Gopro: Vom Nischenprodukt zum Börsenliebling und zurück
Die Kameras sind wetterfest – das Unternehmen hingegen befindet sich seit Jahren in stürmischem Gewässer und sinkt immer tiefer. Warum eigentlich?
Der Aufstieg und Fall von Gopro lässt sich gut am Aktienkurs des Kameraherstellers ablesen: Seinen höchsten Stand erreichte er 2014 mit rund 64 Euro, derzeit liegt er bei unter 2 Euro. Gegen den Wertverlust von über 90 Prozent kämpft das Unternehmen seit Jahren. Der eigentliche Kursrutsch fand aber innerhalb weniger Monate zwischen Juli 2015 und Februar 2016 statt.
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- Die Party begann 2010
- Aus der Nische zurück in die Nische
Wie konnte Gopro von einem gefeierten Start-up, das eine ganze Industrie etablierte und einen Lebensstil verkauft, zum Mitläufer eines Produktsegments werden, das sich derzeit gegenüber Smartphones immer wieder neu behaupten muss?
Der Legende nach begründete Nick Woodman Gopro, weil er selbst auf der Suche nach einer robusten und kompakten Kamera für seine Surfleidenschaft war. Zuvor hatte er bereits zweimal erfolglos versucht, unternehmerisch tätig zu werden.
Sein familiärer Hintergrund erlaubte es ihm aber, größere Mengen Geld in das Start-up zu investieren, das erste Produkt kam 2004 auf den Markt. Die wasserfeste Plastikkamera war alles andere als digital – sie nahm Bilder klassisch auf 35-mm-Film auf, während sie mit einem Band am Arm befestigt war.
Schnell stellte sich heraus, dass sich dank Miniaturisierung und Preisverfall von Kamerasensoren ein digitales Modell realisieren lassen würde. Die erste Hero genannte Gopro erschien 2006.
Bis 2010 besetzte Gopros Geschäft dennoch einen Nischenmarkt. Das lag einerseits daran, dass die spektakulären Fotoaufnahmen vor dem breiten Aufkommen sozialer Netzwerke kaum Verbreitung fanden und somit die Zielgruppe noch recht klein war. Andererseits reichte die Aufnahmequalität der Videos selbst für den Hausgebrauch kaum aus.
Das änderte sich schlagartig, als Gopro mit der HD Hero ein hochauflösendes Modell vorstellte und mit dem Entwickler eines Videocodecs die Softwarebasis für qualitativ hochwertige Kompression erwarb.
Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Gopro zu einem Milliardenunternehmen. Die kompakten und robusten Kameras kamen bei professionellen TV-Aufnahmen zum Einsatz und eine bis heute nicht endende Welle privater Action-Videos auf sozialen Plattformen machten den Namen Gopro zu einem Synonym von "Action-Cam".
Und: Jedes dieser Filmchen fungierte als Werbespot für das Unternehmen.
Die Party begann 2010 |
Ohne Details zu kennen ist das doch absoluter bullshit. Warum sollte ich in einer...
Es gibt halt die GoPro Max. Die ist von 2019. Ein Nachfolger wird lange erwartet. Da aber...
Nicht wirklich. Ja, Gyroflow kann mehr, ist aber unglaublich umständlich. Man kann nicht...
Wir hatten mal eine GoPro Omni angeschafft, als 360 Grad Kamera. Sündhaft teuer (>5.000...
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