Jin-ho "YellOw" Hong hat in der eSports-Szene nicht nur Legendenstatus für seine Karriere in "StarCraft: Brood War" – er hat nach seiner Laufbahn den Aufstieg zu echter Prominenz geschafft und in Südkorea zahllose Auftritte in Talk- und Gameshows hinter sich.
Dabei gilt "YellOw" als der ewige Zweite: 2002 und 2003 stand er dreimal im Finale prestigeträchtiger Turniere – dreimal ließ er sich von seinem Kontrahenten schlagen. Legendär wurden vor allem seine Begegnungen mit Yo-hwan "BoxeR" Lim, einem weiteren Progamer, der mittlerweile Prominentenstatus besitzt und heute in der Pokerszene aktiv ist. "YellOw" nutzte diese Umstände jedoch, um mit Erfolg seine persönliche Marke etablieren. Während ihrer aktiven eSports-Karrieren verband "YellOw" und "BoxeR" eine freundschaftliche Rivalität, die beiden Bekanntheit einbrachte.

Versechsfachung der Karrieregewinne

"YellOw" erzielte im Zuge seiner Laufbahn zwischen 2000 und 2011 Preisgeldgewinne von insgesamt rund 94.000 Euro – sein Gehalt und andere Einnahmen bleiben dabei außen vor. Diese Summe hat der Südkoreaner bei der Wynn Summer Classic NLH Championship 2022 in Poker am 29. Juni 2022 nicht nur auf einen Schlag reingeholt – sein Sieg in diesem Wettbewerb brachte ihm gut das Sechsfache seiner summierten Karrieregewinne im eSports ein.
Bei 1.428 Teilnehmern, die jeweils rund 3.327 Euro für ihren Eintritt ins Turnier einzahlten, lag der Jackpot in Millionenhöhe. Die Siegerbörse, die "YellOw" für seinen Erfolg über den US-Amerikaner Andrew Moreno mit nach Hause nimmt, enthält rund 661.648 Euro. Keine schlechte Ausbeute. Übrigens übertrumpft "YellOw" damit seinen alten Erzrivalen, denn "BoxeR" hat in seiner ganzen Pokerkarriere bislang "nur" knapp 586.500 Euro gewonnen – zumindest außerhalb der digitalen Wettbewerbe scheint Hong seinem Freund einen Schritt voraus zu sein.
Poker und Ex-Profis in "Brood War" scheinen eine gute Kombination zu sein: Neben "YellOw" und "BoxeR" hat Bertrand "ElkY" Grospellier sich dort nach dem Ende der Progamer-Laufbahn einen Namen gemacht und sich mittlerweile rund 14 Millionen Euro erspielt.