Contergan-geschädigter Bremer Diskjockey schreibt ermutigendes Buch | Evangelische Zeitung

Contergan-geschädigter Bremer Diskjockey schreibt ermutigendes Buch

Der Bremer Diskjockey Matthias „Matze“ Lawin hat ein Buch über sein Leben als Contergan-geschädigter Mensch geschrieben. Unter dem Titel „Das Leben ist zu kurz für lange Arme“ ist es im Berliner Omnino-Verlag erschienen und soll am 26. Mai in der Bremer Theaterkneipe „Falstaff“ vorgestellt werden, wie der Verlag am Donnerstag mitteilte. Der Untertitel des Buches lautet „Empowerment zur radikalen Selbstakzeptanz.“

Der Begriff Empowerment kommt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie Ermächtigung, Selbstbefähigung oder Stärkung von Autonomie. „Matze Lawin hat ein radikales Buch geschrieben: Ein Buch zur Selbstakzeptanz, das so voller Lust aufs Leben ist, dass es uns mitreißen wird“, erklärte Verleger Alexander Schug. Lawin kam 1961 als sogenanntes „Contergan-Kind“ in Bad Oeynhausen auf die Welt.

Das Pharmaunternehmen Grünenthal aus Stolberg bei Aachen vertrieb seit 1957 das rezeptfreie Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan. In den frühen 1960er Jahren stellte sich heraus, dass das Präparat ungeborene Kinder massiv schädigte, wenn es in der frühen Schwangerschaft eingenommen wird. Allein in Deutschland kamen durch das Präparat laut Angabe des Bundesverbands Contergangeschädigter rund 5.000 Kinder mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen auf die Welt.