Historisches Windrad in Sachsen soll von Knöterich befreit werden
E-Paper
Von 1922

Historisches Windrad in Sachsen soll von Knöterich befreit werden

Ein mit Knöterich zugewachsenes historisches Windrad prägt den Ortseingang der kleinen sächsischen Gemeinde Leuterwitz bei Leisnig.

Ein mit Knöterich zugewachsenes historisches Windrad prägt den Ortseingang der kleinen sächsischen Gemeinde Leuterwitz bei Leisnig.

Leisnig. Vollkommen von Knöterich überwachsen steht ein historisches Windrad im Leisniger Ortsteil Leuterwitz. Wenn es nach Michael Heckel geht, soll das nicht so bleiben. „Wir werden es wohl nächstes Jahr mal etwas befreien von der Last“, sagte der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Bockelwitz, zu der Leuterwitz bis zur Eingemeindung nach Leisnig gehörte. Der 70-jährige Heckel kann viel über das 90 Jahre alte Windrad erzählen. Seine Gemeinde kaufte es Mitte der 90er Jahre.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Man kann doch nicht alles wegreißen“, begründete Heckel die Entscheidung. Das Windrad sei eine Landmarke, und als solche wichtig für die Menschen in der Region. „Man braucht immer eine Identifikation.“

Windrad funktionierte bis 1939

Das Windrad sei 1922 errichtet worden, um einen etwa 400 Meter entfernt liegenden Bauernhof mit Strom zu versorgen. Bis 1939 habe es funktioniert - jedoch nicht zur Begeisterung aller. „Die Leute haben sich beschwert, dass die Windmühle sehr laut war. Sie klapperte“, berichtete Heckel.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Danach wurde das Windrad viele Jahrzehnte nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt. Die Gemeinde kaufte es, um es vorm Einsturz zu bewahren, sagte Heckel. Inzwischen steht es auf der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen. Laut dem Eintrag ist das Windrad „landschaftsprägend“ und „von technikgeschichtlicher Bedeutung“.

Von RND/dpa

LVZ

Anzeige
Anzeige