Vom Nischenprodukt zum Börsenliebling und zurück - was ist mit Gopro passiert?

Gopro: Vom Nischenprodukt zum Börsenliebling und zurück

Die Kameras sind wetterfest – das Unternehmen hingegen befindet sich seit Jahren in stürmischem Gewässer und sinkt immer tiefer. Warum eigentlich?

Artikel von Martin Wolf veröffentlicht am
Das erste und das zehnte Modell der Gopro
Das erste und das zehnte Modell der Gopro (Bild: Mliu92, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons, Montage: Golem.de/CC-BY 3.0)

Der Aufstieg und Fall von Gopro lässt sich gut am Aktienkurs des Kameraherstellers ablesen: Seinen höchsten Stand erreichte er 2014 mit rund 64 Euro, derzeit liegt er bei unter 2 Euro. Gegen den Wertverlust von über 90 Prozent kämpft das Unternehmen seit Jahren. Der eigentliche Kursrutsch fand aber innerhalb weniger Monate zwischen Juli 2015 und Februar 2016 statt.

Inhalt:
  1. Gopro: Vom Nischenprodukt zum Börsenliebling und zurück
  2. Die Party begann 2010
  3. Aus der Nische zurück in die Nische

Wie konnte Gopro von einem gefeierten Start-up, das eine ganze Industrie etablierte und einen Lebensstil verkauft, zum Mitläufer eines Produktsegments werden, das sich derzeit gegenüber Smartphones immer wieder neu behaupten muss?

Der Legende nach begründete Nick Woodman Gopro, weil er selbst auf der Suche nach einer robusten und kompakten Kamera für seine Surfleidenschaft war. Zuvor hatte er bereits zweimal erfolglos versucht, unternehmerisch tätig zu werden.

Sein familiärer Hintergrund erlaubte es ihm aber, größere Mengen Geld in das Start-up zu investieren, das erste Produkt kam 2004 auf den Markt. Die wasserfeste Plastikkamera war alles andere als digital – sie nahm Bilder klassisch auf 35-mm-Film auf, während sie mit einem Band am Arm befestigt war.

Schnell stellte sich heraus, dass sich dank Miniaturisierung und Preisverfall von Kamerasensoren ein digitales Modell realisieren lassen würde. Die erste Hero genannte Gopro erschien 2006.

Bis 2010 besetzte Gopros Geschäft dennoch einen Nischenmarkt. Das lag einerseits daran, dass die spektakulären Fotoaufnahmen vor dem breiten Aufkommen sozialer Netzwerke kaum Verbreitung fanden und somit die Zielgruppe noch recht klein war. Andererseits reichte die Aufnahmequalität der Videos selbst für den Hausgebrauch kaum aus.

Das änderte sich schlagartig, als Gopro mit der HD Hero ein hochauflösendes Modell vorstellte und mit dem Entwickler eines Videocodecs die Softwarebasis für qualitativ hochwertige Kompression erwarb.

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Gopro zu einem Milliardenunternehmen. Die kompakten und robusten Kameras kamen bei professionellen TV-Aufnahmen zum Einsatz und eine bis heute nicht endende Welle privater Action-Videos auf sozialen Plattformen machten den Namen Gopro zu einem Synonym von "Action-Cam".

Und: Jedes dieser Filmchen fungierte als Werbespot für das Unternehmen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Die Party begann 2010 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4.  


Menace111 18. Mai 2024 / Themenstart

Ohne Details zu kennen ist das doch absoluter bullshit. Warum sollte ich in einer...

violator 17. Mai 2024 / Themenstart

Es gibt halt die GoPro Max. Die ist von 2019. Ein Nachfolger wird lange erwartet. Da aber...

violator 17. Mai 2024 / Themenstart

Nicht wirklich. Ja, Gyroflow kann mehr, ist aber unglaublich umständlich. Man kann nicht...

gakusei 16. Mai 2024 / Themenstart

Wir hatten mal eine GoPro Omni angeschafft, als 360 Grad Kamera. Sündhaft teuer (>5.000...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Preisliste für i4 Facelift
BMW führt neue Verbrauchsangaben für Autobahn ein

Eine neue Pkw-Verordnung soll die Verbräuche von Elektroautos transparenter machen. BMW nennt nun neben den Preisen den Autobahnverbrauch des i4.

Preisliste für i4 Facelift: BMW führt neue Verbrauchsangaben für Autobahn ein
Artikel
  1. Besuch am Iter: Riesendrama bremst Kernfusion
    Besuch am Iter
    "Riesendrama" bremst Kernfusion

    4.500 Menschen arbeiten auf der Iter-Baustelle, damit der Fusionsreaktor dereinst saubere Energie liefert. Dass kaputte Teile alles weiter verzögern, sei "ein Riesendrama" heißt es vor Ort - wir haben es uns angesehen.
    Eine Reportage von Christian J. Meier

  2. Überwachung statt Sicherheit: Wenn die Chatkontrolle kommt, würde Signal gehen
    Überwachung statt Sicherheit
    Wenn die Chatkontrolle kommt, würde Signal gehen

    Die Chefin des verschlüsselten Messengers Signal hat drastische Schritte angekündigt, sollte der Vorschlag zur Chatkontrolle umgesetzt werden.

  3. Per Apple Airtag: Handwerker spürt Tausende gestohlener Elektrowerkzeuge auf
    Per Apple Airtag
    Handwerker spürt Tausende gestohlener Elektrowerkzeuge auf

    Seine gestohlenen Werkzeuge haben einen Handwerker dank versteckter Airtags zu einer Lagerhalle geführt. Die Polizei hat Diebesgut im Gesamtwert von 3 bis 5 Millionen US-Dollar gefunden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Neue Outlet-Deals für Restposten bei MediaMarkt • Ryzen 9 7950X3D 530,94€ • Hisense Mini-LED TV 55" 599€ • LG OLED 65" 1.094€ • PS5 Slim 444€, Digital Edition 369,99€ • Corsair RAM & SSDs bis -39% • TCL 55V6B 369€ • Montech MKey TKL 75,99€ • LG UltraWide 34WQ75X-B 345€ [Werbung]
    •  /