Haldensleben

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Wappen Deutschlandkarte
Haldensleben
Deutschlandkarte, Position der Stadt Haldensleben hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 17′ N, 11° 25′ OKoordinaten: 52° 17′ N, 11° 25′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Börde
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 156,21 km2
Einwohner: 19.267 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 39340,
39343 (Hundisburg, Süplingen),
39345 (Gut Detzel, Hütten, Satuelle, Schloss Detzel, Uthmöden, Wedringen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 03904
Kfz-Kennzeichen: BK, BÖ, HDL, OC, OK, WMS, WZL
Gemeindeschlüssel: 15 0 83 270
Stadtgliederung: 3 Stadtteile, 6 Ortsteile und 7 Wohnplätze
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 20–22
39340 Haldensleben
Website: www.haldensleben.de
Bürgermeister: Bernhard Hieber (SPD)
Lage der Stadt Haldensleben im Landkreis Börde
KarteAltenhausenAm Großen BruchAngernAuslebenBarlebenBeendorfBülstringenBurgstallCalvördeColbitzEilslebenErxlebenFlechtingenGröningenHaldenslebenHarbkeHohe BördeHötenslebenIngerslebenKroppenstedtLoitsche-HeinrichsbergNiedere BördeOebisfelde-WeferlingenOschersleben (Bode)RogätzSommersdorfSülzetalUmmendorfVölpkeWanzleben-BördeWefenslebenWestheideWolmirstedtZielitz
Karte
Haldensleber Roland
Althaldensleben um 1860

Haldensleben (plattdeutsch Halslä) ist die Kreisstadt des Landkreises Börde in Sachsen-Anhalt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt klimagünstig eingebettet zwischen Magdeburger Börde, Colbitz-Letzlinger Heide und Elbaue. Durch Haldensleben hindurch fließt der Fluss Ohre, in der Nähe des Ortsteils Wedringen mündet die Beber in die Ohre. Haldensleben besitzt direkt am Mittellandkanal einen Binnenhafen. Nachbargemeinden sind Calvörde, Westheide, Niedere Börde, Hohe Börde, Altenhausen, Flechtingen und Bülstringen.

Ausdehnung des Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hat seine größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung und steigt im Südwesten auf über 90 Meter Höhe an.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Haldensleben gliedert sich in drei Stadtteile:

  • Haldensleben I (früher Neuhaldensleben)
  • Haldensleben II oder auch Althaldensleben (umgangssprachlich „Olln“)
  • Haldensleben III

Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen:

Als Wohnplätze der Stadt sind ausgewiesen:

  • Benitz
  • Dammühle
  • Detzel
  • Hütten
  • Klausort
  • Forsthaus Lübberitz
  • Papenberg
  • Planken

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überraschenderweise wurden seit 2017 über 130 patinierte Feuersteinartefakte, vor allem Abschläge, aus einem Acker bei Haldensleben ausgepflügt. Sie ruhten in Sandschichten, die auf Moränen bei Gletscherschmelzen entstanden und weisen Merkmale alt- und mittelpaläolithischer Werkzeuge auf. Da sie sich der Saale-Kaltzeit zuweisen lassen, liegt ihr Alter zwischen 400.000 und 130.000 Jahren; sie dürften einer der Warmphasen zuzuordnen sein, in denen Menschen, möglicherweise Neandertaler, das ansonsten von Eismassen unbewohnbar gemachte Gebiet aufsuchten.[2]

In der »Historischen Quadratmeile«, einem rund 20 km² großen Wald zwischen Haldensleben und Bebertal, sind über 80 Großsteingräber erhalten, darunter die »Teufelsküche«. Deren Errichtung ist mit der Altmärkischen Tiefstichkeramik zu verbinden, einem Regionalstil der Trichterbecherkeramik. Ab ca. 3500/3300 v. Chr. erbaute man aus Findlingen Gräber, deren Kammern für die Beisetzung der Toten aus Tragsteinpaaren mit Decksteinen und einem Gang bestanden. Ein Hügel, der von einer rechteckigen Umfassung aus Findlingen eingehegt wurde, überdeckte die Kammer. Die längsten erhaltenen Umfassungen messen 54 m. Feuersteingeräte, Knochen und Keramikscherben stammen aus dem Bereich des Ganges, der Kammer sowie aus der Hügelschüttung innerhalb der Umfassungssteine. Eine zeitgleiche Siedlung der Bestattenden wurde 1977 beim Bau eines Stadtviertels am Südwestrand von Neuhaldensleben (»Probsthorn«) entdeckt. Weitere Siedlungen befanden sich nordöstlich von Haldensleben (»Rosmarienbreite« und »Fuchsberg«).[3]

Erstnennung, Alt- und Neuhaldensleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fundstücke belegen die Besiedlung des Haldensleber Raumes in der Völkerwanderungszeit bis in die Karolingerzeit. Er geriet nach dem Untergang des Thüringerreiches 531 unter sächsischen Einfluss. Durch die Ausdehnung des Frankenreiches findet die Region Eingang in Chroniken: 780 verhandelte Karl der Große an der Ohre-Mündung in die Elbe, im Bereich des heutigen Wolmirstedt mit Slawen und Sachsen. 784 machte er während des Feldzuges von der Elbe nach Schöningen in Steinfurt Station. Jenes 2000 Meter westlich von Neuhaldensleben gelegene, später wüst gefallene Steinfurt an der Ohre ist der älteste im Frühmittelalter namentlich genannte Ort im nördlichen Sachsen-Anhalt: Magdeburg wurde erstmals 805 erwähnt. Die frühe Nennung der Orte an der unteren Ohre in den »Fränkischen Reichsannalen« belegt die Bedeutung der Region am Nordostrand des Frankenreichs. In Bezug zur Grenzsituation steht die früheste schriftliche Erwähnung Haldenslebens. Das erstmals 966 genannte »Hahaldeslevo« taucht als Hauptort eines Burgwardes in einer Urkunde auf, in der Kaiser Otto I. einen gewissen Mamaco mit der Grafschaft Haldensleben belehnt. Die Burgen Althaldensleben und Niendorf wurden 1167 zerstört.

Neuhaldensleben war eine Kaufmannssiedlung der Burgwartfeste Althaldensleben im Nordthüringgau, der man 1150 die Marktrechte verlieh. Die Stadt wurde 1181 nach langer Belagerung durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg zerstört, nachdem Angreifer die Ohre gestaut und damit die Stadt überflutet hatten.[4] Seit 1215 gehörte Haldensleben zum Erzstift Magdeburg. Für das nordwestlich Hundisburgs gelegene Wichmannsdorf ist im 13. Jahrhundert eine Komturei des Templerordens belegt. Auch diese Niederungsburg wurde, wie Steinfurt und das castrum niendorp (Niendorf) sowie Nordhusen bei Hundisburg im Zuge der Krisen des Spätmittelalters aufgegeben.

1223 begann der Wiederaufbau der Stadt Neuhaldensleben. In Althaldensleben wurde 1228 das Zisterzienserinnenkloster Althaldensleben gegründet, eine Stiftung durch Erzbischof Albrecht I. 1277 kam es in Neuhaldensleben zur Bildung des ersten Stadtrates. 1526 wurden die Marktrechte erneut verliehen und 1541 die Reformation eingeführt. 1636 forderte die Pest über 2000 Opfer, und 1661 vernichtete ein Großbrand 60 Häuser.

Durch den Ort verlief einst die Lüneburger Heerstraße, eine seit dem Mittelalter bestehende Handelsstraße; sie führte von Leipzig über Calvörde und Braunschweig nach Lüneburg.

Brandenburg-Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1680 war Neuhaldensleben als Immediatstadt direkt dem brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg unterstellt und lag bis 1807 im Holzkreis. In diese Zeit (1701–1703) fällt auch der Bau des später klassizistisch umgebauten Rathauses. Unter Napoleon wurde das westlich der Elbe gelegene Gebiet des Herzogtums Magdeburg dem Königreich Westphalen seines Bruders Jérôme zugeordnet, wobei Halberstadt der Sitz des Saale-Departements wurde. 1810 erfolgte die Aufhebung des Klosters. Die Gebäude wurden an Johann Gottlob Nathusius verkauft, der die Industrialisierung der Dörfer Althaldensleben und Hundisburg vorantrieb. Die Keramikindustrie und der Landmaschinenbau wurden begründet, und es wurde eine Zuckerfabrik, die zweite in Deutschland, die Zucker aus Runkelrüben erzeugte, errichtet. Nach dem Wiener Kongress wurde Neuhaldensleben wieder preußisch. Es gehörte zur neu geschaffenen Provinz Sachsen und wurde 1816 Kreisstadt.

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1938, nach Inbetriebnahme des Mittellandkanals, wurden Alt- und Neuhaldensleben zu Haldensleben vereint. In der Zeit des Nationalsozialismus starben 41 ausländische Staatsangehörige, mutmaßlich alle sog. Fremdarbeiter, im Landeskrankenhaus. Hinweise auf eine aktive Beteiligung des ärztlichen und Pflegepersonals an den NS-Krankenmorden sind nicht bekannt.[5] Am 10. April 1945 wurden rund 1600 KZ-Häftlinge aus dem KZ Mittelbau-Dora in zwei Marschblöcken Richtung Bülstringen durch die Stadt getrieben. Am 13. April 1945 besetzten Einheiten der United States Army die Stadt.[6] Im Zuge dessen wurden drei Kanalbrücken gesprengt. Über dem Rathaus wehte die US-amerikanische Flagge. Nachdem am 1. Juni 1945 die amerikanische Besatzung durch die britische Militäradministration abgelöst worden war, zog die Rote Armee am 1. Juli 1945 in Haldensleben ein.

Stadterweiterungen (1950, erneut ab 1991)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1950 erfolgten Stadterweiterungen durch Industriegebiete im Osten und Wohngebiete im Süden. 1963 überließ Albertine Plock, Enkelin von Wilhelm Grimm, dem Kreismuseum einen Teilnachlass der Brüder Grimm (siehe Grimm-Ausstellung Haldensleben).

Die Stadt vergrößerte sich durch die Eingemeindung von Wedringen (1991), Satuelle (1992), Uthmöden (1992) und Hundisburg (1994). 1992/93 wurde das Industriegebiet Haldensleben Ost fertiggestellt. Die Stadt gewann 2005 Gold beim Wettbewerb Unsere Stadt blüht auf. 2006 und 2008 wurde Haldensleben zudem zur familienfreundlichsten Gemeinde in Sachsen-Anhalt und 2011 zur „Kommune des Jahres“ in Sachsen-Anhalt gewählt. Am 1. Januar 2014 wurde Süplingen mit seinem Ortsteil Bodendorf eingemeindet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Haldensleben von 1998 bis 2017
Datum Einwohner
1. Januar 1971 [7] 19.914
31. Dezember 1998 21.209
31. Dezember 2000 20.871
31. Dezember 2002 20.598
31. Dezember 2004 20.036
31. Dezember 2006 19.749
31. Dezember 2008 19.223
31. Dezember 2010 18.882
31. Dezember 2011 18.758
31. Dezember 2012 18.361
31. Dezember 2013 18.253
31. Dezember 2017 19.354
Bevölkerungspyramide für Haldensleben (Datenquelle: Zensus 2011[8])

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 7. Juli 2022 ist der SPD-Politiker Bernhard Hieber Bürgermeister der Stadt Haldensleben.[9]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rathaus
Bürgerhaus am Marktplatz

Der Stadtrat besteht aus 28 Mitgliedern und dem getrennt gewählten Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit einer Wahlbeteiligung von 47,63 % (2014: 35,62 %) führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Liste Sitze +/− Stimmenanteil +/− %p
CDU 7 − 2 23,53 % − 8,52
AfD 4 + 3 14,82 % + 12,61
Die Linke 4 − 1 12,79 % − 5,75
SPD 2 − 1 8,85 % − 1,85
Grüne 2 + 1 6,77 % + 1,95
FDP 1 ± 0 1,94 % − 3,74
Freie Unabhängige Wählergemeinschaft (FUWG) 1 − 2 5,17 % − 4,70
Bürger für Bürger Haldensleben 2 ± 0 7,98 % + 1,86
Wählergemeinschaft Pro Althaldensleben 1 − 1 4,87 % + 0,40
Bürgerbewegung HDL 4 + 4 13,28 % + 13,28

CDU und FDP haben eine Fraktion mit zusammen acht Mandaten gebildet. Die Freie Unabhängige Wählergemeinschaft, Bürger für Bürger und die Wählergemeinschaft Pro Althaldensleben bilden gemeinsam die Bürgerfraktion mit vier Mandaten. Die übrigen Gruppierungen bilden jeweils eigene Fraktionen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 8. September 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. Es wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Wappen von Haldensleben
Wappen von Haldensleben
Blasonierung: „In Gold eine blaue Burg mit zwei vierfenstrigen Türmen mit roten Spitzdächern und Knäufen, verbunden durch eine gezinnte Mauer mit geöffnetem schwarzen Tor und goldenen Torflügeln; zwischen den Türmen schwebend ein aufrechtstehender schwarzer Schlüssel mit Bart nach rechts.“
Wappenbegründung: Dieses Wappen, das später in das Ratssiegel übernommen wurde, stammt wahrscheinlich aus der Zeit, als Haldensleben von Heinrich dem Löwen das Stadtrecht erhielt. Während die Burg auf die Befestigung und Wehrhaftigkeit der Stadt, vielleicht auch auf die schon von Kaiser Otto I. urkundlich erwähnte Burg Haldesleva hindeutet, deutet der Schlüssel wohl auf die Lage zwischen Altmark und Magdeburger Börde hin: Haldensleben ist der Schlüssel zwischen Altmark und Börde.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge der Stadt zeigt die Farben Blau/Gelb mit dem aufgelegten Stadtwappen.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmstedt Helmstedt Deutschland seit 1990
Viernheim Viernheim Deutschland seit 1992
Ciechanow Ciechanów Polen seit 1992

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Hundisburg

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kühnsches Haus

Historische Altstadt mit mittelalterlichem Stadtkern und fast vollständig erhaltener, 2,1 Kilometer langer Stadtmauer, Bülstringer und Stendaler Torturm (beides 13. Jahrhundert) und klassizistischem Rathaus Haldensleben. Davor stehen der Haldensleber Roland sowie der Breite Stein, ein vermutlich historisch zu Gerichtszwecken eingesetzter Stein. Vom früher ebenfalls zur mittelalterlichen Verteidigungsanlage gehörenden Hagentor sind nur geringe Reste erhalten geblieben. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Kühnesche Haus, ein prachtvoller Fachwerkbau von 1592, und weitere historische Fachwerkbauten wie das Repssche Haus und das Behrendssche Haus. Das Templerhaus von 1553 ist das älteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt, es war im 13. und 14. Jahrhundert Stadthof der Tempelritter. Das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt ist der Bülstringer Torturm, welcher zwischen 1240 und 1269 errichtet wurde. Darüber hinaus bemerkenswert sind: St.-Marien-Kirche (13. Jahrhundert), Kreismuseum mit Teilnachlass der Brüder Grimm in der Grimm-Ausstellung Haldensleben, Synagoge Haldensleben, das Grüttefiensches Haus am Markt, die Schinkel-Simultan-Kirche Althaldensleben, das als Berufsbildende Schule genutzte ehemalige Zisterzienserinnenkloster Althaldensleben, der Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg mit seltenen Pflanzenarten, größtes Großsteingräberfeld Nordeuropas mit zahlreichen Großsteingräbern im Haldensleber Forst, Barockschloss Hundisburg mit Barockgarten und Konzertscheune, Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg (Herstellung historischer Backsteine und Museum), Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem Alten Stadtfriedhof, Gedenktafel auf dem Waldfriedhof für die Opfer der Aktion T4, Ehrenfriedhof an der Magdeburger Straße mit Gräbern von 87 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen verschiedener Nationen, Gedenkstein für die jüdischen Opfer der Shoa auf dem ehemaligen Jüdischen Friedhof auf dem Trendelberg; Grabstätten auf dem Friedhof des Ortsteiles Wedringen für unbekannte KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter.

Auf dem nördlich der Stadt gelegenen Trendelberg steht der als Denkmal geschützte Wasserturm auf dem Trendelberg. Östlich hiervon befindet sich ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude der Bergschloß-Brauerei.

Kulturelle Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museum Haldensleben, Bürger- und Kommunikationszentrum Kultur-Fabrik mit Alsteinklub mit rund 20 Veranstaltungen im Monat, Stadt- und Kreisbibliothek. „Kids & Co“, Jugendcafé „Senfkorn“ (Träger: CVJM), Jugendfreizeitzentrum „Der Club“, fünf Jugendclubs in den Ortsteilen, Musik- und Förderschule „Musikus“ (Privatschule im ehem. Postamt), Musikschule des Landkreises, Kreis- und Stadtarchiv, Ausstellung zur Stadtgeschichte im Bülstringer Turm, Kreisvolkshochschule, Barockschloss Hundisburg mit Konzertscheune und Restaurant/Café, Haus des Waldes.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haldensleber Marienkirche hinter dem Rathaus

Im Gebiet der Stadt gibt es acht Kirchen:

In Haldensleben selbst in der Nähe des Marktplatzes die historische St.-Marien-Kirche, ihre gleichnamige Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Sowie an der Gerikestraße die katholische St.-Liborius-Kirche von 1938/39, sie gehört zur Pfarrei St. Christophorus im Dekanat Stendal.

In Althaldensleben als Teil der Schinkel-Simultan-Kirche die evangelische Lutherkirche und die katholische Kirche St. Johannes Baptist, im Stadtteil Satuelle steht die evangelische St.-Petrus-Kirche, im Stadtteil Uthmöden eine evangelische Kirche, im Stadtteil Hundisburg die evangelische Dorfkirche St. Andreas und im Stadtteil Wedringen die evangelische Kirche unserer lieben Frauen.

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sportverein Haldensleber SC hat seinen Sitz in Haldensleben. 1910 als Sport-Club Viktoria 1910 in Neuhaldensleben gegründet überstand der Sportverein eine Auflösung, mehrere Umbenennungen und Zusammenschlüsse. Im Jahre 2005 spaltete sich der erst 1998 fusionierte Althaldensleber Sportverein von HSC ab, um unter den Namen ISV Haldensleben an seiner alten Spielstätte an der Lindenallee sich neu zu gründen.

Haldensleben besitzt außerdem das Sport- und Freizeitbad Rolli-Bad sowie zwei Skateanlagen und eine BMX-Anlage.

2021 bewarb sich die Stadt zusammen mit dem Landkreis Börde, Helmstedt und dem Landkreis Helmstedt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics ausgewählt.[11] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[12]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am letzten Augustwochenende findet das Altstadtfest statt. Im Jahre 2001 wurde gleichzeitig der Sachsen-Anhalt-Tag veranstaltet. Weitere Veranstaltungen mit überregionalem Ruf sind die internationale SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg im Juli/August, Grimm-/Museumstag und Kunstsymposium im Juni, Markt-Spektakulum am zweiten Oktoberwochenende, regelmäßige Veranstaltungen auf Schloss Hundisburg, Sternenmarkt ab 2. Advent, Pfingstmasche – Volksfest, und ein Kinderfest im Mai.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haldensleben liegt an der B 71 Magdeburg – Salzwedel – Uelzen sowie an der B 245 Halberstadt – Haldensleben. Über Landesstraßen sind unter anderem Oebisfelde, die B 1 und die B 189 erreichbar. Außerdem besitzen die nahegelegenen Bundesautobahnen 2 und 14 Ausfahrten nach Haldensleben. Geplant sind weiterhin der Neubau der B 245n als südwestliche Ortsumgehung und Zufahrtsstraße für das 2009 neu erschlossene Gewerbegebiet Südhafen sowie der Neubau der Bundesstraße 71 als Ortsumgehung des Ortsteils Wedringen und Zubringer für die geplante A 14-Nordverlängerung (Magdeburg – Schwerin).

Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu der Bundeswasserstraße Mittellandkanal bestehen mehrere, den jeweiligen Erfordernissen angepasste Anschlüsse an den Häfen Haldenslebens.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Bahnstrecken führen durch Haldensleben:

Am Bahnhof halten Regionalbahnen der Linie RB 36 Magdeburg – Haldensleben – Oebisfelde – Wolfsburg im Stundentakt (zwischen Haldensleben und Wolfsburg im Ein- bis Zweistunden-Takt) sowie gelegentlich die Linie RE 6. Der Bahnhof wird auch im Güterverkehr bedient.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen ab/durch Haldensleben:

Der städtische und regionale Busverkehr wird von der BördeBus Verkehrsgesellschaft durchgeführt.

Handels-, Industrie- und Fabrikationsbetriebe (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vilomix-Werk Haldensleben
IFA-Rotorion Holding GmbH

Hermes Fulfilment GmbH Versandzentrum Haldensleben, IFA-Rotorion Holding GmbH (Automobilzulieferer), Carcoustics (Automobilzulieferer) sowie Deutsche Vilomix Tierernährung, Konsum „Optimal-Kauf“ eG.[13]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundschule Gebrüder Alstein
  • Grundschule Otto Boye
  • Grundschule Erich Kästner
  • St.-Hildegard-Grundschule

Sekundarschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sekundarschule „Marie Gerike“ (bis 2015: „Karl Liebknecht“)
  • Evangelische Sekundarschule Haldensleben

Gymnasien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium (seit 2008, zuvor „Heinrich-Heine-Gymnasium“ bzw. „Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium“)

Förderschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilgebäude der BBS Landkreis Börde
  • Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule für Lernbehinderte
  • Johanne-Nathusius-Schule
  • Ohreschule

Sonstige Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berufsbildende Schulen des Landkreises Börde
  • Landkreis Börde Kreisvolkshochschule Haldensleben
  • Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau
  • Ökoschule Haus des Waldes

Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 hat Ameos das Ohre Klinikum, ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit ca. 270 Betten, von Sana übernommen. Es besitzt ein von der Deutschen Krebsgesellschaft 2010 zertifiziertes Prostatakarzinom-Zentrum. Das Klinikum bietet Sprechstunden in Wolmirstedt an und betreibt ein Augenarztzentrum in Magdeburg.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Henning (1861–1927), deutscher Arabist und Publizist

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Magdeburger Straße 10 befindet sich die Redaktion der Haldensleber Volksstimme, einer Lokalausgabe der regionalen Tageszeitung Volksstimme.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Wilhelm Behrends: Neuhaldenslebische Kreis-Chronik, oder Geschichte aller Oerter des landräthlichen Kreises Neuhaldensleben, im Magdeburgischen. Erster Theil. Neuhaldensleben 1824; Zweiter Theil 1826.
  • Susanne Friederich et al.: Haldensleben – VOR seiner Zeit. Archäologische Ausgrabungen 2008–2012 (= Archäologie in Sachsen-Anhalt. Sonderband 17). Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2012, ISBN 978-3-939414-85-8.
  • Christoph Rinne: Die Megalithgräber im Haldensleber Forst (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 17). Habelt, Bonn 2019, ISBN 978-3-7749-4201-1.
  • Kay Schmütz: Konzeption und Umsetzung von Monumentalität am Megalithgrab Küsterberg im Haldensleber Forst. In: Harald Meller (Hrsg.): 3300 BC – mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt. Nünnerich-Asmus, Mainz 2013, ISBN 978-3-943904-33-8, S. 132–134.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haldensleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Ch. Waldenheim, Th. Weber: Altsteinzeitliche Funde aus dem Eis?, in: Archäologie in Deutschland 06 | 2019, S. 65.
  3. Götz Alper, Barbara Fritsch: Haldensleben-Hundisburg: Siedlungsgeschichtlicher Überblick, in: Archäologie in Sachsen-Anhalt · Sonderband 16 · 2012
  4. Arnold von Lübeck: Slavenchronik II, S. 11
  5. Alexander Bastian: Zwischen Heilanstalt und Lazarett. Zur Geschichte der Landesheilanstalt Haldensleben von 1916 bis 1945. In: Schriftenreihe der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. 1. Auflage. Band 3. Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2009, ISBN 978-3-9812681-6-4, S. 132.
  6. Solveig Grothe: Ich habe doch nichts verbrochen. Einestages, abgerufen am 27. Dezember 2017
  7. Ergebnis der Volkszählung in der DDR 1970; Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Bevölkerungsstatistisches Jahrbuch der DDR 1983. erschienen September 1984
  8. Datenbank Zensus 2011, Haldensleben, Stadt, Alter + Geschlecht (Memento des Originals vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
  9. haldensleben.de: Bernhard Hieber tritt Bürgermeisteramt an. Abgerufen am 7. Januar 2023.
  10. Stadtanzeiger Haldensleben vom 11. Juni 2019 – Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses der Stadtratswahl 2019
  11. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
  12. Host Town Program. Abgerufen am 13. Mai 2023.
  13. 145 Jahre Konsum „Optimal-Kauf“ eG, Haldensleben, Chronik 1872–2017, Herausgegeben von der Heinrich-Kaufmann-Stiftung des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e. V., Hamburg 2017