AltkreisBlitz: Titelchance für THW Kiel: Geht der CL-Titel wieder nach Deutschland?
Tipps & Infos
Montag, 20.05.2024 - 09:52 Uhr

Titelchance für THW Kiel: Geht der CL-Titel wieder nach Deutschland?

Aufn.: Unsplash

REGION

Mit einem spektakulären Comeback gegen Montpellier HB hat der THW Kiel, der amtierende deutsche Meister, sich zum neunten Mal für das größte Event im europäischen Vereinshandball qualifiziert, das Final Four der Champions League. Damit stellten die „Zebras“ einmal mehr unter Beweis, dass sie in der Lage sind, selbst scheinbar unmögliche Aufgaben zu meistern und untermauerten gleichzeitig eindrucksvoll ihre Titelambitionen.

 

Das Final Four der Champions League findet am 8. und 9. Juni in Köln statt und verspricht nun zwei spannende Begegnungen mit deutscher Beteiligung: Der THW Kiel trifft auf den FC Barcelona und Titelverteidiger SC Magdeburg steht Aalborg Handbold gegenüber. Dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich, dass der CL-Titel am Ende wieder nach Deutschland geht.

 

Gerade für den THW Kiel ist bereits das Erreichen des Final Four ein absolutes Saisonhighlight. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass jede der vier qualifizierten Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf den Titelgewinn hegen kann. Kein Wunder, dass der THW Kiel mit dem beeindruckenden Rückspiel gegen Montpellier im Rücken davon träumt, in diesem Jahr den Champions-League-Titel mal wieder nach Hause zu holen.

 

Zwei deutsche Teams im Final Four: Ein starkes Zeichen für den deutschen Handball

Zum ersten Mal seit 2014 stehen somit wieder zwei deutsche Mannschaften im Final Four der Handball-Champions-League. Der THW Kiel und der SC Magdeburg haben sich in packenden Duellen gegen starke Gegner durchgesetzt und damit ein bemerkenswertes Zeichen für den deutschen Handball gesetzt. Der SC Magdeburg, der amtierende Titelverteidiger, setzte sich in einem nervenaufreibenden Duell gegen Industria Kielce durch und sicherte sich mit einem dramatischen Sieg im Siebenmeter-Werfen den Einzug ins Finalturnier.

 

Kiel hingegen schaffte es mit einem beeindruckenden 31:21-Rückspiel-Wunder gegen Montpellier HB, das wohl als magische Nacht von Kiel in die Geschichte eingehen wird, nachdem das Hinspiel noch deutlich mit 30:39 verloren ging. Nach dem frühen Aus im Pokal und den verspielten Chancen auf die deutsche Meisterschaft bleibt ihnen auf europäischer Bühne die letzte Chance auf einen Titel. Das ist nicht unwahrscheinlich, denn der THW Kiel ist der einzige deutsche Klub, der noch unter den Favoriten der Handball-Champions-League ist. Für den THW Kiel bietet das Final Four die Möglichkeit, eine bislang verkorkste Saison doch noch zu retten.

 

Starke Konkurrenz aus Spanien und Dänemark

Natürlich ist auch Rekordsieger FC Barcelona wieder im Final Four vertreten. Die Katalanen qualifizierten sich zum zwölften Mal für das TruckScout24 EHF Final4 und haben insgesamt zehn Mal den wichtigsten Vereinswettbewerb Europas gewonnen. Mit den Top-Stars Gonzalo Pérez de Vargas und Aitor Arino, die dieses Jahr die Möglichkeit haben, als erste in der Geschichte zum fünften Mal die Trophäe in Köln zu holen, ist Barcelona ein gewaltiger Gegner.

 

Die Mannschaft setzte sich im Viertelfinale eindrucksvoll gegen Paris Saint-Germain durch und beendete damit die Champions-League-Karriere von Weltstar Nikola Karabatić. Barça geht mit großer Erfahrung, einem extrem gut besetzten Kader und als Top-Favorit auf den Titel ins Turnier.

 

Auch der Gegner des SC Magdeburg, die dänische Mannschaft Aalborg Handbold, stellt eine formidable Mannschaft. Angeführt von der dänischen Handballlegende Mikkel Hansen und unterstützt durch den herausragenden Torhüter Niklas Landin, qualifizierte sich Aalborg zum zweiten Mal nach 2021 für das TruckScout24 EHF Final4. Aalborg setzte sich im Viertelfinale gegen Telekom Veszprem durch. Eine Leistung, die das hohe Niveau und die Ambitionen des dänischen Teams unterstreicht. Trotz namhafter Konkurrenz sind auch die Dänen nicht zu unterschätzen.

 

Die Stärke der deutschen Handball-Bundesliga im internationalen Vergleich

Die Handball-Bundesliga bezeichnet sich selbst oft als stärkste Liga der Welt, und die aktuelle Saison untermauert diese Behauptung durchaus eindrucksvoll. Im Final Four der Champions League ist die höchste Spielklasse im deutschen Handball mit zwei Teams vertreten. Im Final Four der EHF European League sind es sogar drei Vereine – SG Flensburg-Handewitt, Füchse Berlin und Rhein-Neckar Löwen.

 

Das einzige nicht-deutsche Team im Final Four der EHF European League ist Dinamo Bukarest. Schon jetzt ist also sicher, dass mindestens ein deutsches Team das Endspiel erreichen wird, was sich positiv auf die Drei-Jahres-Wertung auswirkt. Deutschland führt diese Wertung klar an, was ihnen zusätzliche Startplätze in der Champions League sichert und ihre Dominanz im europäischen Vereinshandball festigt.

 

Vielversprechende Zukunft für den deutschen Handball

Nicht nur der deutsche Vereinshandball erlebt derzeit eine rosige Phase, auch die deutsche Handball-Nationalmannschaft freut sich mittlerweile wieder über vielversprechende Aussichten. Trotz des enttäuschenden Abschlusses der Heim-EM zeigte die Mannschaft großes Potenzial, besonders im Spiel gegen den Top-Favoriten Dänemark. Leistungsträger des DHB-Teams wie Juri Knorr, der trotz seiner Enttäuschung über das verpasste Finale als Führungspersönlichkeit hervorstach, sind ein Beweis für die Qualität und die Zukunft des deutschen Handballs.

 

Ein weiteres Zeichen für die vielversprechende Zukunft des deutschen Handballs ist der Erfolg der U21-Nationalmannschaft, die im vergangenen Jahr Junioren-Weltmeister wurde. Schrittweise müssen diese jungen Talente nun an die A-Nationalmannschaft herangeführt werden. Sie versprechen großes Potenzial für die kommenden Jahre.

 

Auch die jüngsten Erfolge der A-Nationalmannschaft, wie die nervenstarke Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 durch einen Sieg gegen Österreich, zeigen, dass die Mannschaft mittlerweile auf einem guten Weg ist. Mit einer Mischung aus erfahrenen Führungsspielern und vielversprechenden Nachwuchstalenten blickt der deutsche Handball aktuell einer spannenden Zukunft entgegen.

 

Fazit: THW Kiel als Teil der Vorherrschaft des deutschen Handballs in Europa

Der THW Kiel hat sich mit einem beeindruckenden Comeback gegen Montpellier HB ins Final Four der Handball-Champions-League gekämpft und repräsentiert zusammen mit dem SC Magdeburg die deutschen Farben in diesem prestigeträchtigen Turnier. Die Chancen der beiden Bundesliga-Teams sind durchaus vielversprechend, insbesondere angesichts ihrer starken Leistungen im bisherigen Wettbewerb.

 

Dennoch müssen sich beide deutschen Vereine gegen starke Konkurrenten behaupten. Sowohl der FC Barcelona, der Rekordchampion mit einer beeindruckenden Historie, als auch Aalborg Handbold, das von Top-Star Mikkel Hansen angeführt wird, werden ebenfalls ihre Chance auf den Titel nutzen wollen. Beide deutschen Teams haben allerdings das Potenzial, im hochkarätigen Teilnehmerfeld erfolgreich zu sein, um den CL-Titel am Ende wieder nach Deutschland zu holen.

 

Insgesamt beweisen die Leistungen der deutschen Teams sowohl in der EHF European League als auch in der Champions League die Stärke der Handball-Bundesliga im internationalen Vergleich. Die deutsche Dominanz in den beiden Wettbewerben zeigt, dass die Bundesliga nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze hervorragend aufgestellt ist. Dies sichert Deutschland weiterhin eine führende Rolle im europäischen Handball und sorgt für vielversprechende Aussichten des Sports hierzulande.