Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße - Wiki

Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße

Das Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße (kurz BRG Linz Fadingerstraße) ist ein Bundesrealgymnasium in der Stadt Linz in Oberösterreich. Das am zweiten und heutigen Schulstandort Fadinger Straße/Ecke Bethlehemstraße in der Linzer Innenstadt im Jahr 1909 errichtete Schulgebäude steht unter Denkmalschutz.

Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße
Schulform Bundesrealgymnasium
Schulnummer 401026
Gründung 1851
Adresse

Fadingerstraße 4

Ort Linz-Innenstadt
Bundesland Oberösterreich
Staat Österreich
Koordinaten 48° 18′ 17″ N, 14° 17′ 35″ O
Träger Bund
Leitung Sylvia Bäck
Website www.fadi.at
Aufgestockter Trakt des Bundesrealgymnasiums an der Bethlehemstraße
Das BRG Fadingerstraße vom Turm des „Höhenrausch“ aus gesehen (2014)

Vorgeschichte

Von 1708 bis 1828 gab es in Linz eine hochschulartige Ingenieurschule. 1843 wurde in Linz für Lehrlinge und Gesellen eine Gewerbeschule errichtet. 1849 kam für Österreich ein neuer Schulorganisationsentwurf für Gymnasien und Realschulen heraus. Daraufhin wurde in Linz bereits im gleichen Jahr eine unselbständige Realschule errichtet, die Schüler im Anschluss an die 4. Klasse der Normalschule aufnahm.[1]

K.k. Staats-Realschule

Die Linzer Bürgerschaft und der damalige Landesschulinspektor für Pflichtschulen, Adalbert Stifter, setzten sich Mitte des 19. Jahrhunderts für eine selbständige Realschule ein, welche Anfang März 1851 vom Unterrichts- und Kultusministerium generell genehmigt wurde. Am 9. April 1851 erfolgte die Genehmigung für eine Unterrealschule und damit die Gründung der Schule. 1852 folgte eine Oberrealschule. Mit vereinten Bemühungen von Bürgerschaft, Linzer Gewerbeverein, der Stadt Linz, vom Land und der Schulbehörde wurde das Gebäude des Linzer Gewerbevereins in der Steingasse bis Ende September 1851 für den Schulbetrieb hergerichtet. Eine Erweiterung des Gebäudes und des Schulbetriebs für die Oberrealschule wurde bis 1852 fertiggestellt. Adalbert Stifter war Mitglied des Errichtungskomitees, erstellte den Lehrplan, und wurde für die ersten fünf Jahre zum zuständigen Landesschulinspektor bestellt.[1]

Wegen der unzulänglichen Gebäudeverhältnisse in der Steingasse wurde schon in den 1890er Jahren ein Schulneubau verlangt. 1903/1904 wurde der Neubau generell bewilligt. Daraufhin gründete sich im April 1905 ein Aktionskomitee, und am 4. April 1908 erfolgte der Baubeginn auf einem Grundstück an der Fadinger Straße/Ecke Bethlehemstraße. Der im Zentrum der Linzer Innenstadt – zwischen dem Elisabethinen-Krankenhaus und dem heutigen Passage-Kaufhaus – gelegene Schulneubau wurde am 19. September 1909 eröffnet.

Bundesrealgymnasium

1918, nach dem Weltkrieg und der Gründung der Republik, wurde das habsburgische Wappen über dem Portal entfernt. Am 2. und 3. Juli 1926 wurde bezogen auf die Gründung der Unterrealschule im Jahre 1851 eine 75-Jahr-Feier der Schule abgehalten und dabei für die Gefallenen des Weltkrieges ein Kriegerdenkmal enthüllt. Im Nationalsozialismus wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges der Unterstützungsverein und die Elternvereinigung der Schule aufgelöst. 1945, nach dem Ende des Krieges, dauerte es mehrere Jahre, bis wieder ein geordneter Schulbetrieb möglich war. 1951 zur 100-Jahr-Feier wurde die Vereinigung ehemaliger Linzer Realschüler als Absolventenverband und Unterstützungsverein gegründet. Erster Obmann war der ehemalige Direktor der Schule Rudolf Klemt. 1951, einige Monate später, wurde auch eine Elternvereinigung gegründet. Unter dem Direktor Alois Moser wurde die Aufstockung der Schule projektiert und bis zur 110-Jahr-Feier 1961 realisiert. 1967 wurde mit einer Veranstaltung das ergänzte Kriegerdenkmal für beide Weltkriege enthüllt.[1]

Leitung

  • 1936–1938 Hans Commenda junior
  • vor 1951 ? Rudolf Klemt
  • um 1950/1961 Alois Moser
  • 1975–1985 Helmuth Burger
  • 1986–? Herwig Arnold
  • 2005–2015 Reinhard Pichler[2]

Schüler

In der Steingasse

Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Staats-Realschule in der Steingasse zwei Schüler, welche später in unterschiedlicher Weise Karriere machten.[1]

  • Adolf Hitler (1889–1945) trat 1900 im Alter von 11 Jahren in die erste Klasse ein. Wegen ungenügender Leistungen in Mathematik und Naturgeschichte wiederholte er im Schuljahr 1901/02 die erste Klasse. Als 1904 die Wiederholung der dritten Klasse drohte, wechselte Hitler an die Staats-Realschule in Steyr.
  • Ludwig Wittgenstein (1889–1951) besuchte die Schule von 1903 bis 1906.

In der Fadingerstraße

Architektur

Das Schulgebäude an der Fadingerstraße wurde nach den Plänen des Beamten des Bauamtes der Stadt Linz Architekt Karl Bundsmann (1871–1921) unter der Bauführung von Gustav Steinberger und Matthäus Schlager von 1908 bis 1909 erbaut und steht exemplarisch für den Übergang vom Historismus zum Jugendstil. Das mächtige Schulgebäude hat den Grundriss mit einem nach Westen offenen U. Zwei Längstrakte in der Bethlehemstraße und Fadingerstraße sind mit einem etwas größeren und höheren Eckpavillon verbunden. 1960 erfolgte mit Herbert Jandaurek eine Aufstockung, wobei der nördliche zweigeschoßige Trakt in der Pochestraße mit dem Festsaal nicht aufgestockt wurde.

In der Schule zeigt eine Bronzebüste von Franz Strahammer den k.k. Schulrat Adalbert Stifter. Im Stiegenhaus befindet sich ein Kriegerdenkmal von Adolf Wagner von der Mühl.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Linz 2009. Bauten im Straßenverbund, Fadingerstraße Nr. 4, Bundesrealgymnasium, S. 256–257.
  • Bundesrealgymnasium 1908 Karl Bundsmann. S. 31. In: Andrea Bina, Lorenz Potocnik (Hrsg.): Architektur in Linz. 1900–2011. Springer, Wien 2012, ISBN 978-3-7091-0825-3.
Commons: Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schulgeschichte. In: fadi.at. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  2. Der zwei jahresbericht – Bundesrealgymnasium Traun. (PDF; 25,5 kB) Dir. Mag. Reinhard Pichler. In: brg-traun.at. 7. Juni 2006, S. 83, abgerufen am 7. Oktober 2020: „seit Herbst 2005 ist er Direktor am 1. BRG Linz Fadingerstraße“
  3. Verwaltung. In: fadi.at. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  4. Herbert Schorn, Gerald Winterleitner: Neue Chefs für Linzer Traditionsgymnasien. In: Oberösterreichische Nachrichten. 7. Juli 2016, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  5. Martin Dunst: Das Nürnberg des jüdischen Volkes. In: Oberösterreichische Nachrichten. 17. Dezember 2011, abgerufen am 14. Februar 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.