7 wunderbare Wanderungen und Spaziergänge rund um Talsperren in NRW
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7 wunderbare Wanderungen und Spaziergänge rund um Talsperren in NRW

Natürliche Seen hat NRW wenig – Talsperren in malerischer Umgebung umso mehr. Wir zeigen 7 Seen, die sich besonders gut zum Spazieren und Wandern eignen.

Köln – In NRW gibt es viele Möglichkeiten, einen Tagestrip zu unternehmen. Wer diesen gerne in die Natur machen möchte, der kann eine von 33 Talsperren besuchen. Seit mehr als 100 Jahren werden diese in Nordrhein-Westfalen errichtet. Die 1891 fertiggestellte Eschbachtalsperre in Remscheid gilt sogar als älteste Trinkwassertalsperre Deutschlands. Talsperren sind Meisterwerke der Ingenieurskunst, doch sie haben vor allem einen Vorteil: richtig angelegt, können sie zur Naherholung dienen. Diese sieben Talsperren in NRW eignen sich besonders gut für einen Spaziergang oder eine Wanderung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Orte in der Natur in NRW, die ideal für einen Spaziergang sind.

Im Herzen der Eifel – der Rursee

Luftbild vom Rursee in der Eifel.
Der Rursee hat eine Wasserfläche von fast acht Quadratkilometern (Archivbild). © Panthermedia/Imago

Rund um die Eifel gibt es zahlreiche Orte, die zu einem Ausflug einladen. Mitten im Nationalpark Eifel, der zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in NRW gehört, liegt der fast acht Quadratmeter breite Rursee, umrahmt von landschaftlicher Natur. Besonders an heißen Tagen eignet sich die Rurtalsperre, auch Rursee genannt, für einen Tagestrip in NRW. So kann man hier unter anderem mit dem Fahrrad auf einer 27 Kilometer langen Strecke den See umrunden. Nach der Fahrt bieten die Badestellen Woffelsbacher Bucht oder der Sonnenstrand Eschauel am Rursee eine Abkühlung.

Was?Rursee
Wo?Eifel
Erbaut?1934-1938

Wer es lieber etwas entspannter mag: Auf den Rurseeschiffen lässt sich der Stausee bequem per Rundfahrt erkunden. Die Schiffe legen im Stundentakt zur vollen Stunde am Heimathafen Schwammenauel ab und fahren über Eschauel, Kermeter, Woffelsbach nach Rurberg und den gleichen Weg zurück.

Das Sauerland erleben – die Biggetalsperre

Der Biggesee im Sauerland aus der Luft.
Der Biggesee im Sauerland ist mit einer Fläche von fast neun Quadratkilometern einer der größten Seen in NRW. © Hans Blossey/Imago

Im Sauerland gibt es zahlreiche Ausflugsziele. So zum Beispiel auch das Natur-Erlebnisgebiet Biggesee-Listersee, das mit der Biggetalsperre zu langen Spaziergängen und Wanderungen einlädt. So kann man sich am Ufer des Biggesees oder des Listersees für ein Picknick niederlassen, Tretbootfahren, Surfen und Segeln. Wer es noch etwas abenteuerlicher mag, kann in den Seen sogar tauchen. Am Biggesee, einem der größten Seen in NRW, gibt es außerdem einen Sandstrand.

Was?Biggetalsperre
Wo?Sauerland
Erbaut?1956-1965

Die Region bietet ein weitverzweigtes Netz von Wander- und Radwegen, die sich am und um die beiden Seen sowie einige Ortschaften erstrecken. Ein besonderes Highlight: die Aussichtsplattform Biggeblick Sykwalk, 90 Meter über dem Biggesee. An deren Ende befindet sich eine frei hängende Plattform. Oben wird man mit einem weiten Blick über den Biggesee mit der Gilberginsel sowie der Burgruine Waldenburg und den Hügeln und Feldern der typischen Sauerländer Landschaft belohnt.

Talsperren

Talsperren bestehen aus großen, massiven Steinmauern, die Wassermassen zurückhalten. Diese Wassermassen können dann zur Trinkwasserversorgung oder zur Erzeugung von Energie verwendet werden. Auch Industrie und Landwirtschaft können das Wasser nutzen. Zusätzlich schützen Talsperren vor Hochwasser.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Talsperren bilden nicht-natürliche Gewässer, sogenannte Stauseen. Diese können mitunter bis zu mehrere Hundert Kilometer Länge erreichen, und teilweise zum Segeln, Fischen, Baden, Tauchen und Wandern genutzt werden.

In NRW sind derzeit 33 solcher Talsperren in Betrieb, die meisten davon, zwölf, im Bergischen Land. Damit ist NRW das Bundesland in Deutschland, in dem die meisten Talsperren liegen.

Dreilägerbach-Talsperre bei Aachen

Staumauer der Dreilägerbachtalsperre
Die Dreilägerbach-Talsperre liegt in der Nähe von Aachen. © Robert Poorten/Imago

Zwischen Roetgen und Rott, nahe Aachen, in der Eifel befindet sich die Dreilägerbach-Talsperre, die in den Jahren 1909 bis 1911 errichtet worden ist. Der Stausee hinter der 38 Meter hohen und 240 Meter langen Staumauer hat ein Fassungsvermögen von 4,25 Millionen Kubikmetern.

Was?Dreilägerbach-Talsperre
Wo?Region Aachen
Erbaut?1909-1911

Wanderwege rund um die Trinkwassertalsperre herum bietet sich besonders südlich der Talsperre an. Der See selbst ist zwar nicht direkt zugänglich, allerdings hat man von einigen Aussichtsplattformen einen guten Blick über die Talsperre und die umliegende Eifel. So führt beispielsweise der Eifelsteig an der Dreilägerbach-Talsperre entlang, eine insgesamt 310 Kilometer lange Wanderung, von der man aber auch nur einzelne Etappen laufen kann. Entspannter ist da die Struffelroute im Naturschutzgebiet Struffelt, ein Rundweg um die Talsperre von etwa neun Kilometern.

Der Königsee des Ruhrgebiets – der Baldeneysee

Der Baldeneysee in Essen ist der größte Stausee an der Ruhr.
Der Baldeneysee ist ein beliebtes Ausflugsziel im Ruhrgebiet. © Jochen Tack/imago

Der Baldeneysee in Essen, 1931 als Wasserreservoir und zur Klärung des Ruhrwassers aufgestaut, ist heute ein Erholungsgebiet von überregionalem Rang und längst kein Geheimtipp mehr. Wer einen Blick von oben auf den See werfen möchte, kann dies bei einem Spaziergang durch den Schellenberger Wald, südlich der Essener Innenstadt tun. Startpunkt ist die Villa Hügel, die über dem Baldeneysee thront, wie wa.de berichtet.

Was?Baldeneysee
Wo?Essen
Erbaut?1931-1933

Ein Spaziergang am Baldeneysee entlang führt schließlich hinauf zur Aussichtsplattform „Hermanns Blick“, zur Burgruine Isenburg und zur Aussichtsplattform „Korte Klippe Schöne Aussicht“, die einen Panoramablick auf den See bietet. Wer besonders sportlich unterwegs ist, kann den Baldeneysee auf 14,7 Kilometern auch komplett umrunden oder einen Abstecher zum Schloss Schellenberg machen.

Der Rundwanderweg durch den Schellenberger Wald ist hingegen noch ein bisschen anspruchsvoller: Die als „mittelschwer“ ausgewiesene Wanderroute ist circa zehn Kilometer lang und dauert gut drei Stunden. Im Sommer kann man im Freibad „Seaside Beach Baldeneysee“ in dem Essener See baden oder sich an den künstlichen Strand legen.

Diese Talsperren gibt es in NRW

► Aggerverband: Aggertalsperre, Genkeltalsperre, Wiehltalsperre, Stauanlage Bieberstein, Stauanlage Osberghausen

► Ruhrverband: Biggetalsperre, Möhnetalsperre, Hennetalsperre, Ennepetalsperre, Sorpetalsperre, Baldeneysee, Harkortsee, Hengsteysee, Kemnader See, Kettwiger See

► Wasserverband Eifel-Ruhr: Oleftalsperre, Rurtalsperre Schwammenauel, Urfttalsperre, Wehebachtalsperre, Stauanlage Heimbach, Stauanlage Obermaubach

► Wupperverband: Bevertalsperre, Bruchertalsperre, Eschbachtalsperre, Große Dhünntalsperre, Lingesetalsperre, Neyetalsperre, Panzertalsperre, Ronsdorfer Talsperre, Schevelinger Talsperre, Wuppertalsperre, Stauanlage Beyenburg, Stauanlage Dahlhausen

Hinweis: Die meisten Talsperren in NRW gehören diesen Wasserverbänden oder werden von ihnen betrieben. Darüber hinaus gibt es jedoch noch weitere Talsperren, die in keinem Verband organisiert sind, wie beispielsweise die Steinbachtalsperre in Euskirchen (südlich der Eifel).

Den Rhein-Sieg-Kreis erkunden – die Wahnbachtalsperre

Wahnbachtalsperre im Sonnenuntergang
Von oben lässt sich der Sonnenuntergang über der Wahnbachtalsperre bewundern. © S. Koerber/blickwinkel/Imago

In Siegburg-Seligenthal im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis liegt die Wahnbachtalsperre – inmitten einer Wiesen- und Waldlandschaft. Auf einem 24 Kilometer langen Rundweg um die Talsperre kommt man vorbei an Bächen, Wiesen, Wäldern und Ortschaften des Rhein-Sieg-Kreises. Zudem bieten sich immer wieder Blicke auf die Wahnbachtalsperre. Das Ufer zu betreten, am See zu picknicken oder zu baden, ist jedoch verboten.

Was?Wahnbachtalsperre
Wo?Rhein-Sieg-Kreis
Erbaut?1955-1957

Während der Wanderung sind mehrere Auf- und Abstiege zu bewältigen, die gesamte Strecke ist also eher für geübte Wandererinnen und Wanderer zu schaffen. Kleinere Abschnitte eignen sich aber auch für Spaziergänge. Aufgrund des Pfadanteils kann der Weg bei feuchter Witterung sehr rutschig werden. Ein guter Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz an der Wahnbachtalsperre in Siegburg-Seligenthal

Oberbergische Seenlandschaft – die Aggertalsperre

Luftbild von derAggertalsperre
Entlang der beiden „Arme“ der Aggertalsperre kann man wandern und spazieren gehen. © Hans Blossey / Imago

Die Aggertalsperre ist ein See mitten im „Oberbergischen Talsperrenland“, in der Nähe von Gummersbach und Bergneustadt. Sie dient in erster Linie dem Hochwasserschutz und gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke im Oberbergischen Kreis. Die Talsperrenmauer und die angrenzenden Bauwerke wurden 1990 unter Denkmalschutz gestellt. 

Was?Aggertalsperreq
Wo?Oberbergisches Land
Erbaut?1927-1929

Der See bietet jedoch auch zahlreiche Freizeitaktivitäten: Die sich über zwei Arme erstreckende Talsperre lädt zu schönen Wanderungen, Radtouren und Spaziergängen mit Blick auf das Wasser ein. Ein Themenbezogener Wanderweg, der 11,9 Kilometer lange „Energieweg“ führt um die Talsperre herum und informiert dabei darüber, wie Menschen seit Jahrhunderten die Wasserkraft, Wind, Sonne und den Rohstoff Holz nutzen.

Blick auf die Aggertalsperre an der Staumauer.
Der Blick auf die Aggertalsperre, mit einer Spiegelung im Wasser. (Archivbild) © blickwinkel/Imago

An der Aggertalsperre sind die verschiedensten Wassersport-Aktivitäten möglich: Im Strandbad Bruch darf gebadet werden, ebenso am Freizeitcamp Aggertalsperre. Hier stehen außerdem Ruder- und Tretboote für eine Tour über das Wasser zur Verfügung, Grillplätze sind ebenfalls vorhanden. Und wer gleich mehrere Tage an der Aggertalsperre bleiben möchte, kann an der Talsperre auch campen.

Wandern in Einsamkeit – die Dhünntalsperre

Dünntalsperre Luftbild.
Mit einer Fläche von 440 Hektar ist die Dhünntalsperre die zweitgrößte Trinkwassertalsperre in Deutschland. © Hans Blossey/ IMAGO

Unweit von Bergisch Gladbach liegt das Naturschutzgebiet Große Dhünntalsperre, dessen Herz die gleichnamige Große Dhünntalsperre ist. Um die gesamte Talsperre ist zum Schutz des Trinkwassers und der sensiblen Tier- und Pflanzenwelt eine sogenannte Wasserschutzzone eingerichtet: Wandern ist nur auf dem öffentlich zugänglichen Wegenetz möglich und auf dem Gewässer ist kein Freizeitsport zugelassen.

Was?Große Dhünntalsperre
Wo?Region Bergisch Gladbach
Erbaut?1975-1985

Trotzdem bietet das Reservoir zahlreiche Wanderwege in Natur-Kulisse. Durch die Weitläufigkeit des Geländes begegnet der man als Spaziergänger oder Wanderin kaum einem anderen Menschen – der perfekte Ort also, um abzuschalten und um die Natur zu genießen. Nördlich der Großen Dhünntalsperre, Richtung Wermelskirchen, bietet sich zusätzlich die Kleine Dhünntalsperre für Wanderungen und Spaziergänge an. (mr) Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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