorortsname) hinzugefügt wurde. Diese Kennbuchstaben sind mit denen der Kraftfahrzeugkennzeichen der genannten Städte identisch.

Fünfstelliges System seit 1993

Darstellung der ersten zwei Ziffern der fünfstelligen Postleitzahl
Die Briefzentren der Deutschen Post AG
Die 38 Deutsche-Post-DHL-Paketzentren in Deutschland
Postleitzahlenkarte der Stadt Berlin.
Postleitzahlenkarte der Stadt München.
Karte der Stadt Mönchengladbach mit Einteilung der Postleitzahlbezirke. Die Bezirke sind nicht immer deckungsgleich mit den Grenzen der Stadtbezirke und Stadtteile.

Die fünfstelligen Postleitzahlen wurden am 1. Juli 1993 eingeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Postleitzahlenbücher
    • Verzeichnis der Postämter des Reichspostgebiets mit Angabe der Postleitzahl, Reichspostministerium Berlin, Juli 1944
    • Postleitzahlenbuch der Deutschen Bundespost von 1961
    • Verzeichnis der Orte, Ortsteile und Wohnplätze in der Deutschen Demokratischen Republik und deren postalische Bezeichnung, Ausgabe 1965
    • Vergiss-Mein-Nicht Die Postleitzahl, Deutsche Bundespost, 1977
    • Das Postleitzahlenbuch, Deutsche Bundespost Postdienst, Bundesdruckerei Berlin, Januar 1993
  • Handwörterbuch des Postwesens, Herausgeber der zweiten völlig überarbeiteten Auflage: Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Frankfurt am Main 1953

Weblinks

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