Neuer Roman "Styx"
Mariahilfer Jürgen Bauer schreibt über Leben und Tod
In seinem neuen Roman widmet sich der Mariahilfer Autor Jürgen Bauer der Grenze zwischen Leben und Tod sowie der Theaterwelt zu Beginn der Corona-Pandemie.
WIEN/MARIAHILF. Eine Sängerin steht auf der Bühne eines bekannten Opernhauses. Ihr passiert das, wovor sich alle Bühnenkünstler fürchten: Sie vergisst ihren Text und die Souffleuse, die ihr in solchen Fällen aus dem Souffleurkasten heraus helfen sollte, schweigt. Stattdessen lauscht sie mit Schadenfreude dem vermeintlichen Versagen ihrer Kollegin. Warum? Das scheint nicht mal sie so recht zu wissen.
Mit dieser Szene beginnt Jürgen Bauers Roman "Styx". Der Mariahilfer Autor und freischaffende Kulturjournalist widmet sich in seinem neuen Buch der Wiener Theaterszene – ein Thema, mit dem er aufgrund seiner Karriere bestens vertraut ist.
"Ich habe Theaterwissenschaften studiert und arbeite seit 25 Jahren in diesem Bereich. Ich war Regieassistent, habe viel über das Theater geschrieben, Karten abgerissen, die Garderobe betreut und bei der Presse mitgearbeitet", erinnert er sich. Aktuell ist er im Marketing und bei der Dramaturgie an der Volksoper tätig.
Ein Leben fürs Theater
Mit dem kreativen Schreiben hat Bauer 2013 "aus einer Laune heraus" begonnen, wie er erzählt. Seither hat er nicht damit aufgehört und fünf Bücher veröffentlicht, das jüngste erst heuer. "In dem Roman geht es stark um die Themen Leben und Tod. Nachdem sich die Protagonistin dazu entschieden hat, ihren Job nicht zu machen, sorgt sie sich, diesen verloren zu haben, und sie zieht sich in ein Anwesen auf dem Land zurück", so der Mariahilfer.
Dort gibt es einen Garten, um den sich ihr verstorbener Ehemann einst gekümmert hat und dem sie sich vor dem Frühlingsbeginn widmen muss. Gleichzeitig bringt die Corona-Pandemie die Schließung der Opernhäuser und eine Zeit der Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft mit sich.
Zwischen Leben und Tod
"Von ihrem verstorbenen Mann, den sie sich zurückwünscht, über die Natur, die im Winter fast tot ist und im Frühling wieder zum Leben erwacht, bis hin zur Stilllegung der Kultur prägt die Trennung zwischen dem Totenreich und dem Reich der Lebenden den ganzen Roman", fährt Bauer fort. Den Buchtitel kann man dementsprechend als eine Anspielung auf den mythologischen Fluss Styx, der das Jenseits vom Diesseits trennt, verstehen. Aber es ist auch der Name eines Hundes, der der Protagonistin im Laufe der Geschichte zuläuft und den sie Hans Styx nennt.
Die Ankunft eines geheimnisvollen Gärtners auf ihrem Grundstück bringt eine überraschende Wendung in das Leben der Hauptfigur sowie den verlassenen Garten ihres Ehemanns. Dieser kümmert sich nicht nur um die Natur, sondern auch um die Frau. Doch um zu erfahren, wie es mit den beiden weitergeht, sollte man das Buch lesen.
Zur Sache: "Styx" von Jürgen Bauer ist im Septime Verlag erschienen und um 24 Euro erhältlich. Infos: www.juergenbauer.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.