Herzberg am Harz

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Wappen Deutschlandkarte
Herzberg am Harz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Herzberg am Harz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 39′ N, 10° 20′ OKoordinaten: 51° 39′ N, 10° 20′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 71,88 km2
Einwohner: 12.829 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 178 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 37412, 37434
Vorwahlen: 05521, 05585
Kfz-Kennzeichen: , DUD, HMÜ, OHA
Gemeindeschlüssel: 03 1 59 019
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 30/32
37412 Herzberg am Harz
Website: www.herzberg.de
Bürgermeister: Christopher Wagner (SPD)
Lage der Stadt Herzberg am Harz im Landkreis Göttingen
KarteNiedersachsenStaufenbergHann. MündenSchedenBührenNiemetalJühndeDransfeldAdelebsenFriedlandRosdorfGöttingenBovendenGleichenLandolfshausenSeulingenWaakeSeeburgEbergötzenDuderstadtObernfeldRollshausenRüdershausenRhumspringeWollershausenGieboldehausenWollbrandshausenBodenseeKrebeckWalkenriedBad SachsaBad Lauterberg im HarzHerzberg am HarzHerzberg am HarzHerzberg am HarzHattorf am HarzHattorf am HarzWulften am HarzElbingerodeHörden am HarzOsterode am HarzBad Grund (Harz)Harz (Landkreis Göttingen)Harz (Landkreis Göttingen)Harz (Landkreis Göttingen)Landkreis GoslarLandkreis NortheimLandkreis NortheimHessenThüringenSachsen-Anhalt
Karte
Blick auf Herzberg am Harz von Westen unterhalb des Schlosses

Herzberg am Harz ist eine Stadt im Landkreis Göttingen in Südniedersachsen (Deutschland), die am Südrand des Oberharzes liegt. Sie führt seit Juli 2006 auf ihren touristischen, kulturellen und städtepartnerschaftlichen Schreiben den Beinamen „die Esperanto-Stadt“.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Herzberg am Harz liegt am Austritt der kleinen Flüsse Sieber und Lonau aus dem Mittelgebirge Harz. Von Göttingen liegt Herzberg 32 km in nordöstlicher Richtung, von Hannover 90 km in südöstlicher Richtung. Oberhalb des Ortskerns liegt das Schloss Herzberg.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzberg grenzt beginnend im Norden dem Uhrzeigersinn folgend an folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreie Gebiete:

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 1. Januar 2020 (ohne Nebenwohnsitz)[3]

Zudem lässt sich die Kernstadt von Herzberg in nichtamtliche Stadtteile gliedern (in Klammern die Namen der wichtigsten Straßen):

  • Alt-Herzberg/Urherzberg (Junkernstraße, Heidestraße)
  • Zentrum/Innenstadt (Hauptstraße, Marktplatz, Sieberstraße)
  • Sieberdamm (Am Sieberdamm)
  • Oberherzberg/Fabrikviertel (Sägemühlenstraße, Fabrikstraße, Crausestraße, Selzergasse)
  • ehem. Lonauerhammerhütte (Liethweg, Hammerweg, Andreasberger Straße)
  • Katzenstein (Knollenstraße, Zum Katzenstein)
  • Juesheide (Juesholzstraße, Amtmann-Lueder-Straße, Herzog-Heinrich-Straße, Beethovenstraße)
  • Edelhof (Am Eichelbach, Wiesenweg)
  • Dichterviertel (Stormstraße, Buschstraße, Lönsstraße)
  • Bahnhofsviertel (Duderstädter Straße, Thomas-Mann-Straße)
  • Aue (Northeimer Straße, Kornstraße, Siemensstraße)
  • Kastanienplatz (Kastanienplatz)
  • Weinberg (Am Weinberg)
  • Pfingstanger (Am Pfingstanger)
  • Mühlenberg (Mühlenberg)
  • Eichholz (Am Sportplatz, Am Eichholz, Kuckuckstraße, Lerchenstraße, Meisenstraße)
  • Kleebleek (Lonauer Straße, Stettiner Straße, Berliner Straße)
    • Heidufer (Lonauer Straße, Rosenstraße, Tulpenstraße, Nelkenstraße)
    • Mahnte (Breslauer Straße, Marienburger Straße, Berliner Straße)
  • Heuer (Dresdner Ring, Nordhäuser Straße)
  • Langfast (Am Langfast)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzberg 1753 mit Schloss Herzberg
Ältestes Haus von 1501

Das Schloss Herzberg wird erstmals in einer Schenkungsurkunde Heinrichs des Löwen aus dem Jahre 1154 erwähnt und blieb zunächst im Besitz der Welfen. Der Ort selbst erschien erstmals 1337 urkundlich als landesherrliches Gut unterhalb des Schlosses. Von einem wesentlich früheren Siedlungsbeginn ist auszugehen. Der Ortsname lautete im Mittelalter Hircesberg, Hirzberch, Hertsberg. Das Grundwort -berg weist auf eine Entstehungszeit in der hochmittelalterlichen Ausbauperiode zwischen 800 und 1350 hin. Der Ortsnamensteil Herz- könnte von Hirsch stammen, da im 12. Jahrhundert der Stammvokal -i- zu -e- abgeschwächt wurde.[4] Verwaltungsmäßig bestand seit 1315 das Amt Herzberg, das 1859 mit dem Amt Scharzfels vereinigt wurde. 1598 wurde Herzberg als Flecken bezeichnet. Stadtrechte erhielt der durch Verordnung des Preußischen Staatsministeriums am 25. Oktober 1929.

Seit dem Zusammenschluss der Landkreise Osterode am Harz und Göttingen am 1. November 2016 gehört Herzberg am Harz zum Landkreis Göttingen.

In der näheren Umgebung von Herzberg gibt es einige mittelalterliche Wüstungen, unter anderem Barkevelde, Hage, Hermelingerode, die Kalkburg, Koyhagen, Oy, Runigerodt, Smerbeke und Steynowe.

Wirtschaftswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen seiner Wirtschaftskraft war Herzberg schon früh ein regionales Zentrum für sein Umland. Die Tuch- und Leinenproduktion war einst ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Herzberg. Im 18. und 19. Jahrhundert übten ständig rund 50 Personen das Leinewebergewerbe aus. Bedeutend war auch das Brauwesen. Das Brauprivileg erhielt der Ort 1569, ein größeres Brauhaus entstand 1581. Der Ort hatte schon früh städtische Merkmale, dominierend war aber die Land- und Forstwirtschaft. 1614 zählte Herzberg etwa 180 Hofstellen, 1766 waren es rund 300. Mehrere Mühlen, darunter Säge-, Papier-, Getreide- und Ölmühlen, nutzen die Wasserkraft des Mühlengrabens als Energiequelle.[5][6] Am Mühlengraben gab es eine Wasserkunst, die das oberhalb gelegene Schloss mit Wasser versorgte.[7] Die industrielle Produktion im 20. Jahrhundert beinhaltete die Herstellung von Eisen, Papier, Sprengstoff und Faserplatten sowie die Verarbeitung von Metall, Margarine und Kunstseide.

Waffenproduktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor war im 18. und 19. Jahrhundert die Waffenproduktion. Das Kurfürstentum Hannover beschaffte sich vorher Waffen aus anderen Herrschaftsgebieten (wie Thüringen) und wollte nicht mehr davon abhängig sein. Dazu etablierte es in Herzberg 1732 eine Gewehrfabrik für die hannoversche Infanterie. Es wurden aber auch Jagdgewehre und Blankwaffen sowie Waffenzubehör hergestellt. Da es diese spezialisierten Arbeitskräfte vor Ort nicht gab, mussten die Arbeiter anfangs weitgehend von außerhalb angeworben werden. Das Material in Form von Roheisen stammte aus den Hüttenwerken im Harz. Die Fabrik entstand zunächst im Ortsteil Lonau an der Lonau, deren Wasser sie für Antriebsmühlen nutzte.[8] Im Jahre 1740 wurde die Fabrik nach Herzberg verlegt. Eine Gewehrfabrik des Königreichs Hannover in Hannover-Linden wurde bereits 1738 nach Herzberg verlegt. Im 19. Jahrhundert hatte die Fabrik etwa 200 Beschäftigte. Ab 1866, nach der Annexion des Königreichs durch Preußen, nahm die Bedeutung der Waffenfabrik ab, da der preußische Staat keine Waffenproduktion im besetzten Gebiet wünschte.

Sprengstoffherstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Tarnnamen Werk Kiefer entstand 1940 eine Fabrik zur Abfüllung von Minen und Granaten mit Sprengstoffen. Die Dynamit AG Alfred Nobel errichtete die Fabrik nahe dem Ort und dem Schloss auf dem Gelände der ehemaligen Kunstseidenfabrik (Borvisk). Sie hatte einen eigenen Bahnanschluss, der am Haltepunkt Herzberg Schloss an einer Weiche begann. Von dem ehemaligen Gleis findet sich heute nur noch ein kurzes Stück in der Straße „Am Pfingstanger“. Wegen der Gefährdung der Bevölkerung durften nicht mehr als 7500 kg Sprengstoff gelagert werden. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges kam es in der Nacht zum 4. April 1945 zu einem schweren Unglück. Zu diesem Zeitpunkt lagerten auf dem Grundstück etwa 40.000 kg Sprengstoff und 8000 Minen. Durch kleinere Detonationen entstand ein Brand, der während der Löscharbeiten zu einer gewaltigen Explosion führte.[9] Neun Menschen wurden getötet. Sachschäden waren abgedeckte Dächer im Ort und auf dem Schloss. Die Ursache wurde nicht ermittelt, vermutet wurden Sabotage oder Fahrlässigkeit. Später wurde ein geplanter Angriff seitens der Alliierten gemeldet.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1937 wurde die Gemeinde Lonauerhammerhütte, die zuvor zum Landkreis Zellerfeld gehörte, in die Stadt Herzberg eingemeindet. Am 1. Juli 1972 kamen Lonau, Pöhlde, Scharzfeld und Sieber hinzu.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzberg am Harz – Bevölkerungsentwicklung seit 1957
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Entwicklung
1957 10.704 2010 13.802 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
1961 16.962 2011 13.573
1970 17.887 2012 13.227
1987 15.899 2013 13.140
1990 16.638 2014 13.079
1995 16.325 2015 13.059
2000 15.374 2016 13.028
2005 14.697 2020 12.799
Quelle: Jahre 1975 bis 2020[11]

Die Zahlen von 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) sind Volkszählungsergebnisse einschließlich der später eingemeindeten Orte.[10] In der Kernstadt Herzberg hatten am 1. Januar 2022 insgesamt 8727 Einwohner ihren Hauptwohnsitz, die übrigen 4240 Menschen leben in den Ortsteilen der Gemeinde.[12]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name geht auf altsächsisch hirot zurück, was Hirsch bedeutet. In den frühesten Schriftzeugnissen findet sich noch ein i in der ersten Silbe. Der Name des Berges ging auf die Burg über und schließlich auf die Siedlung. Die Genese des Toponyms (in Auszügen): 1153/54 „Hirtesberch“, 1202 „Hertesberge“, 1363 „Hertsberg“, 1414 erstmals wie heute „Herzberg“.[13]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kath. Kirche St. Josef

Herzberg war bis zum 31. Dezember 2012 Sitz des gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Er ist zum 1. Januar 2013 mit den Kirchenkreisen Osterode und Clausthal zum Kirchenkreis Harzer Land fusioniert. Zu den evangelisch-lutherischen Gemeinden gehören in Herzberg die 1841–1845 erbaute Nicolai-Kirche in der Junkernstraße 21 (siehe auch: Abschnitt „Kultur und Sehenswürdigkeiten“) und die 1963/64 erbaute Christus-Kirche in der Margeritenstraße 3. Die katholische Kirche St. Josef, benannt nach Josef von Nazaret, befindet sich am Magisterberg. Sie wurde 1893–1895 erbaut. Ihre Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Nörten-Osterode. Seit 2006 gehört zur Pfarrgemeinde auch die katholische Kirche in Hattorf. Zur Pfarrgemeinde gehören auch die Kindertagesstätte neben der Kirche und der Friedhof an der Lönsstraße. Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Herzberg (Baptisten) wurde 1957 gegründet und gehört zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Sie verfügt über die Kreuzkirche in der Nelkenstraße 1 sowie ein Gemeindehaus in Osterode. Die Evangelische Gemeinschaft Herzberg verfügt über eine Kirche in der Junkernstraße 16. Die Gemeinde gehört über den Ohofer Gemeinschaftsverband zum Bund evangelischer Gemeinschaften. Die Neuapostolische Kirche wurde 2007 geschlossen. 1901 wurde die Gemeinde Herzberg gegründet, sie gehörte zum Kirchenbezirk Göttingen. Erst 1971 jedoch erhielt die Gemeinde in der Peimannsgasse 3 eine eigene Kirche. Am 11. November 2007 fand dort der letzte Gottesdienst statt. Das Kirchengebäude wurde verkauft, es wird heute als Physiotherapiepraxis genutzt. Die nächstgelegene neuapostolische Kirche befindet sich heute im 9 km entfernten Osterode. Die Zeugen Jehovas hatten eine Versammlung an der Lönsstraße. Mittlerweile befindet sich dort ein Steuerberater. Darüber hinaus gibt es zwei türkisch-muslimische Gemeinden bzw. Moscheen in der Stadt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtratswahl 2021[14]
Wahlbeteiligung: 55,4 % (-0,77 %p)
 %
50
40
30
20
10
0
45,8
30,4
9,5
5,7
4,9
2,7
1,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+4,96
−4,31
+3,87
−0,92
−4,13
−0,48
+1,0

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Stadt Herzberg am Harz besteht aus 30 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 12.001 und 15.000 Einwohnern.[15] Die 30 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Stadtrat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Seit der Kommunalwahl am 12. September 2021 setzt sich der Stadtrat folgendermaßen zusammen:[14]

Sitzverteilung im Stadtrat (2021)
      
Insgesamt 30 Sitze
Marktplatz

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt ist Christopher Wagner (SPD). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 26. September 2021 setzte er sich mit 53,1 % der Stimmen in einer Stichwahl durch. Sein Gegenkandidat Sascha Schwerin (parteilos) erhielt 46,9 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,4 %.[16] Wagner trat sein Amt am 1. November 2021 an.

Ortsräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier übrigen Stadtteile der Stadt Herzberg werden jeweils durch einen Ortsrat und insgesamt 42 Ratsmitglieder vertreten. Seit der Kommunalwahl 2021 verteilen diese sich wie folgt:[17]

Stadtteile SPD CDU Grüne FDP 0
Lonau 7 - - - 7
Pöhlde 5 7 1 - 13
Scharzfeld 6 5 1 1 13
Sieber 7 1 1 - 9
25 13 3 1 42

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Banner, Wappen und Hissflagge

Beschreibung: „Das von Blau und Gold gespaltene Wappen der Stadt zeigt im vorderen (blauen) Feld einen rot bewehrten, goldenen Löwen und im hinteren (goldenen) Feld einen aufgerichteten roten Hirsch“.[18]

Das Wappen wurde 1953 vom Minister des Innern genehmigt und enthält Anlehnungen an Amtssiegel aus dem 18. Jahrhundert. Der Löwe zeigt die, seit 1157 währende, Verbundenheit zum welfischen Adelsgeschlecht. Der Hirsch steht für das, bis 1885 bestandene, Amt Herzberg, welches damals in den Landkreis Osterode eingegliedert wurde. Rot und Gold in der rechten Schildhälfte waren die Wappenfarben der Grafen von Lutterberg, die um 1029 einen festen Sitz errichteten, dessen einstiger Name Hirschberg eine frühere Bezeichnung Herzbergs war.[19]

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Farben der Flagge der Stadt Herzberg am Harz sind gelb-blau.[18]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachwerkhaus am Markt

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Herzberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Herzberg vom Ort aus gesehen

Das Schloss Herzberg, das auf einer Bergkuppe über dem Ort liegt, ist eines der wenigen Schlösser in Niedersachsen in Fachwerkbauweise. Es entstand auf einer mittelalterlichen Burganlage und wurde nach einem Brand von 1510 neu erbaut. Zwischen 1158 und 1866 befand es sich ununterbrochen im Besitz der Welfen und wird daher auch Welfenschloss genannt. Seit 1882 hat das Amtsgericht Herzberg am Harz seinen Sitz im Schloss. Heute beherbergt es außerdem ein Zinnfigurenmuseum sowie Ausstellungen zur Geschichte der lokalen Forstwirtschaft und der Geschichte des Schlosses selbst. Außerdem finden regelmäßig Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themen statt.

Burgruine Scharzfels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgruine Scharzfels liegt östlich des Ortsteils Scharzfeld auf einem steilen Gebirgsrand. Die als uneinnehmbar geltende Festung wurde im Siebenjährigen Krieg 1761 größtenteils zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute ist sie ein beliebtes Wanderziel.

Nicolaikirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ev. St.-Nicolai-Kirche
Engelhardt-Orgel
Winterkirchen-Orgel

Die Nicolaikirche Herzberg wurde an Stelle der wegen Baufälligkeit abgetragenen ersten Nicolaikirche errichtet und 1845 geweiht. Die Orgel der Kirche wurde durch den Herzberger Orgelbauer Johann Andreas Engelhardt gebaut (ebenfalls 1845), durch Verfügung des Landeskirchenamts vom 25. April 1960 als bedeutendes Werk des Klassizismus unter Denkmalschutz gestellt und 1975 durch Rudolf Janke (Bovenden) restauriert. Sie hat folgende Disposition:

I Hauptwerk C–f3
Principal 16′
Octave 8′
Gemshorn 8′
Viola da Gamba 8′
Hohlflöte 8′
Doppelgedackt 8′
Octave 4′
Gemshorn 4′
Fugara 4′
Quintflöte 3′
Octave 2′
Tertia 13/5
Mixtur IV 2′
Trompete 8'
Tremulant
II Oberwerk C–f3
Quintatön 16′
Principal 8′
Salicional 8′
Doppelflöte 8′
Traversflöte 8′
Octave 4′
Rohrflöte 4′
Fernflöte 4′
Octave 2′
Mixtur IV 11/3
Cornett IV 8′
Trompete 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Untersatz 32′
Principalbass 16′
Subbass 16′
Violon 16′
Octavbass 8′
Bordun 8′
Violon 8′
Octavbass 4′
Posaune 16′
Trompete 8′
  • Koppeln: I/II, I/P
  • Forte/Piano-Pedal (Sperrventil)
  • Sperrventile I und II


Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Domeyerpark
  • Kurpark

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lonauer Wasserfall
  • Die Einhornhöhle bei Scharzfeld ist ein natürlicher Hohlraum in Dolomitgestein. Gesamtlänge von 557 m. Funde aus der Steinzeit.
  • Bei der Steinkirche Scharzfeld handelt es sich um eine 28 m lange und 6–8 m hohe Höhle in einem Dolomitfelsen, die altsteinzeitlichen Jägern als Lagerplatz diente. Im Mittelalter wurde sie zum Kirchenraum umfunktioniert.
  • Der Karstwanderweg führt in Herzberg unter anderem am zentral gelegenen Juessee und am Lonauer Wasserfall vorbei.
  • Der Ochsenpfuhl ist ein kleiner See, der etwa 350 m südlich unterhalb des Schlosses an der B 243 liegt.
  • Die Rhumequelle ist die drittgrößte Quelle Europas und liegt bei Rhumspringe, gehört jedoch zu Pöhlde (und Herzberg).

Naturschutz und Nationalpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzberg liegt am Rand des Nationalparks Harz; der Ortsteil Lonau ist vollständig vom Nationalpark umgeben. Weiterhin liegt Herzberg am Naturschutzgebiet „Siebertal“.[20]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An Pfingsten findet das Schützenfest der Herzberger Schützengesellschaft e. V. von 1538 statt. Alle drei Jahre wird das Lichterfest am Juessee (Jues in Flammen) durchgeführt, zuletzt im September 2023.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herzberger Schützengesellschaft e. V. von 1538
  • Bogensportverein „Goldener Pfeil“ Herzberg e. V.
  • MTV Herzberg
  • VfL Herzberg 1908 e. V.
  • TanzSportClub(TSC) Herzberg e. V.
  • Turnverein Pöhlde Einigkeit Germania 1896 e. V.
  • Tennisclub TC Grün-Weiß Herzberg
  • TV GutsMuths Scharzfeld
  • SV Scharzfeld 1950 e. V.
  • SV Pöhlde
  • DLRG OG Herzberg

Weitere Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radfernwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzberg liegt am Weser-Harz-Heide-Radfernweg und am Harzrundweg.

Esperanto-Platz
Zamenhof-Denkmal auf dem Zamenhof-Platz

Herzberg – die Esperanto-Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit einem Beschluss des Stadtrates vom 11. Juli 2006 trägt Herzberg den Namenszusatz Esperanto-Stadt, in Esperanto: Herzberg – la Esperanto-urbo.[25] Dieser ungewöhnliche Namenszusatz ergibt sich daraus, dass in Herzberg zu dieser Sprache seit vielen Jahren internationale Jugendtreffen, Kongresse und andere Veranstaltungen stattfinden. Den Grundstein dafür legte der langjährige Bahnhofsvorsteher Joachim Gießner. Das führt dazu, dass die Stadt entsprechend viele Esperanto sprechende Gäste beherbergt. Es gibt in Herzberg ein Esperanto-Zentrum, in dem schon Gäste aus über 50 Ländern zu Besuch waren.

Esperanto-Unterricht wird an allen städtischen Schulen sowie vom Interkulturellen Zentrum Herzberg angeboten. Dieses ist ein Bildungszentrum des Deutschen Esperanto-Bunds, an dem unter anderem auch Sprachlehrer ausgebildet werden.[26]

Aufgrund von Esperanto wird ein intensives Verhältnis zur polnischen Partnerstadt Góra geführt, mit der auch ein Schüleraustausch stattfindet. Durch diese Form der Kontakte soll die Städtepartnerschaft stärker als durch die üblichen offiziellen Beziehungen gefördert werden. Góra (deutsch: Guhrau) befindet sich in Niederschlesien. In Herzberg gibt es eine Guhrauer Heimatstube, die auf Anfrage besichtigt werden kann.

Im Jahr 2017 wurde anlässlich des 100. Todestages von Ludwik Lejzer Zamenhof (1859–1917) ein Platz in Herzberg nach dem Esperanto-Erfinder benannt.[27]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Herzberg gibt es vier Grundschulen:

  • Mahnte-Grundschule
  • Nicolai-Grundschule
  • Einhornschule (in Scharzfeld)
  • Grundschule am Rotenberg (in Pöhlde)

Weiterführende Schulen sind:

  • Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium
  • Oberschule Herzberg am Harz

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude des Bahnhofs Herzberg (Harz)

Herzberg liegt an den Bundesstraßen 27 (GöttingenBraunlage) und 243 (SeesenNordhausen).

Die Deutsche Bahn unterhält den Bahnhof Herzberg (Harz) an der zweigleisigen Südharzstrecke, an dem Züge Richtung Northeim bzw. Göttingen, Richtung Nordhausen und Richtung Braunschweig halten. Außerdem existiert der Haltepunkt Herzberg am Harz Schloss, der sich unterhalb des Welfenschlosses an der eingleisigen Bahnstrecke Herzberg–Seesen und damit näher am Stadtzentrum befindet. Die ehemalige Bahnstrecke Bleicherode Ost–Herzberg ist seit 1982, die Bahnstrecke Herzberg–Siebertal seit 1994 außer Betrieb.

Die RBB GmbH unterhält Busrouten nach Bad-Lauterberg, St. Andreasberg, Lonau, Sieber, Hattorf, Wulften, Pöhlde, Rhumspringe; die seit 8. August 2013 bestehende Stadtbuslinie wird hingegen von einem örtlichen Taxiunternehmen betrieben. Alle Linien sind Bestandteil des Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herzberg am Harz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Ratsbeschluss der Stadt Herzberg am Harz vom 11. Juli 2006
  3. Stadt Herzberg am Harz: Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  4. Uwe Ohainski und Jürgen Udolph, Die Ortsnamen des Landkreises Osterode, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, Seite 76–79
  5. Der Mühlengraben, die Lebensader Herzbergs. Karstwanderweg.de, abgerufen am 8. August 2011.
  6. Mühlen in Herzberg. Karstwanderweg.de, abgerufen am 8. August 2011.
  7. Wie kommt das Wasser auf den Berg? Karstwanderweg.de, abgerufen am 8. August 2011.
  8. Hans-Heinrich Hillegeist, Die Geschichte der Lonauerhammerhütte bei Herzberg/Harz, Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-36165-3
  9. Geschichts- und Erinnerungstafel Herzberg. (PDF; 818 kB) Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., archiviert vom Original am 10. November 2013; abgerufen am 8. August 2011.
  10. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215.
  11. Statistische Erhebungen, Homepage Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online; Einwohnerzahlen jeweils am 31. Dezember des Jahres.
  12. Zahlen, Daten, Fakten. In: herzberg.de. Stadt Herzberg am Harz, 1. Januar 2022, abgerufen am 18. März 2022.
  13. Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band 40). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S. 76–79 (adw-goe.de [PDF; 2,6 MB]).
  14. a b Stadtratswahl 12.09.2021 - Stadt Herzberg am Harz. In: kdo.de. 15. September 2021, abgerufen am 27. September 2021.
  15. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 7. November 2023.
  16. Stichwahl des/der Bürgermeisters/in 26.09.2021 - Stadt Herzberg am Harz. In: kdo.de. 26. September 2021, abgerufen am 27. September 2021.
  17. Wahlenübersicht Kommunalwahl Herzberg 2021. Abgerufen am 6. Juli 2022.
  18. a b Hauptsatzung. (PDF) Stadt Herzberg, S. 1, abgerufen am 4. Februar 2023.
  19. Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Band 5. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S. 49.
  20. Naturschutzgebiet „Siebertal“. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, abgerufen am 24. Oktober 2010.
  21. Website des Heimat- und Geschichtsverein Herzberg am Harz e. V.
  22. Förderverein Schloss Herzberg am Harz
  23. Deutsches Esperanto-Zentrum in Herzberg (Harz)
  24. Blasorchester Herzberg am Harz. Abgerufen am 10. November 2017.
  25. Webseite des Interkulturellen Zentrums Herzberg / Deutsches Esperanto-Zentrum, abgerufen am 7. November 2012
  26. Website des Interkultura Centro Herzberg (ICH)
  27. Herzberg benennt Platz nach Esperanto-Erfinder am 8. April 2017 auf ndr.de
  28. TIP übernimmt Pema. Abgerufen am 15. Januar 2024.