«Mon pire ennemi»Der Regisseur will sich für Doku foltern lassen wie im Iran
Mehran Tamadon ist bekannt für seine Dokus, in denen er das Böse verstehen will. In seinem neusten Werk lässt er sich von Unterdrückten foltern.
Darum gehts
Der Regisseur bittet Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi, ihn so zu verhören, wie es ein Agent der Islamischen Republik tun könnte.
Der Dokumentarfilm ist ein Experiment, das sich mit der Unterdrückung im Iran auseinandersetzt.
Mehran Tamadons Filme tragen dazu bei, Verständnis und Empathie für alle beteiligten Personen zu fördern.
In «Mon pire ennemi» setzen sich französisch-iranische Regisseur Mehran Tamadon und Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi in einem herausfordernden Experiment mit der Unterdrückung im Iran auseinander. Zar Amir Ebrahimi wurde im Iran einst im Gefängnis unter Druck gesetzt und ideologisch verhört. Der Regisseur bittet sie, ihn so zu verhören, wie es ein Agent der Islamischen Republik tun könnte.
Beide schlüpfen in die Rollen von Agenten der Islamischen Republik, die einander unter Druck setzen. Das Ergebnis ist ein faszinierender und beunruhigender Film, der die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung verschwimmen lässt und den Zuschauer dazu anregt, über die Komplexität menschlicher Motivationen nachzudenken.
Wirst du dir «Mon pire ennemi» anschauen?
Der Regisseur versucht, das Böse zu verstehen
Tamadon, ein in Paris lebender Iraner, nutzt den Dokumentarfilm als Experimentierfeld, um die «andere Seite» zu verstehen – ein Motiv, das er bereits in vielen seiner früheren Werke erforscht hat. In seinem Film «Bassidji» traf er beispielsweise einige Wächter der Revolution, um die tiefgreifenden Beweggründe der vehementesten und fundamentalistischsten Verteidiger der Islamischen Republik Iran zu verstehen.
Sechs Jahre später lud er in «Iranian» vier Mullahs ein, um gemeinsam zwei Tage über das Zusammenleben zu debattieren, je nachdem, ob man atheistisch und säkular oder muslimisch und fundamentalistisch ist. Durch diese einzigartige Herangehensweise gelingt es Tamadon, komplexe gesellschaftliche Themen aufzugreifen und die Zuschauer zum Nachdenken anzuregen. Seine Filme bieten Einblicke in die verschiedenen Facetten des iranischen Lebens und tragen dazu bei, Verständnis und Empathie für alle beteiligten Personen zu fördern.
Der Film «Mon pire ennemi» ist ab dem 2. Mai in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.
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Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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