Caspar David Friedrich ganz neu entdecken: Einige Gemälde sind nur in Dresden zu sehen!

Caspar David Friedrich ganz neu entdecken: Einige Gemälde sind nur in Dresden zu sehen!

Dresden - Der 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich (1774 bis 1840) ist das Kunstereignis des Jahres! Der Maler der Sehnsucht wird hierzulande als Superstar mit großen Ausstellungen und Events gefeiert. Dresden setzt neben Hamburg, Greifswald und New York dort ein großes Highlight. In Elbflorenz und der Sächsische Schweiz kann man den größten Maler der deutschen Romantik auf ganz vielfältige Art neu entdecken. Lest hier: vom Wandern, Malen, Staunen und Lachen mit CDF.

Dresden war über 40 Jahre lang der Lebensmittelpunkt von Caspar David Friedrich. Die Ausstellung im Albertinum beginnt am 24. August 2024 und endet am 5. Januar 2025.
Dresden war über 40 Jahre lang der Lebensmittelpunkt von Caspar David Friedrich. Die Ausstellung im Albertinum beginnt am 24. August 2024 und endet am 5. Januar 2025.  © IMAGO/Zoonar

Dresden beschließt den Reigen der großen Jubiläumsausstellungen zu Ehren von Caspar David Friedrich. Haben Kunstinteressierte nach Hamburg und Berlin nicht schon alles gesehen? Durchaus nicht!

In Dresden werden bedeutende Werke Friedrichs zu sehen sein, die nicht mehr ausgeliehen werden und deshalb nur in der Landeshauptstadt zu sehen sind.

"Das Kreuz im Gebirge" (Tetschener Altar) gehört dazu, "Das Große Gehege" oder "Schiffe im Hafen am Abend". Zudem sind alle vier Gouachen mit Ansichten aus dem Plauenschen Grund aus der Städtischen Galerie Dresden zum ersten Mal zusammen ausgestellt.

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Zu den rund 200 Gemälden im Albertinum, 50 allein von Friedrich, kommen 140 Zeichnungen und Druckgrafiken im Kupferstich-Kabinett. Darüber hinaus geht das Münzkabinett den finanziellen Lebensverhältnissen Friedrichs und seiner Zeit nach. Ein Ausstellungsmarathon!

"Wir erwarten ein sehr hohes Besucheraufkommen", sagt Anja Priewe von den Staatlichen Kunstsammlungen (SKD). Allein die im Viertelstunden-Rhythmus getakteten Zeitslots ermöglichen im Albertinum 1360 Besuchern pro Tag, und damit mindestens 157.760 Besuchern insgesamt, den Zutritt.

Schlechte Atemluft und überfüllte Räume wie in Hamburg müssen Besucher in Dresden nicht befürchten. "Wir haben im Albertinum eine andere Ausgangssituation", so Anja Priewe. Kein Wunder ist die Nachfrage nach Zeitkarten hoch.

Also vielleicht doch schnell buchen, bevor alle Karten weg sind? Das ist möglich unter: shop.skd.museum/timeticket-caspar-david-friedrich-albertinum.html

Caroline Bardua malte "Caspar David Friedrich mit Trauerbinde" im Jahr 1810. Der Künstler wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren und starb am 7. Mai 1840 in Dresden
Caroline Bardua malte "Caspar David Friedrich mit Trauerbinde" im Jahr 1810. Der Künstler wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren und starb am 7. Mai 1840 in Dresden  © wikipedia

Humorvoller Blick auf sein Werk und Schaffen

Galerist Mario Süßenguth (53, l.) und Peter Ufer (60) führen durch die Ausstellung.
Galerist Mario Süßenguth (53, l.) und Peter Ufer (60) führen durch die Ausstellung.  © Steffen Füssel

Die Werke von Caspar David Friedrich bezeugen die Schönheit und Macht der Natur während sie gleichzeitig den Menschen tief in die Seele blicken. Soweit bekannt. Einen völlig neuen - humorvollen - Blick auf die Kunst von CDF präsentiert gegenwärtig die Galerie Komische Meister in Dresden.

Im Auftrag der Galerie beschäftigten sich die bekanntesten Karikaturisten des deutschsprachigen Raumes satirisch mit Friedrich.

"In unserer Ausstellung zeigen wir nun rund 60 Cartoons, die dabei entstanden sind", sagt Peter Ufer, der zusammen mit Mario Süßenguth die Galerie führt.

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Öffnungszeiten: Galerie Komische Meister im Quartier F an der Frauenkirche (Eingang am Hotel Townhouse) täglich von 12 Uhr bis 19 Uhr.

Die Ausstellung soll über den ganzen Sommer zu sehen sein. Eintritt frei.

Letzte Worte.
Letzte Worte.  © Karikatur: Bettina Schipping
Das Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" entstand 1818 (li.). Im Cartoon von AD Karnebogen versperrt ein Containerschiff den Blick auf die Ostsee.
Das Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" entstand 1818 (li.). Im Cartoon von AD Karnebogen versperrt ein Containerschiff den Blick auf die Ostsee.  © Archiv / AD Karnebogen

An diesen Plätzen malte der Künstler besonders gern

Die Künstlerin Andrea Moliére (52) bietet Malkurse auf den Spuren von Caspar David Friedrich an.
Die Künstlerin Andrea Moliére (52) bietet Malkurse auf den Spuren von Caspar David Friedrich an.  © Thomas Türpe

Andrea Molière (52) aus Lohmen hat sich beruflich den Künsten verschrieben. Sie arbeitet im Elbsandsteingebirge und führt Menschen an die Plätze, wo einstmals Caspar David Friedrich malte. Bei diesen Touren stets dabei: Farben, Pinsel, Staffelei.

"Ich biete Mal- und Kreativkurse an. Je nach Gäste-Wunsch starten wir in meinem Atelier und suchen dann gemeinsam historische Mal-Orte oder Aussichten auf, um uns von der Natur und den Landschaften inspirieren zu lassen", sagt die studierte Textildesignerin.

Andrea Molière sieht man so oft mit Mal-Rucksack und Begleitung durch den Uttewalder Grund tippeln, an der Bastei zeichnen oder auf den Höhen rasten. Sie sagt: "In meinen Kursen lassen wir uns zum Malen immer da nieder, wo sich die Menschen wohlfühlen und entspannen können. Das ist mir ganz wichtig, denn dann erst kann die Farbe richtig fließen."

In diesem Satz steht "das Fließen der Farbe" als Synonym für sprudelnde Kreativität, denn auf eine bestimmte Maltechnik wie etwa die Aquarell-, Acryl- oder Öl-Malerei mag sich die Künstlerin nicht festlegen. "Ich will vor allem die Freude an Farben und Strukturen sowie Wissen weitergeben. Ich möchte, dass die Menschen hier entschleunigen, sich selbst finden und ihre Umwelt anders entdecken", erklärt die sympathische Künstlerin.

Das funktioniert? Molière: "Oh, ja. Ganz herrlich. Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersgruppen sind immer wieder verzückt, welche einzigartigen Kunstwerke in dieser einzigartigen Landschaft entstehen." Kontakt: www.moliere-art.de

Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer.
Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer.  © wikipedia

Der neue Wanderweg

Ende April wurde der neu gestaltete Caspar-David-Friedrich-Weg feierlich eingeweiht. Der Intendant der Richard-Wagner-Spiele Johannes Gärtner mimte damals den Maler.
Ende April wurde der neu gestaltete Caspar-David-Friedrich-Weg feierlich eingeweiht. Der Intendant der Richard-Wagner-Spiele Johannes Gärtner mimte damals den Maler.  © Marko Förster

Wandern überm Nebelmeer? Auch das ist möglich auf dem neu gestalteten und herausgeputzten Friedrich-Weg in der Sächsischer Schweiz. Pünktlich zu Beginn der Wandersaison wurde die gut 15 Kilometer lange Route bei Krippen jüngst eingeweiht.

Die Strecke folgt historischen Pfaden, auf denen der Künstler nachweislich oder wahrscheinlich viele Motive fand und zeichnete. Darunter befinden sich auch Skizzen für das wohl berühmteste Werk von Friedrich: "Wanderer über dem Nebelmeer".

Der Weg besitzt insgesamt 13 Stationen, welche die Landschaft und romantische Kunstwerke Friedrichs miteinander in Beziehung bringen. Kunstgeschichte und Naturerlebnis verschmelzen dort auf einmalige Art.

Ein Teil vom Friedrich-Weg ist identisch mit dem beliebten Malerweg (112 Kilometer langer Rundwanderweg).

Titelfoto: IMAGO/Zoonar, Wikipedia

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