Lopud

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Lopud
Sicht von Westen auf den Hafen von Lopud
Sicht von Westen auf den Hafen von Lopud
Gewässer Adriatisches Meer
Inselgruppe Elaphiten
Geographische Lage 42° 41′ 0″ N, 17° 57′ 0″ OKoordinaten: 42° 41′ 0″ N, 17° 57′ 0″ O
Lopud (Dubrovnik-Neretva)
Lopud (Dubrovnik-Neretva)
Länge 3,3 km
Breite 2,2 km
Fläche 4,38 km²
Höchste Erhebung Polacica
216 m
Einwohner 249 (2011)
57 Einw./km²
Hauptort Lopud (Ort)
Lage innerhalb der Elaphiten
Lage innerhalb der Elaphiten

Lopud ist eine kroatische Insel in der Adria nordwestlich der Stadt Dubrovnik und gehört zu den Elaphiten. Deren Inseln nördlich von Dubrovnik heißen Daksa, Koločep, Sv Andrija, Lopud, Ruda, Šipan, Jakljan, Tajan und Olipa. Die meisten dieser Inseln sind sehr klein und unbewohnt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inseln Koločep, Lopud und Šipan sind die einzigen bewohnten Inseln der Elaphiten, Lopud ist die Mittlere. Sie ist bis zu 3,3 km lang und bis zu 2,2 km breit, die Fläche beträgt 4,38 km²[1]. Der höchste Punkt Polačica liegt bei 216 Metern. In der Bucht an der Nordwestseite mit Blick auf Šipan liegt das Dorf Lopud. 2011 hatte Lopud 249 Einwohner.[2] Zwischen zwei Hügeln führt ein Pfad zur Bucht Šunj auf die andere Seite der Insel.

Die Nordostseite von Lopud ist durch Felsen und steile Klippen nur schwer zugänglich. Die Insel hat eine 11,5 km lange Küstenlinie, wovon 1,2 km aus Sandstrand bestehen. Auch im Dorf am Hafen gibt es einen Sandstrand. Der Strand Šunj liegt im Südosten der Insel. Da die Insel mit jährlich mehr als 2584 Sonnenstunden über eigene Süßwasserbrunnen verfügt, ist sie mit viel Grün, Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und vielen Palmen bewachsen. Bekannt ist der Park, ein ehemaliger Garten einer Villa aus dem 19. Jahrhundert, in dem Pflanzen aus der ganzen Welt gesammelt wurden, u. a. auch Bambussorten und verschiedene Kakteen; aber auch außerhalb des Parks gibt es grüne Stellen mit Bougainville, Palmen und Zypressen. Verschiedene griechische, römische und altslawische Bauten und Ruinen weisen darauf hin, dass die Insel schon sehr lange bewohnt ist.

Lopud ist schon seit einem Jahrhundert ein bekannter Badeort.

Viermal täglich fährt das Linienschiff Postira die Insel an. Viele Tagesbesucher kommen aus Dubrovnik zum Wochenende an die Sandstrände. Ausflugsschiffe laufen aus verschiedenen Orten an oder pendeln von anderen Inseln herüber.

Auf der Insel gab es lange Zeit nur Fahrräder und mit Ausnahme einiger Motorroller und Elektrobuggies keinen motorisierten Verkehr. Mittlerweile verkehren auf der Insel jedoch Dutzende Benzin betriebene Golfcarts als „Taxi“ für Touristen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Visconti

Im Jahre 1098 strandete der Mailänder Kreuzfahrer und Patrizier Ottotone Visconti auf der Insel. Während eines schweren Sturmes legte er der Legende nach das Gelübde ab, wenn er rettendes Land erreichen würde, dort 100 Gotteshäuser zu erbauen. Daher gibt es auf Lopud zahlreiche Kapellen, Kirchen und auch Andachtssteine. Die am höchsten Punkt gelegene Kirche ziert das bekannte Wappen der Familie Visconti. Da es aus dem 11. Jahrhundert stammen soll, ist es das älteste Wappen der Visconti mit dieser eigenartigen Darstellung. Ende des 20. Jahrhunderts wollte die mailändische Adelsfamilie das Wappen erwerben, aber die Bürger von Lopud waren trotz eines hohen Gebotes an dem Handel nicht interessiert; daraufhin verklagte die Familie Visconti Ende des letzten Jahrhunderts Lopud vor dem Europäischen Gerichtshof auf Herausgabe des Wappens und verlor diesen Prozess. Daher befindet sich das Wappen weiterhin auf der Insel. Der in der Nähe der Kirche gelegene Oststrand hieß lange Bišun, und dieses Wort leitet sich der Vermutung der Inselbewohner nach vom italienischen Wort für Schlange (Biscione) ab. Heute wird dieser Strand Šunj genannt. Katarina Kosača-Kotromanić flüchtete nach der osmanischen Besetzung Bosniens 1463 nach Lopud.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vincenz Lisičar: Lopud. Eine historische und zeitgenössische Darstellung. Ins Deutsche übersetzt von Christoph Christoph Krile (Eigenverlag des Verfassers) Dubrovnik 1932[4]
  • Aida Cvjetković: Elaphiten. Inseln der Hirsche. Zagreb 1998 (Bibliothek Tourismus und Kulturerbe 9) ISBN 953-6570-45-9 [in den Details z. T. veraltet].
  • Bodo Müller: Dubrovnik, Elaphiten, Süd-Dalmatien; Liegeplätze und Landgänge. Edition Maritim, Hamburg 2007, ISBN 3-89225-577-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lopud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lopud – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tea Duplančić Leder, Tin Ujević & Mendi Čala: Coastline lengths and areas of islands in the Croatian part of the Adriatic sea determined from the topographic maps at the scale of 1:25 000. In: Geoadria, Vol. 9 (2004), No. 1, S. 5–32.
  2. Državni zavod za statistiku: [1]
  3. Kotromanić, Katarina | Hrvatska enciklopedija. Abgerufen am 4. September 2017.
  4. ÖNB: bibliographischer Nachweis.