Mega-Rentenerhöhung 2024: Wer bekommt die höchste Rente in Deutschland?
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Mega-Rentenerhöhung 2024: Wer bekommt die höchste Rente in Deutschland?

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Die Mega-Rentenerhöhung 2024 und das neue Rentenpaket der Ampel sind die Top-Nachrichten für Rentner. Doch wer sind die Gewinner?

München – Die bedeutendsten Nachrichten des Jahres für deutsche Rentner waren die Ankündigung der massiven Rentenerhöhung im Juli 2024 und die Präsentation des neuen Rentenpakets der Ampelkoalition. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) planen, dieses noch im laufenden Jahr zu verabschieden. Doch wer bezieht eigentlich die höchste Rente in Deutschland?

Viele Arbeitnehmer fragen sich nach jahrzehntelanger harter Arbeit, wie hoch ihre Rente im Ruhestand sein wird. Die erste Auszahlung der gesetzlichen Rente führt oft zu einem Schock, da die Rentenzahlungen für viele nicht ausreichen, um ihre Kosten zu decken, trotz der Rentenerhöhung im Sommer 2024. Im Durchschnitt beträgt die gesetzliche Rente in Deutschland etwa 1500 Euro pro Monat.

Wer 1957 nach 45 Versicherungsjahren in Rente ging, erhielt eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro.
Wer 1957 nach 45 Versicherungsjahren in Rente ging, erhielt eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro. © IMAGO / C3 Pictures

Expertenrat: Nicht auf die gesetziche Rente verlassen

Experten raten daher, sich nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Zukünftige Rentner sollten während ihrer gesamten Berufstätigkeit auf weitere Säulen der Altersvorsorge setzen. Nur in Kombination mit einer betrieblichen und einer privaten Altersvorsorge macht die gesetzliche Rente für den Ruhestand wirklich Sinn.

Trotz der Kritik an den niedrigen Renten, die auch vor der Rentenerhöhung 2024 nicht haltmacht, lohnt sich ein Blick auf die Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Diese reicht in Westdeutschland bis ins Jahr 1960 zurück und gibt Auskunft darüber, wie viel Geld angehende Rentnerinnen und Rentner erhalten haben. Doch welche Jahrgänge erhalten nun das meiste Geld?

Bei der Erstellung einer Liste über die höchste Rente in Deutschland müssen zunächst die Faktoren berücksichtigt werden, die die spätere Rente generell beeinflussen. Hierbei sind folgende Daten entscheidend:

  • Geburtsjahr
  • Anzahl der Beitragsjahre
  • Einkommen im Verlauf des Arbeitslebens
  • Entgeltpunkte
  • Früherer Renteneintritt und dadurch ggf. Abschläge
  • Bezug anderer Renten wie Hinterbliebenenrenten oder Erwerbsminderungsrente

Viele Beitragsjahre führen zu einer höheren Rente

Wer viele Beitragsjahre vorweisen kann und während seiner gesamten Berufstätigkeit ein gutes Gehalt erhalten hat, hat gute Aussichten auf eine höhere Rente und könnte sogar zu den Rentnern gehören, die die höchste Rente in Deutschland beziehen. Aber nicht nur die eigene Leistung zählt; da die DRV hauptsächlich aus Beiträgen der Beitragszahler finanziert wird, hängt es auch davon ab, wie gut die Wirtschaftsleistung im Land ist und wie gut man im Vergleich verdient.

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Um dies zu verdeutlichen, gibt es die Entgeltpunkte: Ein Rentenentgeltpunkt entspricht dem Durchschnittslohn der arbeitenden Bevölkerung. Wer also über 45 Arbeitsjahre insgesamt 45 Entgeltpunkte gesammelt hat, gilt als absoluter Durchschnittsrentner, auch „Eckrentner“ genannt. Heute würde dieser Eckrentner 48 Prozent seines zuvor bezogenen Bruttolohns als Rente erhalten.

Um wirklich zu vergleichen, wie gut oder schlecht es Neurentnern heute im Vergleich zu Rentnern von früher geht, müssen all diese Faktoren berücksichtigt werden. In ihrer Statistik zieht die DRV den Eckrentner heran und vergleicht, wie viel Rente dieser bekommen hat und wie viel Prozent das im Vergleich zu dessen Lohn war. Dies wird als Rentenniveau bezeichnet.

Wer heute in Rente geht, profitierte von gut laufender Wirtschaft

Wer 1957 nach 45 Versicherungsjahren in Rente ging, erhielt eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro, das entspricht 123 Euro im Monat und einem Rentenniveau von 57,3 Prozent – also einer ziemlich stabilen Rente.

Noch besser erging es dem Eckrentner, der 1979 in Rente ging und bei einem Rentenniveau von 59,0 Prozent insgesamt 7271 Euro im Jahr bekam, also 605 Euro im Monat. Ein Rentner, der 2023 in den Ruhestand ging, erhielt bei einem Rentenniveau von 48,2 Prozent insgesamt 18.040 Euro im Jahr, also besagte 1503 Euro im Monat. Die Generationen, die heute in Rente gehen, bekommen so viel Geld wie nie zuvor – aber es ist im Vergleich zu dem, was sie vorher verdient haben, deutlich weniger.

Rentner, die heute in den Ruhestand gehen, haben von einer meist gut laufenden Wirtschaft profitiert. Aber sie haben bei ihrer Rente das Nachsehen, da die Boomer-Generation das System zahlenmäßig unter Druck setzt.

Wer die höchsten Renten in Deutschland hat

Die vergleichsweise höchsten Renten in Deutschland haben die Jahrgänge erhalten, die beides hatten: Ein Leben lang eine brummende Wirtschaft mit stetig steigenden Löhnen und ein Rentensystem, dessen Finanzierung auf viele Schultern verteilt werden konnte. Dies betrifft vor allem die Jahrgänge, die in den 1980er, 90er und 2000er Jahren in den Ruhestand getreten sind.

Abschließend sollte jedoch bedacht werden, dass es wirklich schwer zu pauschalisieren ist, wer wann besser oder schlechter dastand. Denn neben den genannten Faktoren spielen auch noch folgende eine Rolle: Geschlecht (Frauen haben in Westdeutschland durchschnittlich weniger Rente, weil sie weniger Beitragsjahre ansammeln konnten), Bundesland (Ostdeutschland und Westdeutschland sind vor 1990 schwer vergleichbar) sowie die Fragen nach der persönlichen Gesundheit und den Umständen. Denn nicht jeder ist in der Lage, für die spätere Rente zu arbeiten.

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