"Natürlich blond!" ist ein Film, der bewusst mit Klischees spielt, um diese zu brechen. Vielleicht hat sich der Film aus den frühen Zweitausendern deshalb zum Kult-Teenagerfilm etabliert. Der Film hat alles, was andere Jugendfilmklassiker so lustig und zeitgemäß macht und bricht gleichzeitig mit alten Traditionen, indem er sie satirisch auf die Schippe nimmt. Ob "Natürlich blond!" eher ein nostalgischer Favorit ist, oder heute noch funktioniert, erfahren wir vermutlich bald, denn eine Prequel-Serie zu Elle Woods Teenagerjahren ist geplant. Hier sind 10 Fakten zum Originalfilm zum Einstimmen.

Nicht Reese Witherspoon sollte die Rolle der Elle übernehmen

Die Rolle der blonden Elle Woods ist sicherlich eine der bekanntesten von Reese Witherspoon. Die Schauspielerin verkörpert sie so gut, dass man sich niemand anderen in der Rolle vorstellen kann. Dabei war Witherspoon nicht die erste Wahl für die angehende Anwältin. Zuerst wurde Tori Spelling für den Film angefragt. Sie war bereits aus der Teenager-Hit-Serie "Beverly Hills, 90210" in der Rolle der Donna Martin bekannt und hätte dadurch gut zu Elle gepasst, doch sie lehnte die Rolle ab. Witherspoon war auch nicht die zweite Wahl, denn als Nächstes wurde die Rolle Christina Applegate ("Eine schrecklich nette Familie") angeboten. Applegate wollte damals aus dem Image der scheinbar "hübschen, dummen Blondine" herauskommen und lehnte aus diesem Grund ab.

Als wäre das noch nicht genug, mussten zusätzlich Katherine Heigl, Gwyneth Paltrow, Alicia Silverstone und Charlize Theron ablehnen, bis die Produzenten durch Witherspoons Film "Election" auf sie aufmerksam wurden.

Basiert der Film auf wahren Begebenheiten?

"Natürlich blond!" ist eine Buchadaption. Für die Vorlage wurde Amanda Brown stark durch ihre eigene Erfahrung in der Stanford Law School inspiriert. In ihrer Studienzeit schrieb sie mit einem pinken Stift zahlreiche Briefe an ihre Familie. Sie fühlte sich ausgeschlossen und unwohl an der Uni. Brown beschloss später, die Briefe in ein Manuskript zu verwandeln, scheinbar absolut passend auf pinkem Papier.

Auch Harvard war nicht die erste Wahl

In Stanford sollte auch der Film spielen, allerdings hatte das Stanford College wohl Angst um seinen guten Ruf und ließ den Dreh nicht zu. Genauso wenig wollte die University of Chicago den Drehort stellen. Harvard gestattete der Produktion, den Namen der Uni zu verwenden, allerdings durfte der Film nicht dort gedreht werden. Was im Film zu sehen ist, sind drei verschiedene Unis, die Harvard darstellen sollen. Fans müssen also, um sich wie Elle Woods zu fühlen, den Campus der UCLA, der USC und der Pasadena Rose High School besuchen.

Romanze am Set?

Matthew Davis spielt Warner, Elles ehemaligen Verlobten, der für sein Studium in Harvard mit ihr Schluss macht. Als Elle auch in Harvard angenommen wird, will sie ihm zeigen, was sie drauf hat. In Wahrheit sind die Rollen getauscht. Davis hat Witherspoon schon lange vor "Natürlich blond!" im Auge. Er hatte sie bereits in ihrem Film "Die Spur des Windes - Das letzte große Abenteuer" gesehen und war jetzt ihr Kollege. Scheinbar machte ihn das auch ganz schön nervös, da er häufig seinen Text vergaß. Irgendwann sprach er seine Kollegin dann auch an, allerdings wollte sie die Beziehung professionell halten.

Auch Selma Blair sollte nie in "Natürlich Blond" mitspielen

Statt Selma Blair sollte eine andere Schauspielerin die hochnäsige Vivian spielen. Für die Rolle der Verlobten von Warner war Chloe Sevigny ("Boys Don't Cry") vorgesehen, die die Produktion allerdings zu Gunsten eines französischen Thrillers ablehnte. Selma Blair stand noch am Anfang ihrer Karriere und hatte gerade erst ihren Durchbruch mit "Eiskalte Engel". Auch dort spielte sie schon an Seiten von Reese Witherspoon.

Echtes amerikanisches Campus-Leben

Das Campus-Leben in den USA ist geprägt von Bruderschaften und Schwesternschaften. In Deutschland kennen wir sowas nur aus Filmen, oder dem seltsamen Inserat eines offenen WG-Zimmers in der 15er WG im Internet. Scheinbar zeigt "Natürlich blond!" die sozialen Konstrukte auf dem Campus relativ originalgetreu, denn Reese Witherspoon hat viel Wert darauf gelegt, Zeit mit den Schwesternschaften der USC zu verbringen, um die Rolle gut spielen zu können. Außerdem sind in einigen Szenen, in denen die Rituale der Bruderschaften gezeigt werden, echte Bruderschaften gefilmt worden.

Verrückte Szenen wirklich passiert

Vielleicht kommt der Film so gut an, weil einiges nah an der Realität ist. So auch eine absurde Szene aus dem Bewerbungsvideo, das Elle an Harvard sendet. Im Video versucht sie zu zeigen, wie sie juristische Prinzipien in ihrem Alltag verwendet. Zum Beispiel in ihrer Schwesternschaft, in der sie eine Abstimmung leitet zwischen Markenklopapier und Klopapier ohne Marke. Die Geschichte ist tatsächlich passiert und kommt aus dem Uni-Leben der Drehbuchautorin.

Easter Egg im Friseursalon

Der Produzent Marc E. Platt ist sowohl für "Natürlich blond!" als auch für eine Verfilmung des Archie-Comics "Josie and the Pussycats" verantwortlich. Beide Filme erschienen 2001. In "Natürlich blond!" ist ein Easter Egg zu Platts anderer Produktion zu sehen. Als Elle in den Friseursalon geht, um sich aufzumuntern, sitzt neben ihr eine alte Dame, die eine Zeitschrift liest. Auf dem Zeitschriftcover sieht man "Josie and the Pussycats".

Musikeinlage rausgeschnitten

Eine der bekanntesten Szenen des Films ist die "Bend and Snap"-Flirttechnik von Elle Woods (im Deutschen "Bücken und Hepp"). Die Szene wäre fast noch einprägsamer geworden durch eine Musikeinlage, die im Endprodukt allerdings herausgeschnitten wurde. Witherspoon wird heute immer noch von Fans gefragt, ob sie die Technik vorführen kann.

Das Ende war anders geplant

Am Ende des Films kriegt Elle ihren Abschluss, doch als die Dreharbeiten zu Ende waren, war ein ganz anderes Ende im Film. Nachdem Elle ihren Prozess gewinnt, sollte ein Kuss von Emmett den Film abschließen. Als der Film einem Testpublikum vorgespielt wurde, war dieses nicht begeistert. Sie wollten wissen, wie es mit Elle weitergeht. Das Produktionsteam beschloss, den Collegeabschluss hinzuzufügen. Dafür wurde die Produktion extra in England fortgeführt, weil Witherspoon mittlerweile an ihrem nächsten Projekt arbeitete.