Der US-Unterhaltungsriese Disney meldete überraschend positive Quartalszahlen. Die Streaming-Dienste Disney+ und Hulu konnten erstmals überhaupt schwarze Zahlen schreiben. Doch viele Anleger hatten noch bessere Daten erwartet.
Walt Disney konnte im zweiten Geschäftsquartal die Gewinn-Erwartungen der Analysten übertreffen, wie CNBC berichtet. Insbesondere die Streaming-Dienste Disney+ und Hulu lieferten erfreuliche Zahlen. Das steht im Kontrast zu den traditionellen TV-Einnahmen und Kinokasseneinnahmen, die im abgelaufenen Quartal schwächelten. Was die Aktionäre dem Konzern offenbar übel nahmen.
Seine Streaming-Einnahmen kann Disney um 17 Prozent steigern
Die gesamten Streaming-Einnahmen von Walt Disney stiegen um 17 Prozent, wobei Disney+ und Hulu erstmals Gewinn erzielten. Mit Hinzuaddieren von ESPN+ betrug der Verlust der Streaming-Geschäfte jedoch 18 Millionen Dollar. Das war ein deutlich geringerer Betrag als im Vorjahr mit Verlusten von 659 Millionen Dollar.
Die Einnahmen aus Entertainment-Streaming (ohne ESPN+) stiegen im Quartal um 13 Prozent auf 5,64 Milliarden Dollar (rund 5,3 Milliarden Euro). Der operative Gewinn betrug 47 Millionen Dollar. Im Vorjahr gab es in diesem Bereich noch einen Verlust von 587 Millionen Dollar. Das hob Disney CEO Bob Iger auch hervor und erklärte: „Unsere Ergebnisse wurden in erster Linie durch unser Streaming-Geschäft getrieben.“
Aktionäre steigen bei Disney aus
Trotz dieser positiven Entwicklungen fielen die Aktien von Disney im vorbörslichen Handel am Dienstag um etwa fünf Prozent. Wie CNBC weiter berichtete, blieb Disneys TV-Geschäft deutlich unter den Erwartungen. Der Umsatz von ESPN stieg zwar um drei Prozent auf 4,21 Milliarden Dollar, der operative Gewinn sank jedoch um neun Prozent auf 799 Millionen Dollar. Offenbar produziert Disney zu teuer.
Lizenzeinnahmen und andere Umsätze, einschließlich Kinoeinnahmen, brachen im Quartal um 40 Prozent auf 1,39 Milliarden Dollar ein. Ein Grund für diese dramatische Entwicklung: Disney hatte im abgelaufenen Quartal keinen Blockbuster-Film. Im Vorjahresquartal konnte der Konzern noch vom anhaltenden Erfolg von „Avatar: Der Weg des Wassers“ profitieren, der weltweit mehr als 2,3 Milliarden Dollar an den Kinokassen einspielte.
