Der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan hat sich bei einer Pressekonferenz zum Gaza-Konflikt geäußert. Er sprach davon, dass in der Türkei 1000 Mitglieder der Hamas behandelt werden.
Während einer Pressekonferenz mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Ankara machte der türkische Präsident Tayyip Erdogan am 13. Mai eine bemerkenswerte Aussage: Mehr als 1000 Mitglieder der militanten palästinensischen Gruppe Hamas würden in Krankenhäusern in der Türkei behandelt.
Erdogan bezeichnet Hamas als „Widerstandsbewegung“
Erdogan sagte dabei laut Reuters wörtlich: „Wir betrachten die Hamas nicht als Terrororganisation [...]Mehr als 1000 Mitglieder der Hamas werden in Krankenhäusern in unserem Land behandelt.“ Laut „Spiegel“ erklärte Erdogan außerdem, dass „so viele Mitglieder der Hamas“ getötet werden würden. Der gesamte Westen würde sie angreifen.
Auf Nachfrage eines türkischen Beamten stellte sich einige Zeit später heraus, dass Erdogan sich missverständlich ausgedrückt habe. Es seien nicht spezifisch Mitglieder der Hamas, sondern generell Palästinenser aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen, die in der Türkei behandelt würden, erklärte der anonyme Beamte laut Reuters.
Unterschiedliche Meinung zu Hamas
Erdogans Aussagen sorgten für Aufsehen, da sie sich deutlich von der Position vieler westlicher Länder und Israels abheben, die die Hamas als Terrororganisation einstufen. Diese Diskrepanz wurde auf der Pressekonferenz besonders deutlich, als Mitsotakis die Hamas als solche bezeichnete. Erdogan entgegnete: „Wenn Sie die Hamas als 'terroristische Organisation' bezeichnen, würde uns das traurig stimmen“.
Erdogan ist seit dem Start des Krieges im Gazastreifen ein starker Kritiker Israels. So bezeichnete der türkische Präsident das Land bei seinem Besuch in Berlin einen „Terrorstaat“.
